08.10.2020

Marinomed Biotech AG entwickelt neues Medikament zur Behandlung der Autoimmungastritis

Das biopharmazeutisches Unternehmen Marinomed mit Sitz in Wien entwickelt gemeinsam mit der Universität Wien eine neue Behandlungsform für Autoimmungastritis – einer chronischen Entzündung des Magens. Schätzungen zufolge leiden rund zwei bis acht Prozent der Gesamtbevölkerung an der Erkrankung.
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Marinomed IPO - INiTS-Alumnus an der Wiener Börse
(c) Marinomed: Der Vorstand vlnr.: CFO Pascal Schmidt, CEO Andreas Grassauer, CSO Eva Prieschl-Grassauer

Die Marinomed Biotech AG entwickelt gemeinsam mit der Medizinischen Universität Wien neue Behandlungsformen für die Autoimmungastritis, das gab das Unternehmen am Donnerstag in einer Aussendung bekannt.

Dabei wird laut dem Unternehmen auf Basis der Marinosolv Plattform erstmals die Entzündungsreaktion behandelt und nicht nur die Symptome und Mangelerscheinungen.

Marinomed-CEO Andreas Grassauer über die neue Behandlungsform: “Bisher war es nicht möglich die Entzündungsreaktion bei Autoimmungastritis zu therapieren. Wir werden das gemeinsam ändern. Das Expertenteam verfügt über umfangreiches Wissen über die Krankheit, wir über das wichtige technologische Know-how.”

Autoimmungastritis: chronische Entzündung des Magens

Daten über die Erkrankungshäufigkeit sind laut Marinomed nur eingeschränkt vorhanden, da die Krankheit lange asymptomatisch und dadurch unerkannt verläuft. Schätzungen sprechen von einer Fallzahl zwischen zwei bis acht Prozent der Gesamtbevölkerung.

Bei Autoimmungastritis kommt es zu einer chronischen Entzündung des Magens mit einhergehendem Verlust der sogenannten “Parietalzellen”, die für die Säureproduktion im Magen verantwortlich sind. Der Körper kann in Folge Vitamin B12 nur mehr vermindert aufnehmen, was zu Blutarmut sowie neurologischen Symptomen führen kann.

Marinomed: “Behandlung der Krankheit”

Zusätzlich kommt es laut Marinomed bei der Krankheit durch Eisenmangel zu typischen Symptomen wie Haarausfall, Müdigkeit und verminderter Leistungsfähigkeit. Der Mangel an Magensäure resultiert anschließend in Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl. Im Laufe von Jahren steigt auch das Risiko für Magenkarzinome und neuroendokrinen Tumoren.

Bisherige Therapien haben sich ausschließlich auf die Behandlung der Mangelerscheinungen beschränkt und nicht auf die Behandlung der Krankheit selbst, so Marinomed in einer Aussendung.

Marinomed arbeitet mit MedUni-Wien zusammen

Gemeinsam mit einem Forscherteam der Medizinischen Universität Wien arbeitet die Marinomed Biotech AG nun an einer Therapie, die sich laut dem Unternehmen erstmalig auf die Behandlung der Entzündungsreaktionen konzentriert.

Basis für die Therapie ist, die von Marinomed entwickelte und patentierte Technologieplattform, Marinosolv. Zum Einsatz sollen laut dem Unternehmen entzündungshemmende Medikamente kommen, die hauptsächlich lokal im Magen in den betroffenen Bereichen wirken. Die systemische Wirkung und damit potenzielle Nebenwirkungen werden dadurch reduziert, die Entzündungsreaktion ausgelöst durch Autoantikörper wird gestoppt und die Magenschleimhaut kann sich in weiterer Folge normalisieren.

Wie es abschließend in der Aussendung heißt, wird die Marinosolv Technologieplattform durch die neue Behandlungsform, um ein Anwendungsgebiet im Magen-Darm-Bereich erweitert. Das Unternehmen übernimmt künftig die kommerzielle Vermarktung der neuentwickelten Therapieform. Die Universität hat dafür die entsprechende Patentschrift an die Marinomed Biotech AG übertragen.


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Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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Marinomed Biotech AG entwickelt neues Medikament zur Behandlung der Autoimmungastritis

  • Die Marinomed Biotech AG entwickelt gemeinsam mit der Medizinischen Universität Wien neue Behandlungsformen für die Autoimmungastritis, das gab das Unternehmen am Donnerstag in einer Aussendung bekannt.
  • Dabei wird laut dem Unternehmen auf Basis der Marinosolv® Plattform erstmals die Entzündungsreaktion behandelt und nicht nur die Symptome und Mangelerscheinungen.
  • Bei Autoimmungastritis kommt es zu einer chronischen Entzündung des Magens mit einhergehendem Verlust der sogenannten “Parietalzellen”, die für die Säureproduktion im Magen verantwortlich sind.
  • Marinomed: “Behandlung der Krankheit” Zusätzlich kommt es laut Marinomed bei der Krankheit durch Eisenmangel zu typischen Symptomen wie Haarausfall, Müdigkeit und verminderter Leistungsfähigkeit.
  • Basis für die Therapie ist, die von Marinomed entwickelte und patentierte Technologieplattform, Marinosolv® Zum Einsatz sollen laut dem Unternehmen entzündungshemmende Medikamente kommen, die hauptsächlich lokal im Magen in den betroffenen Bereichen wirken.
  • Die Marinomed Biotech AG verbreitert mit diesem Schritt die Marinosolv® Technologieplattform um ein Anwendungsgebiet im Magen-Darm-Bereich.

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