21.05.2019

Windhund: 360.000 Euro Kapital für Startup von Salzburger Paralympics-Sieger

Das Salzburger Startup Windhund des Ex-Bankers und Spitzensportlers Günther Matzinger holt sich für seine Corporate-Fitness-App ein Investment von den Business Angels Elfrieda Reiter, Hubert Achleitner, Fritz Berger, Matthias Heimbeck und Willi Katamay.
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Windhund: Gründer Günther Matzinger
(c) Windhund: Gründer

Als Banker hatte der Salzburger Günther Matzinger bereits eine gute Position bei einer großen Münchner Bank. Doch seine Leidenschaft galt seit seiner Jugend dem Laufsport. Bei den Paralympics 2012 in London kam dann mit Gold im 800 sowie im 400 Meter-Lauf zugleich der bislang größte sportliche Erfolg und das Ende der Banker-Karriere. “Mit dem Erfolg von London war es mir erstmals möglich mit Sponsoren ins Gespräch zu kommen. Bald war der Entschluss gefasst es als Profisportler zu versuchen. Denn in ein paar Jahren wollte ich mir nicht die Frage stellen müssen, was wäre gewesen wenn ich es damals versucht hätte”, schreibt Matzinger über sich.

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Video: Günther Matzingers Siegeslauf im 800 Meter-Finale der Paralympics 2012

Mit Bandscheibenvorfall zum Unternehmer

Doch einige Titel später kam ein sportlicher Rückschlag: Ein Bandscheibenvorfall setzte Matzinger 2014 außer Gefecht. In der Reha entwickelte er dann ein Kartenset mit Trainings-Übungen – zunächst für sich selbst – kurze Zeit später auch für andere. “Die Trainingsanleitungen zusammen mit der Einfachheit und einem spielerischen Element machten die Trainingskarten so beliebt, dass wir sie um zusätzliche Sets erweiterten und einen eigenen Online Shop lancierten. Aus einem kleinen Nebenprojekt entstand so die Windhund GmbH”, schreibt Matzinger.

Mit dem Schreibtischjob zu “Corporate-Fitness-App”

Durch die neue Tätigkeit habe er aber überdurchschnittlich viel Zeit am Schreibtisch verbracht – mit entsprechenden physischen Nebenwirkungen. “Mir war schnell klar, dass wir genau hier ansetzen müssen wenn wir für mehr Gesundheit und Wohlbefinden sorgen wollen. Denn das Angebot in der Freizeit ist enorm, allerdings gibt es kaum effektive Programme, die sich in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Wir haben uns also aufgemacht, einen digitalen Coach für den Arbeitsplatz zu entwickeln”, schreibt der Windhund-Gründer. Es wurde eine “Corporate-Fitness-App”.

Fünf Angels für den nächsten Windhund-Sprint

“Windhund Workplace” – so der Name – soll in kurzen digitalen Modulen Mitarbeitern zu einem gesünderen Lebensstil verhelfen. Die Nutzungsraten seien dabei zehn Mal so hoch, wie bei herkömmlichen Maßnahmen, heißt es vom Startup. Unter den bisherigen Kunden sind Metro, Salzburger Nachrichten und SANA Klinikum. Nun setzt Matzinger mit Windhund zum nächsten Sprint an. Mit Elfrieda Reiter, Hubert Achleitner, Fritz Berger, Matthias Heimbeck und Willi Katamay wurden fünf Business Angels gewonnen, die insgesamt 360.000 Euro in Windhund investieren.

Internationalisierung voraus

Mit dem Investment plane man vor allem, den Vertrieb auszubauen, heißt es in einer Aussendung. “Mit dem Kapital können wir den nächsten Wachstumsschritt gehen und noch mehr Unternehmen von unserer Lösung begeistern. Wir verstärken dafür unser Team im Vertrieb und in der Content-Erstellung. Derzeit konzentrieren wir uns auf den DACH-Raum. 2020 folgt dann die nächste Internationalisierungsphase”, sagt Matzinger. Seine Spitzensportler-Karriere verfolgt der Unternehmer übrigens nach wie vor. Erst vor weniger als einem Jahr holte er sich den Para-EM-Titel im 400 Meter-Lauf.

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Co-Grüderin Heike Stuckstedde vor einem ihrer Lichtobjekte. (c) ATARA design

Taghelle Stimmung im fensterlosen Raum: Das soll durch die Lichtlösungen von Akemi in Zukunft möglich sein. Und zwar durch ein eigens entwickeltes Glasfaserfilament, das mithilfe von 3D-Druckern zu kunstvollen Sonnenlichtobjekten geformt werden kann – ganz ohne zusätzliche Leuchtmittel. Ein Kollektor von etwa einem Quadratmeter Größe soll dabei genug Sonnenlicht einfangen, um bis zu 200 Quadratmeter Innenfläche beleuchten zu können.

