16.06.2023

Crypto Weekly #104: Was BlackRocks geplanter Bitcoin-ETF bedeutet

Diese Woche: Die US-Notenbank hat die Zinsen nicht weiter erhöht - der Kryptomarkt ist jedoch gefallen. Was steckt dahinter? Und: Der weltgrößte Vermögensverwalter plant einen Bitcoin-ETF.
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BlackRock office in San Francisco
Foto: Adobe Stock

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📉 Diese Woche am Markt: Verluste nach Fed-Entscheidung

Sie gelten als einer der wesentlichen Gründe für die schwache Performance am Kryptomarkt seit Ende 2021: Die Zinserhöhungen der Zentralbanken, insbesondere der US-Notenbank Fed. Diese hatte ihre Geldpolitik mit der Coronakrise extrem stark gelockert - um die Wirtschaft zu stützen. 

Ab Ende 2021 zeichnete sich dann ein Kurswechsel ab. Die Inflation war hoch, die Fed musste reagieren. Dies dämpfte die Risikolaune der Anleger:innen weltweit. Das spürte auch der Kryptomarkt, der in einen Bärenmarkt fiel. So weit, so bekannt.

Im Lauf des Jahres 2022 stiegen die Märkte aber immer wieder mal kurzfristig: Weil Anleger:innen hofften, dass die Fed aufhören würde, die Zinsen weiter zu erhöhen. Es passierte aber nicht. 

Bis zu dieser Woche. Die US-Notenbanker kamen wieder zu ihrer planmäßigen Zinssitzung zusammen. Das am Mittwoch präsentierte Ergebnis: Der Leitzins bleibt im Zielband zwischen 5,0 und 5,25 Prozent. Zuvor hatte ihn die Fed zehnmal in Folge erhöht. Jetzt ist erst einmal eine Pause angesagt.

Endlich also das Szenario, auf das viele am Kryptomarkt seit langer Zeit hoffen. Das Signal für starke Kursgewinne also? Nicht ganz. Der Kryptomarkt reagierte auf die Entscheidung zunächst kaum - und begann später am Abend sogar spürbar zu fallen.

Die Erklärung dafür: Dass es zu keiner Zinserhöhung kommen würde, war im Vorfeld schon erwartet worden. Es war in den Kursen bereits eingepreist.

Die ebenfalls veröffentlichten Prognosen der Notenbank zur weiteren Zinsentwicklung zeigt dann aber: Sie geht davon aus, dass die Zinsen zu einem späteren Zeitpunkt noch etwas weiter steigen werden. 

"Einige Leute haben erwartet, dass die Fed in diesem Monat eine Pause einlegt, aber auch, dass sie die Zinsen danach nicht mehr weiter anhebt", sagte Sam Stovall, Chief Investment Strategist bei CFRA Research, gegenüber Reuters. "Es scheint jedoch so, als ob die Fed seit der letzten Sitzung eher aggressiver geworden ist, und ich denke, das hat die Anleger überrascht.”

Der Vollständigkeit halber: Auch in der Eurozone gab es diese Woche eine Zinsentscheidung. Die Europäische Zentralbank (EZB) hob ihren Leitzins im Gegensatz zur Fed ein weiteres Mal an. Auswirkungen auf den Kryptomarkt waren jedoch nicht zu beobachten.

😮 BlackRock reicht Unterlagen für Bitcoin-ETF ein

Kommen wir zu einem anderen Thema. Institutionelle Adaption war eines der großen Narrative im vergangenen Krypto-Bullenmarkt von 2021. Gemeint ist: Institutionelle Anleger, also beispielsweise Vermögensverwalter oder Pensionsfonds (jedenfalls jene mit viel Geld!) fangen entweder selbst an, in Krypto-Assets zu investieren - oder bieten ihren Kund:innen entsprechende Produkte an. 

Davon war auch im 2017er-Bullenmarkt häufig die Rede gewesen. 2021 wurde es aber deutlich konkreter, nachdem Unternehmen wie Tesla und MicroStrategy in Bitcoin investierten.

