07.04.2022

“Zuck Bucks”: Meta arbeitet weiter an Projekt für digitale Token

Trotz der Kritik am gescheiterten "Libra"-Projekt arbeitet Mark Zuckerbergs Meta-Konzern weiter an Möglichkeiten für eigene Coins.
/artikel/zuck-bucks-meta-facebook-token
Facebook Symbol und Meta Symbol
© Dima Solomin

Der Facebook-Mutterkonzern Meta arbeitet weiterhin an seinen Plänen rund um digitale Währungen bzw. digitales Geld. Nachdem das Projekt einer eigenen Kryptowährung namens Libra, bzw. zwischenzeitlich umbenannt in Diem, überraschend eingestellt wurde, war das Unternehmen einiger Kritik ausgesetzt. Intern soll die Arbeit an sogenannten “Zuck Bucks” aber weitergehen.

Die vom Unternehmen mit dem Spitznamen “Zuck Bucks” bezeichneten Produkte sind jene, an denen Meta als potenzielle digitale Token arbeitet. In der Financial Times ist dabei von Token die Rede, die vergleichbar mit Transaktionen bei Videospielen verwendet werden sollen. Der kontinuierliche Fokus auf diesen Bereich würde auch Zuckerbergs Interesse an neuen E-Commerce-Produkten unterstreichen, der bereits mehrmals seine Vision für das sogenannte Metaverse mit der Welt teilte. Dazu gehöre auch die Mitarbeit an neuen Zahlungsmöglichkeiten und Finanzdienstleistungen.

Mehrere Nutzungsmöglichkeiten für “Zuck Bucks”

Alternativ zum gescheiterten Projekt einer blockchain-basierten Kryptowährung, scheint Meta nun “creator coins”, aber auch sogenannte “reputation token” bzw. “social token” in Betracht ziehen. Letztere beziehen sich auf eine Vergütung für positive Beiträge in Facebook-Gruppen.

Die “Zuck Bucks” könnten aber beispielsweise auch in Zusammenarbeit mit Influencer:innen und anderen Creators genutzt werden. Bei jenen Influencer:innen die eine große Online-Community vorzeigen können, könnten die Token also für Transaktionen eingesetzt werden. Mit diesen Plänen möchte Meta seine Einnahmemöglichkeiten ausweiten. Gewinne könnten somit nicht mehr nur über zielgruppengenaue Werbung generiert werden. Auch hier ist jedoch bereits starke Kritik hinsichtlich der User-Privatsphäre aufgekommen.

Deine ungelesenen Artikel:
vor 60 Minuten

Österreichischer Adult-Startup-Gründer erhielt Morddrohungen in der Schweiz

Das Schweizer Startup Titt4Tat mit dem österreichischen Co-Founder Konrad Breznik verkaufte Anfang 2023 acht Prozent Anteile an fünf Angel-Investoren aus Österreich und der Schweiz zu einer fünf Millionen Pre-Money-Bewertung. Das ursprünglich als Dienstleistungs-Plattform gedachte Unternehmen feierte schnelle Erfolge, sodass man entschied, nicht nur einen Bereich im Adult-Content zu bedienen, sondern gleich alle. Dieser Erfolg brachte Wachstum, aber auch Morddrohungen.
/artikel/oesterreichischer-adult-startup-gruender-erhielt-morddrohungen-in-der-schweiz
vor 60 Minuten

Österreichischer Adult-Startup-Gründer erhielt Morddrohungen in der Schweiz

Das Schweizer Startup Titt4Tat mit dem österreichischen Co-Founder Konrad Breznik verkaufte Anfang 2023 acht Prozent Anteile an fünf Angel-Investoren aus Österreich und der Schweiz zu einer fünf Millionen Pre-Money-Bewertung. Das ursprünglich als Dienstleistungs-Plattform gedachte Unternehmen feierte schnelle Erfolge, sodass man entschied, nicht nur einen Bereich im Adult-Content zu bedienen, sondern gleich alle. Dieser Erfolg brachte Wachstum, aber auch Morddrohungen.
/artikel/oesterreichischer-adult-startup-gruender-erhielt-morddrohungen-in-der-schweiz
Titt4Tat, Adult, OnlyFans, Maloum, Sex, Escort, Dating, Fetisch, Sniffer.
(c) zVg - (v.l.) Konrad Breznik, Simone Sommerhalder und Melanie Breznik von Titt4Tat.

