19.04.2021

bikuh: Geld verdienen beim Radfahren

Das 2016 gegründete Startup bikuh aus Frankfurt am Main bringt Werbetreibende und Radfahrer zusammen - mit Werbeflächen auf Fahrradspeichen.
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bikuh verbindet Radfahrer und Werbetreibende.
bikuh verbindet Radfahrer und Werbetreibende. | Foto: bikuh

Wer Fahrrad fährt, tut jedenfalls etwas fürs Klima und für die eigene Gesundheit. Günstiger als Autofahren ist es auch. Was aber weniger bekannt ist: Radfahren kann auch eine direkte Einnahmequelle sein. Dann jedenfalls, wenn man bikuh nutzt. Das 2016 gegründete Startup mit Sitz in Frankfurt am Main vermittelt Werbeflächen auf Fahrradspeichen. „bikuh ist eine weltweit einzigartige Plattform, die Radfahrer und Werbetreibende geschickt miteinander verbindet”, sagt Gründerin Angela Gonzalez.

Gemeinsam mit ihrem Co-Fouinder Patrick Klug wird sie am Montag in der fünften Folge der neunten Staffel von “Die Höhle der Löwen” auftreten. Das Angebot des Unternehmen? 200.000 Euro für 20 Prozent. Die beiden Founder hoffen auf einen “starken Partner, der ebenfalls Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz legt”.

Bis zu 20 Cent pro Kilometer

Aber wie funkiontiert nun die Plattform? Nach der Registrierung über die bikuh-App kann sich der Fahrradfahrer für eine Werbekampagne eines Unternehmens entscheiden. Ist die Teilnahme bestätigt, kann man die entsprechende Werbescheibe von einer Partner-Fahrradwerkstatt installieren lassen. Die App registriert mittels Tracking-Funktion jeden geradelten Kilometer – und der User bekommt bis zu 20 Cent pro Kilometer gutgeschrieben. Einmal im Monat wird der Betrag dann ausbezahlt. Im Schnitt verdienen Radler nach Angaben der Gründerin und 30 Euro im Monat.

Welche Voraussetzungen gibt es? Die App ist zwar grundsätzlich überall verfügbar. Teilnehmen am bezahlten Werbeprogramm kann man allerdings nur in Städten, in denen aktuelle Kampagnen verfügbar sind. Nutzt man die App in anderen Städten, kann man sich schon einen bikuh-Status erarbeiten – wird das Werbeprogramm dann dort verfügbar, steigt man gleich auf einem höheren Level ein. Wie viel man fährt, bestimmt auch die Höhe des Kilometersatzes: Bis 50 Kilometer im Monat erhält man 12 Cent. Zwischen 50 und 100 Kilometer sind es 15 Cent. Ab 400 Kilometer im Monat erhält man dann den Maximalbetrag von 20 Cent.

Im Jahr 2019 hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge einen Umsatz von 68.000 Euro verzeichnet. 2017 wurde bikuh beim Wettbewerb “Klimaprojekt Region FrankfurtRheinMain” ausgezeichnet.

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Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie
Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie

Der Anteil fossiler Energieträger bei Heizungen liegt im EU-Schnitt nach wie vor über 75 Prozent. Die Umrüstung muss aber in den kommenden 15 bis 20 Jahren erfolgen. Und dabei erfreuen sich Wärmepumpen immer größerer Beliebtheit. So ein System in einem bestehenden Gebäude zu installieren, kann das aber ganz schön aufwändig werden. EnerCube aus dem Salzburger Seekirchen am Wallersee setzt mit seinem Produkt hier an und wird dabei von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.

Gesamte Anlage in einem Modul

“Die Installation, Planung und Koordination eines gängigen Wärmepumpen-Systems für ein Mehrfamilienhaus braucht vor Ort zwischen 200 und 500 Stunden. Mit unserem System sind es nur etwa 100 Stunden”, erklären die beiden EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl. Und wie machen sie und ihr aktuell sechs Personen starke Team das? “Wir bauen die gesamte Anlage inklusive Heizraum in ein einziges, bei uns im Werk vorgefertigtes Modul, das etwa so groß ist, wie ein Autoparklplatz und vor dem Gebäude installiert wird”, erklärt Sutterlüty. Es müsse also kein Platz im Gebäude geschaffen werden und man könne auch im Winter umrüsten.

