07.02.2023

EY: 2022 sank Gesamtwert an Startup-Investitionen in Österreich um 18 Prozent

Das jüngste "EY Start-up Investment Barometer" liefert aktuelle Daten zu Startup-Investitionen in Österreich.
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EY
(c) Adobestock

Nachdem 2021 weltweit alle Rekorde in Hinblick auf Startup-Investitionen geknackt wurden, haben steigende Zinsen, wirtschaftliche Unsicherheiten, Inflation und eine drohende Rezession das Marktumfeld stark eingetrübt, wie das jüngste “EY Start-up Investment Barometer” zeigt.

Das Barometer der Unternehmensberatung liefert traditionsgemäß auch Zahlen für Österreich. Nach einem sehr starken ersten Halbjahr mit insgesamt 881 Millionen Euro Investments – einer neuen Rekordmarke – ist der Markt im zweiten Halbjahr 2022 deutlich eingebrochen: In den vergangenen sechs Monaten wurden nur noch 125 Millionen Euro investiert – das sind um 83 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Gegenüber dem ersten Halbjahr 2022, das mit 79 Finanzierungsrunden das anzahlmäßig abschlussstärkste Halbjahr im Untersuchungszeitraum war, ging die Zahl der Deals im zweiten Halbjahr allerdings deutlich zurück – um 17 Deals auf 62. Und das Barometer zeigt weiters: 2022 sank der Gesamtwert der Investitionen in österreichische Startups um 18 Prozent auf eine Milliarde Euro.

Zwei Drittel des Risikokapitals kommen aus dem Ausland

EY analysierte in Zusammenarbeit mit der Austrian Angel Investors Association (AAIA) und der Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation (AVCO), woher das investierte Kapital stammt. Dahingehend kann festgehalten werden: Österreichische Investor:innen waren in den vergangenen Jahren deutlich aktiver: Sie waren an drei Viertel (75 Prozent) der Finanzierungsrunden beteiligt – 2021 war das nur bei knapp mehr als der Hälfte der Runden (55 Prozent) der Fall.

Wurde 2021 noch ein Drittel (32 Prozent) der Runden ausschließlich von heimischen Investor:innen getragen, war es 2022 sogar knapp jede zweite Runde (48 Prozent). Nur jeder siebte Deal wurde 2022 ausschließlich von ausländischen Investorengruppen getragen – darunter aber auch die zwei größten Finanzierungsrunden des Jahres für GoStudent (300 Millionen Euro) und TTTech (250 Millionen Euro).

Dementsprechend dominieren beim Finanzierungsvolumen auch nach wie vor eindeutig ausländische Geldgeber:innen: Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) – und damit nur knapp weniger als 2021 (75 Prozent) des Risikokapitals – kommen von rein ausländisch besetzten Investorengruppen.

“Ein positiver Befund des Jahres 2022 ist die steigende Aktivität von österreichischen Investor:innen, die sich an deutlich mehr Finanzierungsrunden beteiligt haben als im Vorjahr. Gleich geblieben ist allerdings, dass der Großteil des Finanzierungsvolumens ausschließlich von ausländischen Geldgeber:innen gestemmt wird”, so Florian Haas, Head of Startup bei EY Österreich.

Anreize für Startup-Investitionen gefordert

Bei frühphasigen Investmentrunden sind dementsprechend auch klar heimische Investorengruppen führend: Erstmals dominieren nicht nur im Pre-Seed-Bereich (2022: 75 Prozent, 2021: 78 Prozent), sondern auch in der Seed-Phase (2022: 65 Prozent, 2021: 45 Prozent) Kapitalgeber:innen mit Sitz in Österreich. Mit Anstieg der Runde sinkt der Anteil an heimischen Investor:innen weiter: Bei Series-A-Finanzierungsrunden liegt der Anteil bei der Hälfte (51 Prozent), bei Series-B-Finanzierungsrunden nur bei zehn Prozent. Und es zeigt sich weiters: An keiner der zwei großen Finanzierungsrunden in der Größenordnung von mehr als 100 Millionen Euro war ein:e Inlandsinvestor:in beteiligt.

Nina Wöss, Vorstandsvorsitzende der Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation (AVCO), kommentiert die jüngsten Ergebnisse: “Das EY Start-up Investment Barometer zeigt, dass es Österreich nicht an spannenden Investment-Targets und Frühphaseninvestor:innen mangelt. Weitgehend unverändert ist die Situation bei den Wachstumsfinanzierungen. Wachstumsorientierte Tech-Unternehmen sind mangels heimischer Alternativen quasi gezwungen sich international nach Geldgeber:innen umzusehen.”