Kunst trifft Technik

Die Arbeit mit Licht ist für Co-Gründerin Heike Stuckstedde nichts Neues. Bereits Jahre vor der Gründung von Akemi wurde die Innenarchitektin mit ihrem Designstudio Atara für ihre Lichtkunst prämiert. Ihre Idee, ihre Modelle auch mit Sonnenlicht durchfluten zu lassen, scheiterte zunächst an der technologischen Umsetzung. Ein langjähriger Bekannter verhalf dem Projekt schließlich zu neuem Aufwind: Unternehmer Andreas Wampl stellte die richtigen Kontakte her, um den 3D-Druck zu ermöglichen und gründete 2020 zusammen mit Stuckstedde die Akemi Rethinking Light GmbH.

Lichtlandschaften aus dem Drucker

Die aufwändigen Gebilde oder „Lichtlandschaften“, wie sie Stuckstedde nennt, sollen je nach Wunsch individuell gefertigt werden können. Durch die Produktion mit 3D-Druck seien Sonderanfertigungen „sehr einfach – und ich hoffe dann auch preislich entsprechend attraktiv“, so Stuckstedde. Bei der Preisgestaltung ihrer Lichtobjekte rechnet Akemi pro ausgeleuchteten Quadratmeter. „Wir hoffen, dass wir auf einen Quadratmeterpreis von 150 Euro kommen. Aber das kann in die eine oder auch in die andere Richtung natürlich noch variieren“, so Stuckstedde.

Strom sparen und Energie tanken

Besonders in Bürogebäuden, in denen auch oft tagsüber künstliches Licht zugeschalten wird, könne so in Zukunft Energie gespart werden. Und nicht nur das: „Zusätzlich könnte man in diese Kollektorenkelche auch Solarzellen einsetzen. Mit dem Strom kann man dann heizen, kühlen, belüften, wofür auch immer man halt im Gebäude Strom braucht“, so Stuckstedde.

Die 52-Jährige betont außerdem die gesundheitlichen Vorteile, die sich durch die Akemi-Lösung für Personen ergeben sollten, die tagsüber viel Zeit in Innenräumen verbringen. Sonnenlicht könne laut Stuckstedde die Produktivität und Gesundheit dieser Menschen verbessern. „Die gesunden Teile des Sonnenlichts sind, was die Melatoninproduktion anregt, Serotoninproduktion anregt, also die ganze Hormonachse, die ein funktionierender Körper braucht“, sagt sie.

Die ungesunden Teile hingegen, also UV-Licht und Infrarotstrahlen, sollen aus dem Sonnenlicht herausgefiltert werden können. Der Nachteil: UV-Licht verursacht zwar Sonnenbrand, ist aber auch wichtig für die Aufnahme von Vitamin D. „Was mir vorschwebt, ist, diesen Filter zum Beispiel eine halbe Stunde pro Tag ausschalten zu können, damit man eine Art Lichtdusche nehmen kann“, so Stuckstedde. Sollte die Sonne gerade bedeckt sein, könne man auch Licht zugeschalten werden. Dabei handelt es sich um Human Centric Lighting, das die Stimmung und Farbe des natürliche Tageslichtes imitiert.

Ein Beispiel dafür, wie ein zukünftiges Tageslichtobjekt aussehen könnte. (c) Akemi

Sechsstellige Förderungen für Akemi

Obwohl die technologischen Prozesse schon ausgeklügelt sind, befindet sich Akemi noch in der konzeptionellen Phase. Zwei Jahre hat alleine die aufwendige Entwicklung der Glasfaser-Technologie gedauert. Finanziert wurde diese durch Eigenkapital sowie verschiedene Förderungen: 155.000 Euro von der Wirtschaftsagentur Wien, 40.000 Euro vom Austria Wirtschaftsservice (aws) und weitere 20.000 Euro von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Eine weitere Förderung über 500.000 Euro von der FFG ist gerade in Bearbeitung. Diese werde für weitere technische Weiterentwicklungen, Materialtestungen und Prozessoptimierungen eingesetzt, die notwendig sind, bevor Akemi in Produktion gehen kann.

Investment als “wichtigster nächster Schritt”

Um diese Vorhaben zu finanzieren, hat das Startup außerdem vor zwei Wochen Gespräche mit möglichen Investor:innen zu einer Seed-Runde gestartet. „Einen Investor zu finden, ist unser wichtigster nächster Schritt“, so Stuckstedde. Bei einigen Gesprächen sei man bereits auf Interesse gestoßen. „Sobald Kapital da ist, gehen wir in die Prototypen-Bauphase und danach weiterer Folge in den Vertriebsaufbau, Produktionsaufbau, und in alles andere, was noch da dranhängt“, so Stuckstedde.

Der Marktstart sei für 2025 geplant. Wann der erste Prototyp fertig sein wird, sei laut Stuckstedde jedoch noch schwer abzuschätzen: „Ende diesen Jahres, vielleicht Anfang nächsten Jahres. Aber das hängt sicher auch davon ab, wie die Investoren-Suche verläuft. Da bräuchte ich jetzt die Kugel“, sagt sie lachend.

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