08.10.2020

D-Aria: CDM macht sichere Events ohne Sitzplatzzuweisung möglich

Der 1st Women’s Distance Run mit 2 x 99 Teilnehmerinnen Ende September im Wiener Prater war der erste Lauf-Event, bei dem der Community Distance Marker (CDM) zum Einsatz gekommen ist. Damit wurde erstmals Contact Tracing bei Veranstaltungen mit nicht zugewiesenen Sitzplätzen möglich. Gesammelte Daten des Events lassen für zukünftige Veranstaltungen ohne Sitzplatzzuweisung Hoffnungen zu.
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CDM, Contact Tracing, Frauenlauf, Corona, Covid-19
(c) DIENER/Eva Manhart - Beim 1st Women's Distance Run 2020 kam der Community Distance Marker zum Einsatz.

Das Veranstaltungsteam des ASICS Österreichischen Frauenlaufes setzte neben Corona-Präventionsmaßnahmen, wie getrennte Startnummernausgabe, Tragen des Mund-Nasen-Schutzes bis eine Minute vor dem Start oder markierte Startplätze mit 1,5m Abstand, auch auf den Community Distance Marker. Jede Teilnehmerin wurde mit dem CDM ausgestattet. In Zusammenarbeit mit D-Aria, einem eigener Definition nach, “high-tech Grow-Up” aus dem Bereich Logistik, Technik und Forschung, wurde damit erstmals ein umfassendes Contact Tracing bei einer Veranstaltung mit nicht zugewiesenen Sitzplätzen möglich.

Daten und Warnungen

In der ersten Startgruppe zeichnete der CDM ausschließlich die Kontakte auf. Im zweiten Rennen warnte der Marker, wenn der Mindestabstand von einem Meter unterschritten wurde. In beiden Gruppen war den Veranstaltern nach, zu sehen, dass es bei Laufbewerben nur zu Kurzkontakten kommt. 88 Prozent bzw. 90 Prozent aller Kontakte waren kürzer als 30 Sekunden und wurden damit als nicht kritisch betrachtet.

Laufen als sicher einzustufen

“Die Dauer der Kontakte liegt bei unter einem Dreißigstel von der von der AGES, Österreichische Agentur für Gesundheit, kommunizierten kritischen Kontaktdauer von 15 Minuten”, sagt Frauenlauf-Geschäftsführerin Ilse Dippmann. “Somit sind Laufveranstaltungen als sicher einzustufen“

CDM-Warnsignal sensibilisiert

In Sachen CDM-Einsatz ist zusätzlich erkannt worden, dass die Zahl der Abstands-Unterschreitungen um rund 55 Prozent reduziert wurden. Durchschnittlich hatte jede Läuferin Kurzkontakte mit 1,83 anderen Läuferinnen, bei einer mittleren Kontaktdauer von 18 Sekunden. 20 Prozent hatten gar keine Berührungspunkte.

Dass das Einhalten des Mindestabstandes die sicherste Variante der Prävention ist, ist großen Teilen der Gesellschaft klar. Auch die Möglichkeit der raschen Nachverfolgung etwaiger kritischer Kontakte – Stichwort: Contact Tracing, erweist sich als ein weiterer Baustein, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verringern.

In diesem Sinne hat D-Aria beide “Funktionen” in einem Gerät vereint: Mittels UWB-Technologie misst der CDM den Abstand zu anderen Geräten und warnt seine Träger, sobald der einzuhaltende Sicherheitsabstand unterschritten wird. Die Contact Tracing-Funktion kann optional eingesetzt werden.

Senkung der Abstandsunterschreitungen

“Die Ergebnisse zeigen, dass die Abstandsunterschreitungen bei Gruppenläufen im Freien im Bereich von fünf bis 60 Sekunden liegen – sowohl bei der Kontrollgruppe als auch jener Gruppe mit Warnfunktion. In Bezug auf ein Ansteckungsrisiko ist hier demnach generell ein minimales Risiko zu erwarten. Mit dem CDM konnte die Dauer der Unterschreitungen weiter gesenkt werden”, heißt es laut Aussendung.

CDM als Ersatz für festen Sitzplatz?

Maximilian Mrstik, CEO von D-Aria geht sogar so weit eine gewisse “Normalität” in diesem Bereich in Aussicht zu stellen. Er sagt: “Der ‘Community Distance Marker’ ist der Ersatz für einen festen Sitzplatz. Veranstaltungen werden damit auch ohne Sitzplatzzuweisung – dafür mit Contact Tracing-Funktion – sicher möglich.”

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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer)
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


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AI Summaries

D-Aria: CDM macht sichere Events ohne Sitzplatzzuweisung möglich

  • Im Zuge des 1st Women’s Distance Run, organisiert von der “Österreichischer Frauenlauf GmbH”, wurde anhand des gesammelten Datenmaterials die Wirksamkeit des “Community Distance Marker” geprüft.
  • Zwei Gruppen wurden mit dem CDM ausgestattet, wobei bei einer Gruppe die Warnfunktion aktiv war.
  • Der Vergleich der beiden Laufgruppen hat gezeigt, dass die Warnfunktion die Träger sensibilisiert auf den Mindestabstand zu achten.
  • Mittels UWB-Technologie misst der CDM den Abstand zu anderen Geräten und warnt seine Träger, sobald der einzuhaltende Sicherheitsabstand unterschritten wird.

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  • Der Vergleich der beiden Laufgruppen hat gezeigt, dass die Warnfunktion die Träger sensibilisiert auf den Mindestabstand zu achten.
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