Nun ist der 2021er-Bullenmarkt aber längst Vergangenheit. Stattdessen setzte ein neuerlicher Kryptowinter ein. Und die Meldungen über geplante Bitcoin-Produkte bei den Finanzriesen wurden deutlich weniger.

Jetzt gab es dazu aber wieder größere News. BlackRock hat diese Woche in den USA einen Antrag für einen Bitcoin-ETF eingebracht. BlackRock ist immerhin der größte Vermögensverwalter der Welt, insofern ist das durchaus von Bedeutung. Die Unterlagen für den iShares Bitcoin Trust wurden bei der US-Börsenaufsicht eingereicht. Umgesetzt werden soll er mit Coinbase als Verwahrer.

Der Kontext: Bitcoin-ETFs waren in der Vergangenheit immer wieder ein großes Thema am Markt. Tatsächlich wurde sogar das weiterhin aktuelle Bitcoin-Rekordhoch vom Oktober 2021 erreicht, kurz nachdem der erste Bitcoin-Futures-ETF in den USA in den Handel gestartet war. 

Die populärsten ETFs bilden Aktienindizes nach - etwa den Weltaktien-Index MSCI World. Sie ermöglichen jedoch auch vergleichsweise unkomplizierte Investments beispielsweise in Rohstoffe wie Gold oder Öl. Und potenziell eben auch in Bitcoin. 

Wichtig dabei: Beim erwähnten Bitcoin-Futures-ETF (und allen weiteren Bitcoin-ETFs, die folgten) ist das Wort “Futures” entscheidend. Der Fonds investiert nicht direkt in Bitcoin. Er investiert vielmehr in Bitcoin-Futures. Also in Finanzprodukte, die den Bitcoin-Preis nachbilden.

Und da sind wir auch schon beim Punkt. Der von BlockRock nun zur Zulassung eingereichte ETF ist kein Futures-ETF. Sondern ein sogenannter Spot-ETF. Er würde direkt in Bitcoin investieren. Nicht in Finanzprodukte, die den Bitcoin-Preis nachbilden.

Das wäre eine Neuheit. In den USA sind bisher ausschließlich Bitcoin-Futures-ETF zugelassen worden. Sämtliche Einreichungen für Bitcoin-Spot-ETFs hat die Börsenaufsicht bisher abgeschmettert. Ob der Antrag von BlackRock bessere Aussichten hat, ist offen. 

Allerdings: Das Vorgehen der Börsenaufsicht in den vergangenen Monaten im Krypto-Bereich gibt in dieser Hinsicht eher Anlass zur Skepsis.


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Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Die Sieger:innen des 37. Bundesfinale von Jugend Innovativ stehen fest. Ingesamt wurde ein Preisgeld in Höhe von rund 60.000 Euro an die Projektteams vergeben. Im Finale in Wien setzten sich in sieben Kategorien die Gewinner:innen jeweils gegen vier weitere Teams in der entsprechenden Kategorie durch.

Heuer insgesamt 427 Einreichungen bei Jugend Innovativ

In diesem Jahr konnten sich über 100 Schüler:innen und Lehrlinge aus 35 Projekten über eine Qualifikation zum Bundesfinale freuen. Ingesamt verzeichnete Jugend Innovativ heuer 427 Projekt-Einreichungen. Der Schulwettbewerb würdigt mit dem Bundesfinale junge Talente und bietet ihnen darüber hinaus die Chance ihre Ideen zu präsentieren.

Jugend Innovativ wird im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW), des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) sowie des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) abgewickelt. Bisher haben über 11.900 Projekt-Teams am Wettbewerb teilgenommen. 

“Auch in diesem Jahr sind herausragende Projekte entstanden, die eine solide Grundlage für Unternehmensgründungen darstellen können. Die zukunftsweisenden Lösungsansätze haben das Potenzial eine entscheidende Rolle für den Wirtschaftsstandort Österreich zu spielen“, so Edeltraud Stiftinger und Bernhard Sagmeister, aws Geschäftsführung.

