19.09.2023

Eloop: Carsharing-Startup erhält 1,5 Millionen Euro aus der Schweiz

Damit soll die 'Tokenization as a Service'-Plattform des Mobility-Startups weiterentwickelt werden.
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Eloop, 360Grad
(c) Eloop - Das Eloop-Team erhält Kapital für den Ausbau der „Tokenization as a service“-Plattform.

Der Züricher Versorger Energie 360° beteiligt sich mit 1,5 Mio. Euro (laut energate-messenger) am Wiener Startup Eloop. Die Investition erfolgt über den hauseigenen “Smart Energy Innovationsfonds”, der sich auf die Förderung von Startups in den Bereichen Cleantech, Energie, Smart Cities und Mobilität konzentriert.

Eloop: Potential der Tokenisierung

“Besonders überzeugt ist Energie360° von unserem Eloop One Token und der treuen und engagierten Community, die dahinter steht. Genau wie wir sehen sie das Potential der Tokenisierung auch in anderen Bereichen wie der Solarenergie oder der Windkraft. Ein Großteil des Investments wird daher in die Weiterentwicklung unserer ‘Tokenization as a Service’-Plattform fließen. Da wir uns mit der Plattform auf die Tokenisierung von nachhaltigen Energielösungen spezialisiert haben, können wir gerade bei diesem Projekt enorm von der Expertise von Energie360° profitieren”, teilt das Unternehmen mit.

Wie der brutkasten berichtete, sammelte Eloop bereits im März ein Millionen-Investment ein und holte einen neuen Investor aus den Niederlanden an Bord. Damals gab es bereits Pläne, neben dem Kerngeschäft Mobilität auch die Blockchain-Sparte des Startups weiter auszubauen.

“Eloop ist der erste Carsharing-Anbieter, an dessen Fahrtumsätzen man sich mit Hilfe eines Tokens beteiligen kann. Wir vertreiben den eigenen Eloop One Token über unsere eigens kreierte Plattform. Dieses Modell kann zukünftig auch von anderen Mobilitätsanbietern erworben und angeboten werden”, erklärte damals Leroy Hofer, CEO und Co-Founder von Eloop.

“Sharing” mehr als physische Assets

Nico Prugger, einer der vier Gründer und CFO von Eloop führt heute aus: “Wir verstehen ‘Sharing’ nicht nur als geteilte Nutzung physischer Assets, sondern auch als Beteiligung an den Umsätzen, die diese generieren. Im Fall unseres E-Carsharing-Angebots handelt es sich bei besagten Assets um E-Autos, aber es könnten beispielsweise auch Solarpaneele, Windturbinen, E-Scooter oder Elektrofahrräder sein.”

Zur Erklärung: “Die technische Grundlage für die Umsetzung eines solchen “Sharings” liefert die Blockchain-Technologie. Die Elektroautos von Eloop werden als ‘Decentralized Physical Infrastructure Network’ (DePIN) in der digitalen Welt gespiegelt. Dieses Netzwerk existiert auf der Blockchain und ermöglicht die Abbildung der E-Autos als digitale Vermögenswerte (Token). Je mehr Token eine Person besitzt, desto größer ihr Anteil an den Umsätzen durch die tokenisierten Assets.

Das DePIN von Eloop besteht mittlerweile aus knapp 100 Tesla (circa die Hälfte der gesamten Flotte), von denen bislang 23 Fahrzeuge tokenisiert wurden. Von den 1.870.000 Eloop One Token, die sich dadurch im Umlauf befinden, sind nach aktuellem Stand noch knapp 8.000 erhältlich. Ein Token entspricht derzeit 1,20 Euro.

Beteiligung an PV-Anlage möglich

“Das E-Carsharing demonstriert, was sich mit Eloop Network bewerkstelligen lässt”, sagt Prugger. “Neben Unternehmen und Entwickler:innen, die nach Finanzierungsmöglichkeiten für ihre Projekte suchen, profitieren vor allem auch Privatpersonen von Eloop Network. Sie können sich beispielsweise an einer PV-Anlage beteiligen, damit einen Beitrag zur Überwindung der Klimakrise leisten und zugleich am erzeugten Strom mitverdienen.”

Nicht über den nötigen Platz oder die finanziellen Mittel für die Umsetzung nachhaltiger Energielösungen zu verfügen – etwa als Bewohner:in eines Mehrparteienhauses oder einer WG – sei Eloop nach kein Ausschlusskriterium mehr, die Energieversorgung von morgen aktiv mitzugestalten.

“Eloop leistet Pionierarbeit”

“Der Umstieg auf erneuerbare Energie ist ein essentieller Schritt, um die Klimaziele zu erreichen. Eloop leistet im Bereich Mobilität Pionierarbeit und wir sind begeistert, den weiteren Weg gemeinsam zu beschreiten und die Idee der Tokenisierung für weitere Geschäftsfelder zu öffnen”, erklärt Metin Zerman, Leiter Startup Investments des Smart Energy Innovationsfonds von Energie 360°. “Was uns am E-Carsharing-Konzept und der neuen Plattform besonders beeindruckt, ist die Aktivierung und Einbindung der Community. Für diese Form des Sharings sehen wir insbesondere bei der Solarenergie großes Potential.”

Community nimmt Konzept an…

Wie gut die Community das Konzept annimmt, zeigt sich laut Prugger nicht nur an den Verkaufszahlen der Eloop One Token: “Viele unserer Token-Halter:innen nutzen die E-Autos auch selbst – und das außerordentlich umsichtig und eifrig. Unserer Erfahrung nach entsteht durch die Beteiligung an den Fahrtumsätzen ein Mittelweg zwischen E-Carsharing und Privat-PKW. Die geteilte Nutzung elektrischer Fortbewegungsmittel etabliert sich so als praktische, alltagstaugliche Alternative zum eigenen Fahrzeug, und das vielzitierte ‘Umdenken’ findet deutlich schneller statt. Genau diesen Effekt erwarten wir uns auch im Energie-Bereich.”

Eloop stellt für 2024 die ersten tokenisierten Assets aus dem Energie-Bereich in Aussicht.

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Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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