Konrad Breznik war Unternehmenssanierer und hat als COO und Executive Director beim schweizerischen Kunsthaus Hauser & Wirth gearbeitet. Der gebürtige Österreicher aus St. Stefan bei Globasnitz (Kärnten) wollte gemeinsam mit seiner Frau Melanie eine App entwickeln, die wie Tinder funktioniert, aber nicht für Dating gedacht war, sondern für Dienstleistungen (Gärtner, Installateur, Koch, Musiker, etc…). Dann kam Corona, die Erotik-Branche geriet unter Druck und Sexarbeiter:innen wurden in ihrer Existenz bedroht. Dies öffnete dem Gründerpaar und Co-Founderin Simone Sommerhalder die Augen, wie sie sagen, und Titt4Tat nahm langsam seinen Lauf.

Titt4Tat: Von null auf 12.000 in 14 Monaten

Die App wurde schließlich im Jänner 2023 mit dem Ziel als Plattform für bezahlte Dates gestartet, um die “Adult-Entertainment”-Branche sicherer und besser zu machen.

“Mit einem Wachstum von über 300 Prozent pro Quartal und von null auf über 12.000 aktive User innerhalb von 14 Monaten haben wir uns jetzt entschieden, nicht nur ein Segment zu besetzten, sondern alle”, erzählt Breznik dem brutkasten. “In Marktsegmenten bedeutet das, wir sind wie C-Date, OnlyFans und Maloum; von der Technologie wie Tinder, Instagram und Twitter (X), aber alles in einer App.” Das Startup operiert dabei unter der Muttergesellschaft Shachi AG, einem Application Service-Provider, der “Software as a Service” bzw. “Software on demand” entwickelt und anbietet.

Zwei Arten von Sicherheit

Konkret ist es bei Titt4Tat möglich, dass sich Anbietende und Kund:innen gegenseitig mit Sternen bewerten – Matches unterliegen einer Vielzahl von Kriterien (Alter, Gewicht, Hygiene, Pünktlichkeit, respektvolles Verhalten). Breznik und seine Co-Founderinnen unterscheiden dabei zwischen zwei Arten von Sicherheit.

Bei der “persönlichen Sicherheit” muss keine Telefonnummer veröffentlicht werden wie bei gewöhnlichen Escort-Seiten. Dafür setzt Titt4Tat auf einen eigenen Chat, der mithilfe von KI auch gleich alle Nachrichten in jede Sprache übersetzt. Dies soll wiederum Missverständnisse verhindern und “zur Vermeidung von psychischer oder physischer Gewalt durch Missverständnisse in der vorangegangenen Kommunikation” führen.

“Im Gegensatz zu den anderen Webseiten können wir auch unsere Kunden durch ihre Kreditkartenzahlungen für das Titt4Tat-Abo identifizieren, obwohl sie in ihrem Profil keine Klarnamen angeben müssen”, betont Breznik.

Ein weiteres Feature sei, dass im Gegensatz zur Konkurrenz bei Titt4Tat Frauen, die bezahlte Dates anbieten, bestimmen können, welche Männer sie treffen wollen. “Das ist auf anderen Escort-Seiten nicht vorgesehen. Dort sehen Frauen oft erst, wer zu einer Verabredung kommt, wenn sie die Tür öffnen”, so der Founder.

Das zweite essentielle Thema beim Schweizer Startup ist die Datensicherheit: Bei Titt4Tat handelt es sich den Founder:innen nach um ein geschlossenes System, bei dem Bilder und Informationen nicht allgemein für das Internet zugänglich sind, sondern nur von registrierten Usern gesehen werden können.

Growth und Investment

Neben diesem Sicherheitsaspekt für Frauen ist der erwähnte Wachstumsschub des Startups ein weiterer bemerkenswerter Punkt in der kurzen Geschichte des SexTechs. Dieser wurde durch zwei Zeitungsartikel in der Schweiz ausgelöst, die gemeinsam für fast 7.000 Anmeldungen sorgten.

“Das ist ein Beweis, wie massentauglich unsere App ist und zeigt zugleich, wie breit und groß die Bereitschaft vorhanden war, unsere App zu nutzen”, erklärt Breznik. “Das restliche Wachstum war fast ausschließlich organisch, da unser Business von Werbung auf Social Media ausgeschlossen ist.”