Wien und Burgenland holen zweimal den 1. Platz

Überzeugen konnten die Jury beim diesjährigen Jugend Innovativ-Wettbewerb je zwei Teams aus dem Burgenland und Wien sowie je ein Team aus Kärnten, Niederösterreich und Salzburg. Außerdem freuten sich die Gewinner:innen über einen Publikumspreis, sowie den Special Award Vorarlberg. Zusätzlich wurden noch Reisepreise vergeben. So geht es für insgesamt sechs Teams außerdem auf internationale Bewerbe.

Für den 1. Platz der jeweiligen Kategorie gab es 2.500 Euro Preisgeld. Die Zweitplatzierten-Teams bekamen jeweils 2.000 Euro, während die 3. Plätze mit 1.500 Euro dotiert waren.

In der Kategorie Science überzeugte ein Trio aus Eisenstadt die Jury. Luca Brandstätter, Bernhard Gupper und Daniel Hutterer entwickelten angelehnt an Storchenflügel eine spezielle Flügelform für die Luftfahrt. Das Design der Flugtechnickschüler soll dadurch Elektroantriebe von Flugzeugen mehr Effizienz geben.

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Der Artikel thematisiert hauptsächlich finanz- und wirtschaftspolitische Entwicklungen im Kryptomarkt, daher lässt sich keine direkte gesellschaftspolitische Auswirkung ableiten. Allerdings könnten Entwicklungen im Kryptomarkt durchaus Auswirkungen auf die Wirtschaft und somit auf die Gesellschaft haben.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Als Innovationsmanager:in ist es wichtig, über die neuesten Entwicklungen in der Kryptowelt auf dem Laufenden zu sein, um mögliche Innovationsmöglichkeiten frühzeitig zu erkennen. Der Antrag von BlackRock für einen Bitcoin-ETF könnte bedeutend sein, da es sich um einen Spot-ETF handelt, was eine Neuheit auf dem US-amerikanischen Markt wäre. Wenn er genehmigt wird, könnte dies den Weg für weitere Spot-ETFs ebnen und den institutionellen Zugang zu Bitcoin erweitern. Außerdem sollte die Entscheidung der US-Notenbank bezüglich der Zinsen beobachtet werden, da sie einen Einfluss auf die Stimmung und das Investitionsverhalten am Kryptomarkt haben könnte.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Als Investor:in ist es wichtig, die jüngsten Entwicklungen auf dem Kryptomarkt zu verfolgen. In dieser Woche hat die US-Notenbank beschlossen, vorerst keine Zinserhöhungen vorzunehmen, was aber keine Kursanstiege zur Folge hatte, da dies bereits erwartet worden war. Darüber hinaus könnte ein potenzieller Bitcoin-ETF von BlockRock für den Kryptowährungsmarkt von Bedeutung sein, da institutionelle Anleger dadurch leichter in den Markt einsteigen könnten. Allerdings ist unklar, ob der ETF zugelassen wird und ob dies langfristig Auswirkungen auf den Markt haben wird.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Als Politiker:in ist es wichtig, über aktuelle Entwicklungen und Trends im Finanzsektor, wie zum Beispiel den geplanten Bitcoin-ETF von BlackRock, informiert zu sein. Insbesondere die zunehmende Institutionalisierung von Kryptowährungen kann Auswirkungen auf die Regulierung und das politische Engagement im Finanzbereich haben. Es ist daher ratsam, sich über diese Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten und gegebenenfalls Expert:innen in diesem Bereich hinzuzuziehen.

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Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

In diesem Artikel geht es um zwei wichtige Entwicklungen im Kryptomarkt. Zum einen um die Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank, die sich auf die Performance des Marktes ausgewirkt haben. Zum anderen geht es um den Antrag des weltweit größten Vermögensverwalters BlackRock für einen Bitcoin-Spot-ETF, was eine Neuheit auf dem Markt wäre. Das Bigger Picture ist die weiterhin wachsende institutionelle Adaption von Kryptowährungen und wie sich das auf die Zukunft des Marktes auswirken könnte.

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  • Sam Stovall, Chief Investment Strategist bei CFRA Research
  • Europäische Zentralbank (EZB)
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