31.10.2019

zero21: startup300 startet mit 50 Partnern “Innovatoren-Club”

Mit zero21 (gesprochen "zero to one") will man einen "Club" für das "Innovation Ecosystem" - Gründer, Startups, Freelancer und Intrapreneurs - bieten. Das von Töchtern der startup300 AG gestartete Projekt soll mit derzeit 50 Partner-Unternehmen und Institutionen ein umfassendes Angebot liefern.
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Karin Turki und Jerolim Filippi bilden das Führungsteam bei zero21
(c) ShootingMusic: Jerolim Filippi und Karin Turki bilden das Führungsteam bei zero21

Von Null auf Eins – das ist das Motto des neuen “Innovatoren-Clubs” zero21 (“zero to one”). Er soll das heimische “Innovation Ecosystem” – konkret Gründer, Startups, Freelancer und Intrapreneurs – vernetzen und dabei “umfangreiche Services und Leistungen, die den digitalen Business-Alltag erleichtern”, bieten. Dabei gehe es etwa um Business Support, den Zugang zu Events oder Beratung und die Benutzung zu österreichweiten Co-Working-Spaces oder Lifestyle- und Weiterbildungsangeboten, heißt es dazu von zero21.

+++ startup300 AG ordnet sich neu und erweitert das Führungsteam +++

zero21: “Club für unternehmerisch denkende Menschen”

“Unternehmerisches Denken und Handeln ist essentiell für den Erfolg im digitalen Zeitalter. Außerdem kann man damit die Welt aktiv gestalten und ein erfülltes und sinnstiftendes berufliches Leben führen. zero21 ist der Club für unternehmerisch denkende Menschen und solche, die das werden wollen”, schreibt Jerolim Filippi, Leiter von zero21, in einer Aussendung. Ziel sei es, so vielen Menschen wie möglich den Einstieg in die Welt des digitalen Unternehmertums zu ermöglichen.

startup300-Töchter starten mit rund 50 Partnern

Hinter dem Club stehen die startup300-Töchter Pioneers, Conda, Startup Live, The Minted und factory300. Sie haben zum Start rund 50 Partner an Bord, deren Leistungen ab 1. Dezember genutzt werden können:

Die Liste umfasst Coworking-Spaces und Innovation Hubs wie Talent Garden Vienna, Impact Hub Vienna, Inncubator, Werkstätte Wattens oder Co-Working Salzburg. Bahnfahrten mit der Westbahn werden für zero21-Members bis zu 25 Prozent günstiger, Jobinserate auf Plattformen wie der brutkasten und karriere.at ebenso. Die Mitgliedschaft im Club gewährt Zugang zu Events wie 4Gamechangers oder Techcrunch Disrupt in Berlin zu Sonderkonditionen. Service- Partner wie Ecovis Steuer- und Wirtschaftsberatung, die Custom-Software- Entwickler Catalysts und Vendevio oder Kommunikationsexperten wie Yield PR bieten Know-how und Beratung in speziellen Paketen. Medien wie Die Macher oder Trending Topics steuern Angebote bei und Lifestyle-Gutscheine beinhalten beispielsweise Zugang zu E-Scootern von Circ oder Free Lunches via getsby.

Angebot soll laufend erweitert werden

“Wir können von Beginn an nicht nur Zugang zu sehr guten Partnern bieten, sondern stellen Leistungspakete zur Verfügung, die auch aus monetärer Sicht echten Mehrwert beinhalten. Das Interesse der Partner ist groß. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das Angebot laufend erweitern können und so immer mehr Wert für unsere Club-Mitglieder generieren”, kommentiert Karin Turki, Head of Memberships bei zero21.

Pakete für Investoren und Business Angels geplant

In der Anfangsphase richte sich das Club-Programm von zero21 primär an Gründer, Freelancer und Unternehmer. In weiterer Folge seien Pakete für Investoren und Business Angels sowie innovative Unternehmen geplant. Im Rahmen der “free membership” erfolgt der Eintritt in den Club kostenlos. Die Pakete “zero21 Advance” und “zero21 Business”, in denen Leistungen im Wert von bis zu 2000 Euro beziehungsweise bis zu 10000 Euro enthalten sind, sehen monatliche Gebühren von 48 bzw. 144 Euro vor. Zum Start gibt es bei Anmeldung bis 30. November einen Early Bird-Rabatt.

⇒ Zur Page des neuen Clubs

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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer)
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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