07.10.2019

Was ist der Unterschied zwischen Employee Engagement und Employee Experience?

Im aktuellen Teil der Ratgeber-Serie über Employee Experience erklärt EX-Experte Max Lammer die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Employee Experience und Employee Engagement.
/artikel/zusammenhang-unterschied-employee-engagement-experience
Employee Engamement und Experience - Zugehörigkeitsgefühl - Zusammenhalt
(c) Adobe Stock / REDPIXEL

Jedes Unternehmen wünscht sich engagierte Mitarbeiter, die Leistung bringen, innovativ sind, kreativ sind, und eine top Customer Experience zaubern. Denn das Ergebnis von Motivation und Engagement ist verbesserte Wettbewerbsfähigkeit, neue Produkte und Dienstleistungen, zufriedene Kunden und am Ende mehr Umsatz und Gewinn. So weit, so einfach.


Bisher in der Serie erschienen:


Um mehr Employee Engagement zu schaffen, haben Organisationen in den vergangenen 20 bis 30 Jahren viel Aufwand darauf verwendet, entsprechende Programme zu implementieren – mit mäßigem Erfolg. Die Karotte vor der Nase hat einmal, vielleicht ein zweites Mal funktioniert. Auf Dauer aber hat sich das Engagementlevel nicht erhöht oder auf dem durch kurzfristige Anreize gehobenen Niveau halten lassen – entsprechende, viel zitierte Studien geben darüber Auskunft.

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Das bekannteste Beispiel ist die Erhebung von Gallup, laut der im globalen Vergleich 85 Prozent der Erwerbstätigen „not engaged“ oder „actively disengaged“ in ihren Jobs sind – trotz vieler umfangreicher Incentivierungsmaßnahmen in fast allen Organisationen weltweit. Sie machen also mehrheitlich Dienst nach Vorschrift oder befinden sich im Zustand der inneren Kündigung.

Employee Engagement resultiert aus Employee Experience

Die Erkenntnis der bedingt funktionierenden Engagementprogramme setzt sich langsam, aber sicher durch. Das Thema Engagement wird sukzessive abgelöst durch das Verständnis für die Wichtigkeit des „Erlebnisses Job“ – der Employee Experience. Die Rechnung ist schließlich relativ einfach und logisch: Wir engagieren uns dort, wo wir uns wohl fühlen – und machen nur das Notwendigste (oder auch mal nichts) dort, wo wir uns weniger wohl oder unwohl fühlen. Anders gesagt: Engagement – und damit Leistung, Motivation, Innovation, Kreativität, Customer Experience – ist der ultimative Kickback und das Ergebnis bzw. der Return-On-Investment (ROI) einer guten Employee Experience.

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Auch das Engagement-Programm hat sich bereits damit befasst, was man als Organisation machen muss, damit Mitarbeiter glücklicher sind und deswegen mehr arbeiten wollen. Das Problem dabei war die top-down aufgesetzte Systematik, die Maßnahmen für die Mitarbeiter getroffen hat. Zudem haben die Vorgaben, Ziele und Incentives zu mehr Stress und Zeitdruck geführt, und damit die Experience am Arbeitsplatz eher negativ gestaltet. Was in den Organisationen geschehen ist, waren vielfach „kosmetische“ Maßnahmen (Stichwort Obstschale), die zum Wohlbefinden beitragen sollten aber wenig nachhaltige Verbesserung des „Erlebnisses Job“ insgesamt geschafft haben.

Employee Engagement und Experience: Die Unterschiede

Employee Engagement Employee Experience
Top down Bottom up
Für die Mitarbeiter – wie können wir Menschen glücklicher machen, damit sie mehr arbeiten wollen? Mit den Mitarbeitern – gemeinsame Weiterentwicklung um ein Erlebnis Job zu schaffen, wo sich Menschen gerne einbringen
Frage: Das haben wir für euch gemacht, wie zufrieden seid ihr damit? Frage: Was können wir tun, damit du deinen Job möglichst gut machen kannst?
Kosmetische Maßnahmen & einzelne Peaks Gemeinsame Gestaltung der Beziehung des Mitarbeiters zum Arbeitgeber

Das Verständnis für Experience ändert die Perspektive und Vorgehensweise – es entwickelt die Organisation in den drei Dimensionen Arbeitsplatz, Tools und Kultur mit den Mitarbeitern regelmäßig, konsequent und auf Feedback basierend weiter. Hat man im Engagement-Zeitalter noch gefragt: „Das haben wir für dich gemacht – wie zufrieden bist du damit?“, so fragt man jetzt im aufstrebenden Experience-Zeitalter: „Was können wir tun, damit es dir leichter fällt deinen Job gut oder noch besser zu machen?“

+++Mehr über Employee Experience am EX Summit (27. April 2020, weXelerate, Wien)+++

Auch die aktuell erschienene Erhebung zu „Mitarbeitermagnetismus“ vom market Institut für die Leitbetriebe Österreich (Download unter diesem Link) zeigt, dass Aspekte wie positives Arbeitsklima, Zusammenhalt im Team, Work-Life-Balance, Spaß an der Tätigkeit, kompetente Führung, sinnvolle Tätigkeit, Eigenverantwortung, flexible Arbeitszeiten und Anerkennung beispielsweise noch vor einem hohen Gehalt als wichtig genannt werden.

Viele Employee Experience-Maßnahmen sind gratis

Employee Experience Design beschäftigt sich mit der gesamtheitlichen Gestaltung der Beziehung zwischen Mitarbeiter und Arbeitgeber, damit Menschen gerne am Arbeitsplatz erscheinen anstatt nur die Verpflichtung zur Geldbeschaffung durch Arbeit verspüren, und deswegen noch in ihren Jobs sind. Interessant ist auch, dass die meisten Maßnahmen zur Gestaltung für eine bessere Employee Experience wenig oder sogar gar nichts kosten. Das Ergebnis ist schließlich das gewünschte Engagement – und andere positive Folgeerscheinungen wie etwa Loyalität und Weiterempfehlungen.