Wie bereits in der Vergangenheit fordert die AVCO gemeinsam mit Austrian Angel Investors Association (aaia) die Einführung von Anreiz-Mechanismen für Startup-Investitionen – dazu zählt unter anderem die Einführung eines Beteiligungsfreibetrags.


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neoom
(c) neoom - Das oberösterreichische Energy-Scaleup neoom startet Projekt in Deutschland.

In der Gemeinde Bakum im niedersächsischen Oldenburger Münsterland entsteht derzeit in einem Pilotprojekt eine Energy-Sharing-Community. Darin teilen die Mitglieder der Bürgerenergiegemeinschaft Bakum den Strom ihres gemeinsamen Windparks und ihrer PV-Anlagen auf dem Dach. Damit dies trotz noch fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen möglich ist, haben sich die Gemeinde Bakum, die Energiegenossenschaft Bakum, die EWE Netz GmbH und das Freistädter Scaleup neoom in einem Demonstrationsprojekt zusammengetan.

neoom-App zur Visualisierung

“Es ist eine perfekte Symbiose”, sagt Jan Hoyer, Vorstand der Energiegenossenschaft Bakum. “Wir bringen die Mitglieder und das Windrad, die Gemeinde ihren PV-Strom, die EWE Netz stellt die Energiedaten und die intelligenten Messsysteme zur Verfügung und neoom bietet eine App zur Visualisierung und die Abrechnungsprozesse an.”

Wenn also in Zukunft in Bakumer Landen die Sonne scheint oder der Wind weht, wird die erzeugte Energie der Teilnehmenden der verbrauchten Energie gegenübergestellt, um zu ermitteln, welcher Anteil für jeden 15-Minuten-Block direkt in der Region verbraucht wurde. Diese Energiemenge ist jene, die innerhalb der Community in Zukunft direkt geteilt werden kann.

Damit sich die Community schon jetzt trotz fehlender regulatorischer Möglichkeiten möglichst real anfühlt, erhalten die Teilnehmenden eine virtuelle Abrechnung der geteilten Energiemengen und für jede mit der Community geteilte kWh gibt es auch einen Bonus. “Das sollte im Schnitt jedem Haushalt 50 bis 100 Euro bringen”, schätzt Thomas Nenning, der für die digitalen Produkte bei neoom zuständig ist.

Die Projektpartner setzen sich das gemeinsame Ziel, die Energiegemeinschaft entlang der regulatorischen Möglichkeiten sukzessive auszubauen, um im nächsten Schritt die innergemeinschaftlichen Energiemengen und die Reststrommengen getrennt abzurechnen. Sobald die energiewirtschaftlichen Prozesse auch regulatorisch angepasst werden, soll die Community in den Vollbetrieb wechseln.

Energiewende

“In unserer Region spielt Strom aus Wind und Sonne eine große Rolle. Wir zeigen mit diesem Projekt in Bakum nicht nur, was technisch damit möglich ist und allen Akteuren den größtmöglichen Nutzen liefert, sondern vor allem auch, wie Energiewende funktionieren muss”, sagt Ralf Kuper, Regionsleiter Cloppenburg/Emsland von EWE Netz.

EWE sieht mit diesem Piloten die Chance als Pionier Praxiserfahrung zu sammeln und Impulse für die Gesetzgebung weiterzugeben: “Es geht darum, besser zu verstehen, welche rechtlichen und technischen Herausforderungen im Detail entstehen, um für die gesetzliche Ausgestaltung von Energy-Sharing sinnvolle und effiziente Lösungen aufzuzeigen”, sagt Jannis Reichel, der bei EWE Innovationen und neue Geschäftsmodelle vorantreibt.

Neoom und das Zwiebelschalenkonzept

Die Praxiserfahrung aus dem Betrieb von knapp hundert aktiven Energiegemeinschaften in Österreich möchte neoom nutzen, um auch in Deutschland zu zeigen, wie das regionale Teilen von Energie für das Thema Energiewende begeistert.

“Für uns ist die dezentrale Energieversorgung ein Zwiebelschalenkonzept”, so Nenning abschließend. “Zuerst die Eigenversorgung über PV und Stromspeicher maximieren, danach Strom möglichst regional teilen und für all die Zeiten, wo dies nicht ausreicht, die Energie mit dem Energieversorger handeln.”

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