23.09.2021

Kleiderly: Diese Sonnenbrille war mal ein T-Shirt

Die Gründerin Alina Bassi denket Mode neu und hat mit Kleiderly eine Methode entwickelt, um aus alter Kleidung Kunststoff zu erschaffen.
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Kleiderly, Höhle der Löwen, Sonnenbrillen, Sonnenbrille aus T-Shirt, Altkleider
(c) Kleiderly - Das Berliner Startup Kleiderly möchte Kleidungsreste sinnvoll recyceln.

Alina Bassi, die Gründerin von Kleiderly, hat es sich zum Ziel gemacht, Kleidermüll eine weitere Chance auf ein sinnvolles Leben zu geben. Die 30-jährige Chemieingenieurin hat sich schon immer für die Bedrohung durch den Klimawandel interessiert – als Teenager drehte sie einst einen Film über die Umweltauswirkungen des Londoner Flughafens Heathrow. Sie arbeitete auch einige Zeit in der Ölindustrie, merkte aber, dass es als junge Ingenieurin schwierig war, in großen Unternehmen etwas zu verändern. Sie schrieb sich darauf Nachhaltigkeit auf die Stirn und gründeten gemeinsam mit Partner Dave ein Startup: “Ich wollte einen Weg finden, Kleidungsreste sinnvoll zu recyceln”, sagt sie.

Kleiderly,
(c) Kleiderly – Kleiderly-Gründerin Alina Bassi erweckt tote Kleidung wieder zum Leben.

Denn 87 Prozent der Textilien landen auf Mülldeponien oder in Verbrennungsanlagen. Etwa 80 Prozent aller Kleidungsstücke würden aus synthetischen Fasern (Chemiefasern) bestehen, die auf einer Deponie nicht biologisch abbaubar sind. Sie zersetzen sich daher erst nach über 200 Jahren.

Mit diesem Wissen entwickelte die Gründerin zweieinhalb Jahre lang eine Technologie, die über mehrere Schritte und durch Zufügung von Bindemitteln aus vorsortierten Altkleidern ein Granulat produziert, welches dem herkömmlichen Kunststoff sehr nahekommt. So kann es zu vielen verschiedenen Produkten geformt werden.

Kleiderly und ihre Shirt-Brillen

Neben dem Kleiderbügel und dem Anti-Diebstahl-Tag setzt Kleiderly aktuell vermehrt auf Sonnenbrillen. Bassi erklärt: “Unsere Sonnenbrille war einmal ein T-Shirt. Jede Sekunde landet eine LKW-Ladung voller Textilien auf der Mülldeponie. Wir aber können ihnen ein neues Leben geben.”

Wer mehr über Kleiderly erfahren möchte, hat am Montag Abend in der “Höhle der Löwen” Gelegenheit dazu. Zudem in der Show: Veggie Crumbz, Mooya, Stur und Holy Pit aus Wien.

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(c) Christoph Steinbauer & Das Merch

Die Initiative No Walls Left wurde ursprünglich von Ali Mahlodji, Klaus Buchroithner (Das Merch), Colin Linde und Hannes Puchner ins Leben gerufen. Bereits 2020 und 2023 wurden Kampagnen umgesetzt, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Zudem schloss sich auch Patricia Wenigwieser, Frauenpreisträgerin der Stadt Linz 2024, dem Team an.

No Walls Left startet auch in diesem Jahr wieder eine Kampagne. Die Initiatoren machen hierfür erstmals mit UN Women Austria und deren Orange the World Kampagne gemeinsame Sache. Die UN-Initiative findet jährlich zwischen dem 25. November, dem “Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen”, und dem 10. Dezember, dem “Internationalen Menschenrechtstag”, statt.

No Walls Left spendet Geld an den Orange Fund der UN Women

Pünktlich am 25. November öffnet der No Walls Left-Webshop seine Türen und startet die Charity-Kampagne, “Kunst, die bewegt”. Zu erwerben gibt es T-Shirts mit exklusiven Designs und Botschaften aufstrebender, österreichischer Künstler:innen. Die T-Shirts werden durch das Linzer Startup Das Merch fair und umweltfreundlich in Portugal hergestellt. Der Preis beträgt 38 Euro pro Shirt – ein Symbol für den 8. März, den Internationalen Frauentag.

Das gesamte Team arbeitet ehrenamtlich. Der Reinerlös fließt direkt als Spende in den Orange Fund der UN Women. Mit Spendengeldern realisieren die UN Women jährlich etwa 170 lokale, effektive Programme zur Gewaltprävention. Je mehr Mittel zur Verfügung stehen, desto mehr Projekte können umgesetzt werden und desto weniger Frauen müssen unter geschlechtsspezifischer Gewalt leiden.

Kritik an Werbebotschaften großer Konzerne

In den vergangenen Jahren konnte die Initiative übrigens über 68.000 Euro an Spenden sammeln, die unter anderem an Frauenhäuser überreicht wurden (brutkasten berichtete). Der Name No Walls Left möchte zudem auf einen weitere Misstand in unserer Gesellschaft hinweisen. “Die Wände unserer Städte sind voll mit Werbebotschaften großer Konzerne. Wenn keine Wände mehr übrig sind, um Menschen an wichtige gesellschaftliche Themen zu erinnern, müssen wir selbst zu Träge:innen dieser Botschaften werden”, so die Initiative in einer Aussendung.


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