So sieht das Modul aus | (c) EnerCube

Bis zu 40 Wohneinheiten mit einer EnerCube-Einheit

Je nach Ausführung – EnerCube bietet drei verschiedene – können damit bis zu 40 Wohneinheiten beheizt werden – auch in voneinander getrennten Mehrparteienhäusern. “Durch eine optimierte Anordnung des Hydraulik- und Schichtspeichersystems, sowie den Einsatz hochwertigster Anlagenkomponenten, kommen wir auf 36 Prozent mehr Effizienz als durchschnittliche Systeme. Und mit einem FFG-geförderten und patentierten System haben wir den Schall um die Hälfte reduziert, damit die Anlagen selbst in eng bebauten Wohngebieten eingesetzt werden können”, erklärt Sutterlüty.

“Wir bleiben im B2B-Segment”

Aufgrund der Außeninstallation liegt der Fokus von EnerCube aktuell klar auf Mehrparteienhäusern im suburbanen Bereich. “Wir arbeiten aber auch an einer Lösung für den innerstädtischen Bereich”, verraten die beiden Gründer. Klar ist für sie aber: “Wir bleiben im B2B-Segment mit größeren Wohneinheiten. Dort ist unser System richtig skalierbar. Für Einfamilienhäuser gibt es schon kostengünstige Lösungen am Markt – da wollen wir nicht mitspielen. Bei großen Wohnanlagen tun sich andere Hersteller dagegen schwer mit standardisierten Lösungen.”

Großes Immobilienunternehmen erteilt Großaufträge

Und das Konzept geht wirtschaftlich auf. Im Februar 2023 gegründet, kommt EnerCube dieses Jahr auf zehn Module für insgesamt 200 Wohneinheiten – allesamt für ein bekanntes, großes Immobilienunternehmen. Im kommenden Jahr gibt es bereits Zusagen für Aufträge von über 30 Modulen. “Wir haben ein siebenstelliges Auftragsvolumen und sind Cashflow-positiv”, so Riedl.

Bis zu 80 Module im Jahr im EnerCube-Werk

Doch es gibt natürlich auch klare Wachstumspläne. Das maximale Produktionsvolumen in der Werkshalle in Salzburg liege bei 80 Einheiten pro Jahr, sagt der Gründer: “Wir haben auch schon Überlegungen für eine Produktionserweiterung.” Aktuell fertigt das Team seine Systeme hauptsächlich für Deutschland. Zielmarkt ist aber der gesamte DACH-Raum – und perspektivisch noch mehr.

“Ohne aws Preseed wäre das alles gar nicht möglich gewesen”

In der Finanzierung von all dem verzichtete EnerCube bislang auf klassische Startup-Investments. “Die Überlegung besteht aber für die Zukunft, um noch schneller skalieren zu können”, erklärt Riedl. Kapital von außen holte sich das Startup aber durchaus. “Wir haben das Material für unseren Prototypen über aws Preseed finanziert. Ohne das wäre das alles gar nicht möglich gewesen. So konnten wir schon aus der Garage hinaus das Produkt erfolgreich am Markt platzieren”, erzählen die Gründer.

Auch aws Seedfinancing und hilfreiche Workshops für EnerCube

Mittlerweile hat EnerCube auch eine aws-Seedfinancing-Förderung über die Programmschiene Innovative Solutions in Anspruch genommen, um den Ausbau voranzutreiben. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Und auch sonst half die aws dem Startup in mehreren Bereichen weiter, wie Sutterlüty sagt: “Die Workshops waren für uns sehr hilfreich, etwa beim Thema IP. Das hat uns einen klaren Anreiz gebracht, Patente einzureichen und dieses Thema stärker anzugehen.” Denn auch bei der Weiterentwicklung des Produkts, hat EnerCube noch einiges vor.

*Disclaimer: Das Porträt entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws).

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