23.06.2023

Haselsteiner hielt 49 Prozent: 2min2mio-Startup in Konkurs

Das Klagenfurter Pflege-Startup Harmony & Care holte 2017 bei 2 Minuten 2 Millionen Hans Peter Haselsteiner und Leo Hillinger an Bord.
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Harmony & Care 2017 bei 2 Minuten 2 Millionen
Harmony & Care 2017 bei 2 Minuten 2 Millionen | (c) Gerry Frank

Das Klagenfurter Startup Harmony & Care nahm sich bereits seit seiner Gründung 2015 dem schwierigen Thema 24 Stunden-Pflege an. Ausgangspunkt war für den Gründer ursprünglich die Pflege der eigenen Eltern. Gemeinsam mit seiner Co-Founderin baute er das Service auf, in dessen Zentrum das Matching zwischen zu pflegenden Personen und Pflegekräften stand – es sollte – wie damals bei so vielen Startups – so einfach sein wie eine Dating-App.

Haselsteiner und Hillinger stiegen bei “2 Minuten 2 Millionen” mit je 100.000 Euro ein

Damit konnte Harmony & Care 2017 auch in der Show “2 Minuten 2 Millionen” überzeugen. Damals machten Hans Peter Haselsteiner und Leo Hillinger je eine Investment-Zusage über 100.000 Euro. Die Flat Lake GmbH von Hillinger scheint im Firmenbucheintrag zum Startup aktuell nicht mehr auf, die ZMH GmbH von Haselsteiner jedoch hielt zuletzt 49 Prozent der Anteile. Der Rest teilte sich auf Gründerin (39,15 Prozent) und Gründer (11,85 Prozent) auf.

Harmony & Care meldet Konkurs an – 177.000 Euro Verbindlichkeiten

Doch nun brachte das Unternehmen einen Konkursantrag beim Landesgericht Klagenfurt ein, wie einem Eintrag beim Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) zu entnehmen ist. “Aktuell ist das Unternehmen geschlossen. Eine Fortführung ist nicht beabsichtigt”, heißt es dort. Die Verbindlichkeiten von Harmony & Care belaufen sich auf rund 177.000 Euro, die Aktiva müssen erst ermittelt werden.

SaaS-Geschäftsmodell dürfte nicht aufgegangen sein

Betroffen sind 14 Gläubiger:innen, Dienstnehmer:innen sind jedoch keine darunter. Die Ursachen der Insolvenz werden im Antrag nicht genau dargestellt, heißt es vom AKV. Aus weiteren Angaben lässt sich jedoch ableiten, dass das ein von Harmony & Care forciertes SaaS-Modell mit Pflegeagenturen als Kunden nicht aufgegangen sein dürfte.

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Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus, CEO von Tractive.

Am OMR Festival in Hamburg sprachen Branchenprofis über Geschäftsmodelle, Innovationstrends und die Business Cases der Zukunft. Letztes Jahr lauschten über 700.000 Besuchende den Keynotes und Vorträgen internationaler Speaker:innen. Dieses Jahr war ein Vorzeige-Scaleup aus Österreich mit auf der Bühne, nämlich das PetTech-Unternehmen Tractive.

Erfolgsstorys hat das PetTech allemal zu erzählen: Im Jahr 2012 in Pasching bei Linz gegründet, kam ein Jahr später der Produktlaunch. Mittlerweile zählt der Haustier-Tracker zu den globalen Vorreitern in seinem Bereich.

Innerhalb von zwölf Jahren hat Tractive mit seinem GPS- und Health-Tracker für Hunde und Katzen über eine Million an zahlenden Abonent:innen gewonnen. Das jährliche Wachstum des Scaleups bewege sich weiterhin im 50-Prozent-Bereich, sagt Hurnaus.

Tractive erwartet “weit über 100 Millionen Jahresumsatz”

Am OMR Festival in Hamburg, das am 7. und 8. Juni statt fand, sprach Tractive-CEO Michael Hurnaus über die Erfolgskomponenten seines Scaleups. Hurnaus erzählte, was bei B2C-Abos entscheidend ist und welche Erfahrungen Tractive auf dem Weg zu einem Jahresumsatz von mittlerweile mehr als 100 Millionen Euro gemacht hat. Auf der OMR-Bühne erzählt Hurnaus: “Wir machen weit über 100 Millionen Umsatz, haben über eine Million Abonnenten.”

“Technisch verkaufen wir ein Smartphone mit einer SIM-Karte. Wir zahlen alle Mobilfunkgebühren für den Kunden, und der Kunde zahlt uns dies ab”, erklärt Hurnaus das Modell des Haustier-Trackers. Erhältlich sind die Tracker allerdings nur mit einem dazugehörigen Abomodell.

Damit Abomodelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und das nicht reine Abzocke ist”. Nach reichlichen Erfahrungswerten bot Tractive schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Intelligente Abo-Modelle: Das Geheimnis des Recurring Revenues

Damit gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich fällt der Monatspreis mit der Abodauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus. Die Hardware – sprich der Haustier-Tracker – würde zwar mit Verlust verkauft, durch Abo-Einnahmen würde man aber bald pro zahlendes Mitglied wieder positiv. Erhältlich sind die Tractive-Abomodelle in einem Kostenrahmen von fünf bis 13 Euro monatlich.

Das Geheimnis für positiven Cashflow und einen Annual Recurring Revenue (ARR) steckt also im Abomodell des PetTechs: “Als Business waren wir schon Cashflow positiv, lange bevpr es sexy war, dass man Cashflow positiv ist”, so CEO Hurnaus in seinem OMR-Talk.