Über den Autor

Max Lammer ist Solopreneur, Trainer und Employee Experience Designer. Auf Basis seiner Erfahrung mit vielen Unternehmen – von klein bis multinational – und aus unterschiedlichen Blickwinkeln, ist er der Überzeugung, dass Employee Experience das entscheidende strategische Handlungsfeld für Organisationen egal welcher Größe und Branche ist – für mehr wirtschaftlichen Erfolg, sowie Zufriedenheit der Mitarbeiter und Kunden.

Seine berufliche und unternehmerische Erfahrung im Zusammenhang mit Innovation, Digitalisierung und New Work ist unter anderem geprägt durch beispielsweise die Initiative “Innovation to Company” in der er etablierte Unternehmen und Startups zusammen bringt, oder das Projekt des zukunftsweisenden Innovationscampuskonzept “Talent Garden” in Österreich . Außerdem hat er mehrere Jahre aktiv in einem österreichischen Technologiestartup mitgearbeitet.

Als Trainer und Solopreneur begleitet er Projekte zur Entwicklung von Innovationsstrategien und digitaler Transformation (in 8 Schritten) sowie zur “New World of Work”, und unterrichtet an Unis und bei Corporates mit Schwerpunkten auf Startup-Methoden, Employee Experience und Innovation. 

==> zur Website des Autors

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Die Asfinag sucht Ideen für Autobahnen und Rastplätze, die nicht sofort auf der Hand liegen | (c) Asfinag
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Photovoltaik- und kleine Windkraft-Anlagen entlang der Autobahn – was man heute immer häufiger sieht, war vor einigen Jahren einmal eine Idee, die nicht gleich auf der Hand lag, als es um das Thema Innovation auf der Autobahn ging. Thomas Greiner, Innnovationsverantwortlicher beim Autobahnbetreiber Asfinag, bezeichnet solche Ideen als „unknown unknowns“ – man weiß vorher noch nicht einmal, dass man nichts davon weiß.

„Unbekannte Ideen sichtbar machen“ mit Open Innovation

Und wie kommt man dann auf diese Lösungen? Das Zauberwort heißt Open Innovation. Gerade jene innovativen Ideen, die über das Daily Business hinausgehen, kommen oft von außen. Greiner nennt das für die Asfinag den „Blick über den Fahrbahnrand“. Man wolle „unbekannte Ideen sichtbar machen“ – sowohl für das Asfinag-Management als auch für Stakeholder.

Asfinag Challenge unter anderem für Startups

Konkret macht der Autobahnbetreiber das aktuell mit der Asfinag Challenge, deren Bewerbungsphase noch bis 28. April läuft. Dabei sind unter anderem Startups, aber auch andere Unternehmen, und Einzelpersonen wie Studierende oder HTL-Schüler:innen aufgerufen, ihre Ideen einzubringen. „Die Asfinag Challenge zielt darauf ab, kreative und praxisnahe Lösungen zu finden, die unsere blinden Flecken sichtbar machen und unsere Infrastruktur verbessern und gleichzeitig neue Technologien und Ansätze integrieren“, erklärt Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl.

Mit der externen Expertise durch Open Innovation wolle man nicht nur Lösungen für aktuelle, sondern auch für zukünftige Herausforderungen finden, so Hufnagl. Profitieren sollen natürlich auch die Ideengeber, erläutert Thomas Greiner: „Die Teilnahme an der Asfinag Challenge bietet die Möglichkeit, innovative Ideen zu präsentieren, wertvolle Kontakte zu knüpfen und potenziell zur Verbesserung unserer Mobilitätsinfrastruktur beizutragen.“

Open Innovation Safari: Event ohne Keynotes und Panels

Präsentiert werden die überzeugendsten Ideen, die zuvor von einer Jury aus externen Expert:innen und dem Asfinag-Management ausgewählt werden, dann bei der Open Innovation Safari am 21. Mai. Das Event in der Autobahnmeisterei Kaisermühlen ist durchaus unkonventionell: Es kommt ohne Keynotes und Panels aus. Die Siegerprojekte der Asfinag Challenge sowie jene aus einer parallel laufenden internen Innovations-Challenge werden nicht nur auf der Bühne vorgestellt, sondern können sich auch mit einem Stand im Rahmen der „Safari“ zeigen.

Greiner gibt das Motto aus: „Don’t talk, just act! Wir wollen den Fokus auf direkte Interaktion und praktische Workshops legen, die den Austausch von Ideen und die Entwicklung von Lösungen fördern.“ Man öffne mit der Open Innovation Safari eine Autobahnmeisterei für die Innovationswelt und schaffe die Möglichkeit zur Vernetzung mit führenden Expert:innen und Innovator:innen.

Networking, Einblicke und drei Challenges

Mit Programmpunkten wie einem Networking-Breakfast, einer „Highway Heroes Backstage Tour“, geführten Safari-Touren und Workshops liegt der Fokus der Open Innovation Safari klar auf Interaktion. So wird es im Zuge des Events unter anderem auch drei Challenges geben, an denen alle Besucher:innen teilnehmen können und Preise wie eine Tour zu den Asfinag-Lost-Places oder eine Fahrt im Schneepflug gewinnen können. Greiner resümiert: „Dieser Tag soll eine Grundlage für die Identifizierung von Lösungen bilden, die die Zukunft der Verkehrsinfrastruktur gestalten. Und jeder der hier dabei ist, ist Teil dieser Lösung.“

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