In aller Regel bedeutet Coffe to Go automatisch auch Wegwerf-Becher. Doch wie in vielen anderen Bereichen, arbeiten Unternehmen an Lösungen, um die gängigen Einweg-Systeme durch umwelt- und klimafreundlichere Mehrwegsysteme zu ersetzen. Eines dieser Unternehmen ist Cup Solutions aus Wien, das bereits seit 15 Jahren Mehrweg-Becher für Festivals und Eventgastronomie anbietet. Seit 2019 ist es mit myCoffeeCup im logistisch etwas komplexeren Coffe-to-Go-Markt aktiv.
Mehr als 250 Rückgabe-Stellen in Österreich
Das System ist grundsätzlich simpel: Für den bis zu 700 mal wiederverwendbaren Becher aus 100 Prozent recycelbarem Polypropylen (PP-Kunststoff) müssen Kund:innen einen Euro Pfand zahlen. Der myCoffeeCup-Becher kann dann bei jedem Partner des Systems bzw. bei speziellen Automaten (von denen es bislang nur vier Stück, alle in Wien, gibt) zurückgegeben werden. Insgesamt gibt es mehr als 250 dieser Rückgabe-Stellen in Österreich.
OMV als bislang größter myCoffeeCup-Partner
Der größte Partner im myCoffeeCup-System ist aktuell die OMV, die mit ihrem Tankstellennetz in ganz Österreich dabei ist. Daneben sind vor allem Kaffehäuser und Caffè-Ketten, die meisten davon in Wien, vertreten. Ein flächendeckenden Netzwerk an Rückgabe-Orten sei notwendig, um Mehrweg in Österreich weiter zu etablieren, meint man beim Unternehmen.
Tchibo startet mit 33 Filialen in Wien – Option auf mehr
Nun kam ein großer neuer Partner mit Option auf mehr dazu: Tchibo. Zum Start der Kooperation bietet die deutsche Kette die myCoffeeCup-Becher in 33 Filialen in Wien an. Nach einer Testphase soll der österreichweite Roll-out evaluiert werden. “Durch kontinuierliche Erweiterung des Netzwerks an Partnerbetrieben in ganz Österreich, wird den Konsument:innen eine immer größer werdende Anzahl an Rückgabeorten angeboten”, kommentiert Cup Solutions-Geschäftsführer Christian Chytil in einer Aussendung.
Nachlese. Wo steht die österreichische Wirtschaft bei künstlicher Intelligenz zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT? Dies diskutieren Doris Lippert von Microsoft und Thomas Steirer von Nagarro in der ersten Folge der neuen brutkasten-Serie "No Hype KI".
Nachlese. Wo steht die österreichische Wirtschaft bei künstlicher Intelligenz zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT? Dies diskutieren Doris Lippert von Microsoft und Thomas Steirer von Nagarro in der ersten Folge der neuen brutkasten-Serie "No Hype KI".
Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.
„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.
Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.
Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen
Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“
Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft
Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.
Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.
Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.
Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“
Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit
Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.
“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.
Langfristiges Potenzial heben
Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“
Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“
Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?
Die Serie wird von brutkasten in redaktioneller Unabhängigkeit mit finanzieller Unterstützung unserer Partner:innen produziert.
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myCoffeeCup: Tchibo nutzt nun für Coffe to Go Pfand-Becher aus Wien
AI Kontextualisierung
Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?
Die Einführung von umwelt- und klimafreundlichen Mehrwegbechern im Coffe-to-Go-Markt kann einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben, indem die Verwendung von Einweg-Systemen reduziert wird. Die Etablierung von Mehrwegsystemen erfordert jedoch ein flächendeckendes Netzwerk an Rückgabe-Orten, um erfolgreich zu sein. Die Zusammenarbeit von Unternehmen wie Cup Solutions, OMV und Tchibo zeigt ein erhöhtes Bewusstsein für umweltfreundliche Lösungen in der Wirtschaft.
myCoffeeCup: Tchibo nutzt nun für Coffe to Go Pfand-Becher aus Wien
AI Kontextualisierung
Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?