Durch die Vorauszahlung des monatlichen, jährlichen oder zwei-jährigen Abomodells, würde das Scaleup bereits im Vorhinein Umsatz machen. Die bezahlten Leistungen würden von den Abonnenten erst in den darauffolgenden Monaten sukzessive abgerufen.

Allerdings ruht sich Tractive auch bei einem ARR von 100 Millionen Euro nicht auf seinen Lorbeeren aus: Auch mit Kündigungen müsse man richtig umgehen – und “verstehen, warum man Abonnent:innen verliert”, so Hurnaus – und hebt indes die hohe Bedeutung von Alternativ-Angeboten zur Kundenbindung hervor. So etwa Rabatte und kostenfreie Ersatzgeräte bei Verlust.

Haustier-Versicherer und Vier-Tage-Woche

Neben seiner multinationalen Tätigkeit und der erfolgreichen Einführung der Vier-Tage-Woche erhielt Tractive auch die Auszeichnung zur European Pet Company of the Year 2024. Zuletzt startete das Scaleup einen neuen Geschäftszweig: Erst im Februar dieses Jahres stellte sich das Unternehmen mit “Tractive Pet Cover” als internationaler Haustier-Versicherer vor. Tätig ist es damit schon in Übersee – so unter anderem in den USA und Großbritannien.

Vor Kurzem folgte ein weiterer Meilenstein zur Freude aller sportbegeisterten Haustier-Besitzenden: Tractive startete eine Kooperation mit der Fitness-App Strava, wie brutkasten berichtete.

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AI Summaries

Haselsteiner hielt 49 Prozent: 2min2mio-Startup in Konkurs

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Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Die gesellschaftspolitischen Auswirkungen des Artikels sind begrenzt. Es handelt sich um den Konkurs eines Unternehmens, das sich auf 24 Stunden-Pflege spezialisiert hat. Betroffen sind hauptsächlich die Gläubiger des Unternehmens, während die Dienstnehmer nicht betroffen sind. Die Insolvenz des Unternehmens könnte jedoch negative Auswirkungen auf den Pflegesektor haben, da es sich um ein innovatives Unternehmen handelte, das alternative Services für die Pflege älterer Menschen anbot.

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Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Das Klagenfurter Startup Harmony & Care, das sich auf die Vermittlung von 24-Stunden-Pflegediensten spezialisiert hatte und 2017 in der österreichischen Investment-Show “2 Minuten 2 Millionen” erfolgreich war, hat Konkurs angemeldet. Die Ursachen für den Zusammenbruch des Unternehmens sind nicht genau bekannt, aber es wird angenommen, dass das SaaS-Geschäftsmodell, bei dem Pflegeagenturen als Kunden gewonnen wurden, nicht aufgegangen ist. Dies hat Auswirkungen auf die Gründer, Investoren und Gläubiger von Harmony & Care und kann das Vertrauen in die Startup-Szene beeinflussen.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Als Innovationsmanager:in kann dieser Artikel helfen, zu verstehen, wie sich ein Startup mit einem vielversprechenden Konzept und Investorenunterstützung dennoch in Schwierigkeiten begeben und scheitern kann. Es kann als Lektion dienen, dass selbst vielversprechende Innovationen und erfolgreiche Investitionen keine Garantie für den Erfolg eines Unternehmens sind. Es kann auch dazu beitragen, den Fokus auf die Geschäftsmodelle zu legen, um sicherzustellen, dass diese nachhaltig und tragfähig sind.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Als Investor:in gibt dieser Artikel Einblick in das mögliche Risiko der Investition in Startups, auch wenn sie in der Vergangenheit erfolgreich waren. Es zeigt, dass auch vielversprechende Startups trotz Investitionen von erfahrenen Investoren scheitern können und dass eine sorgfältige Risikobewertung und -management notwendig ist, um das Potenzial von Investitionen zu maximieren.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Als Politiker:in können Sie sich für die Förderung von Startups und innovativen Geschäftsmodellen einsetzen. Der Fall von Harmony & Care zeigt jedoch auch, dass nicht jeder Ansatz erfolgreich sein kann und dass die Ursachen für eine Insolvenz vielfältig sein können. Es ist daher wichtig, den Unternehmergeist in der Gesellschaft zu stärken und eine positive Kultur des Scheiterns zu etablieren, damit junge Unternehmen nicht durch den Druck zu schnellem Erfolg und wirtschaftlichem Wachstum scheitern.

Haselsteiner hielt 49 Prozent: 2min2mio-Startup in Konkurs

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Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Das Scheitern von Harmony & Care und ihr Konkursantrag zeigt, dass es trotz der anfänglichen Investitionszusagen von bekannten Investoren wie Hans Peter Haselsteiner und Leo Hillinger nicht immer einfach ist, ein Startup aufzubauen und erfolgreich am Markt zu etablieren. Obwohl Harmony & Care ein scheinbar vielversprechendes Geschäftsmodell mit einem Matching-Service für 24-Stunden-Pflegekräfte und zu pflegende Personen hatte, konnte das Unternehmen nicht genug Kunden gewinnen, um das Geschäftsmodell profitabel zu machen.

Haselsteiner hielt 49 Prozent: 2min2mio-Startup in Konkurs

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Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

  • Herwig Neumann
  • Anja Silberbauer
  • Hans Peter Haselsteiner
  • Leo Hillinger

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Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

  • Harmony & Care
  • Flat Lake GmbH
  • ZMH GmbH
  • Alpenländischer Kreditorenverband (AKV)

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