Eine Folge dieses Growth-Erfolgs: Investor:innen kamen. Aus der Schweiz und von hierzulande. Der österreichische Hauptinvestor ist Alexander Schwarzfurtner, COO und Geschäftsführer des MedTechs RobotDreams. Die anderen vier Kapitalgeber:innen möchten nicht namentlich genannt werden, haben aber alle zusammen in einer Pre-Seed-Runde im Juli 2023 acht Prozent Anteile für rund 411.000 Euro (400.000 CHF) erworben. Aktuell hat man die Seed-Runde gestartet und möchte eine Million CHF für zehn Prozent Beteiligung raisen, um europaweit zu expandieren.

Titt4Tat-Founder erhielten Morddrohungen

So viel zum erfolgreichen Start von Titt4Tat, doch es war nicht immer alles rosig. Vor allem am Anfang.

Wie Breznik damals anonym einer Schweizer Plattform erzählte, erhielten die Gründer:innen kurz nach dem Launch Morddrohungen per WhatsApp. Maskierte und bewaffnete Personen (vermeintliche Zuhälter) bedrohten das Paar offen per Video, und sie waren gezwungen, wöchentlich die Sim-Karten zu wechseln. “Ja, am Anfang gab es Drohungen aller Art” erzählt Breznik dem brutkasten. “Das ist jetzt zum Glück vorbei.”

Heute kann man auf Titt4Tat Dates finden und persönliche Produkte direkt ohne Zusatzgebühren kaufen: “Ab dem 25. April ist es auch möglich, sich von Frauen bewerten zu lassen und man bekommt auch ein Zertifikat dafür”, sagt der Gründer. “Im Juni wird es zudem auch Content wie auf OnlyFans geben, jedoch ohne Entertainern mit bezahlten Abos folgen zu müssen. Man kann einfach nur die Videos mit Pay-Per-View ‘ausleihen’ oder kaufen. Ein Algorithmus ähnlich wie bei TikTok wird Videos vorschlagen, von denen man einen ca. zehn Sekunden langen Teaser sieht, um zu entscheiden, ob man kaufen oder mieten möchte. Oder weiter sucht.”

All-in-One-Adultainment

Das Gründer:innen-Team hat allgemein festgestellt, dass viele ihrer User:innen OnlyFans nutzen (sowohl Kund:innen als auch Anbieter:innen), um dort Video-Content zu konsumieren.

“Das gilt auch für Fetisch-Produkte, die auf Seiten wie Sniffer oder Maloum ver- und gekauft werden. C-Date oder Escort-Seiten sind Mitbewerber, von denen wir uns aber doch deutlich unterscheiden. Wir haben unsere User gefragt, ob sie sich wünschen würden, alles, also Content, Produkte und Dates, in einer App zu haben, anstatt sich auf mindestens drei Plattformen anmelden zu müssen. Und die Antwort war ein sehr deutliches ‘Ja'”, erklärt der gebürtige Kärntner. “Also haben wir uns entschieden, zum ersten ganzheitlichen Anbieter in der Adult-Industrie zu werden.”

Aber die wichtigste Erkenntnis dieser Befragung sei dem Gründer nach dennoch, dass nicht das Komplettpaket den USP ausmache, sondern die “Experience”. Breznik dazu: “Einmal ein reales Treffen und danach ist kein Video der jeweiligen Entertainerin, wie es vorher war”, sagt er. “Jedes getragene Stück, das von dieser Frau gekauft wird, hat eine ganz andere Bedeutung als von jemandem, den man nie persönlich getroffen hat. Alleine die Vorstellung, dass es möglich ist, viele der Frauen auf Titt4Tat auch real zu treffen, macht einen großen Unterschied.”

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

“Zuck Bucks”: Meta arbeitet weiter an Projekt für digitale Token

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Zuck Bucks”: Meta arbeitet weiter an Projekt für digitale Token

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Zuck Bucks”: Meta arbeitet weiter an Projekt für digitale Token

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Zuck Bucks”: Meta arbeitet weiter an Projekt für digitale Token

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Zuck Bucks”: Meta arbeitet weiter an Projekt für digitale Token

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Zuck Bucks”: Meta arbeitet weiter an Projekt für digitale Token

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Zuck Bucks”: Meta arbeitet weiter an Projekt für digitale Token

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Zuck Bucks”: Meta arbeitet weiter an Projekt für digitale Token

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Zuck Bucks”: Meta arbeitet weiter an Projekt für digitale Token