Der Artikel beschreibt, wie das Unternehmen Cup Solutions aus Wien seit 2019 mit seinem myCoffeeCup-System an der Einführung einer umwelt- und klimafreundlichen Alternative zu Einweg-Bechern im Coffe-to-Go-Markt arbeitet. Das System funktioniert durch die Verwendung eines bis zu 700-mal wiederverwendbaren Bechers, für den Kund:innen einen Euro Pfand zahlen müssen. Rückgabe-Stellen für den Becher sind inzwischen in ganz Österreich etabliert worden, und große Partner wie die Tankstelle OMV und die Kaffeekette Tchibo haben sich dem System angeschlossen. Das myCoffeeCup-System und ähnliche Mehrwegsysteme könnten die Verwendung von Einweg-Bechern reduzieren, sowie ökonomische Vorteile durch weniger Abfall und Recycling bieten.
myCoffeeCup: Tchibo nutzt nun für Coffe to Go Pfand-Becher aus Wien
AI Kontextualisierung
Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?
Als Innovationsmanager:in solltest du immer nach umwelt- und klimafreundlichen Alternativen suchen, um traditionelle Einweg-Systeme durch nachhaltigere Mehrwegsysteme zu ersetzen. Der Artikel zeigt, dass Unternehmen wie Cup Solutions aus Wien auf umweltfreundliche Lösungen setzen und das myCoffeeCup-System in Österreich anbieten, bei dem Kund:innen einen wiederverwendbaren Becher aus recycelbarem PP-Kunststoff kaufen können und dafür einen Pfand zahlen. Das System verfügt über ein Netzwerk von mehr als 250 Rückgabe-Stellen, die Kund:innen nutzen können, um die Becher zurückzugeben. Dieses Beispiel kann für Innovationsmanager:innen als Inspiration dienen, um Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen zu fördern und gleichzeitig den Kund:innen eine nachhaltige Lösung anzubieten.
myCoffeeCup: Tchibo nutzt nun für Coffe to Go Pfand-Becher aus Wien
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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?
Als Investor:in solltest du über Trends und Entwicklungen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz informiert sein. Dieser Artikel zeigt, dass die Reduzierung von Einweg-Verpackungen auch im Fokus von großen Unternehmen wie Tchibo steht. Eine Beteiligung an Unternehmen, die auf umweltfreundliche Lösungen setzen, könnte langfristig erfolgversprechend sein.
myCoffeeCup: Tchibo nutzt nun für Coffe to Go Pfand-Becher aus Wien
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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?
Der Artikel beschreibt, wie Unternehmen wie Tchibo und Cup Solutions an Lösungen arbeiten, um Einweg-Becher durch umwelt- und klimafreundlichere Mehrwegsysteme zu ersetzen. Als Politiker:in könnten Sie das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz unterstützen, indem Sie ähnliche Konzepte in Ihrer Region oder Ihrem Land fördern und unterstützen.
myCoffeeCup: Tchibo nutzt nun für Coffe to Go Pfand-Becher aus Wien
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Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?
Das Ziel von Unternehmen wie Cup Solutions ist es, den Trend des Wegwerfens von Coffee to Go Bechern umzukehren, indem sie Mehrwegsysteme anbieten. Die myCoffeeCup-Becher von Cup Solutions sind bis zu 700 Mal wiederverwendbar und bestehen aus 100 Prozent recycelbarem Kunststoff. Kunden müssen einen Euro Pfand zahlen und können den Becher bei einem der mehr als 250 Rückgabe-Stellen in Österreich zurückgeben. Tchibo hat sich nun dem System angeschlossen und bietet die myCoffeeCup-Becher in 33 Filialen in Wien an. Das Ziel ist es, ein flächendeckendes Netzwerk von Partnerbetrieben in ganz Österreich zu etablieren, um Mehrweg in der Coffee to Go-Kultur zu fördern und um den Umweltschutz zu unterstützen.