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Mit better.com hat Vishal Garg als CEO ein auf Online-Services rund um Hypotheken spezialisiertes FinTech aufgebaut, das vom japanischen VC-Riesen Softbank bei einer Finanzierungsrunde mit 6,9 Milliarden US-Dollar bewertet wurde. Während man ihm ein gewisses unternehmerisches Talent also wohl nicht absprechen kann, mangelt ihm ein anderes scheinbar gänzlich: Gespür für Menschen.
Vishal Garg: Kein Händchen für Menschen
Für die Öffentlichkeit überdeutlich wurde das im Dezember des vergangenen Jahrs, als er via Zoom 900 Mitarbeiter:innen entließ. Nach massiver Kritik zog sich Garg für ein paar Wochen zurück. Als er im Jänner wiederkam, verließen zahlreiche weitere Mitarbeiter:innen das Unternehmen aus Protest. Schon zuvor hatte der CEO einmal miserable Publicity gehabt, nachdem eine Mail an Forbes weitergegeben wurde, in der er an seine Belegschaft geschrieben hatte: “HALLO – WACHT AUF, BETTER TEAM. Ihr seid VERDAMMT VIEL ZU LANGSAM. Ihr seid ein Haufen DUMMER DELFINE und… DUMME DELFINE verfangen sich in Netzen und werden von Haien gefressen. ALSO HÖRT AUF. HÖRT AUF. HÖRT SOFORT AUF. IHR BLAMIERT MICH.”
Ehemalige Executive Vice President erhebt Vorwürfe
Doch mit dem schlechten Ruf nicht genug. Nun drohen Vishal Garg für eine weitere Aktion auch handfeste rechtliche Konsequenzen. Wieder hat es mit einer Entlassung zu tun. Sarah Pierce war Executive Vice President Customer Experience, Sales und Operations und verließ Ende Jänner/Anfang Februar, in der oben beschriebenen Kündigungswelle nach Gargs Rückkehr das Unternehmen. Es lag also die Vermutung nahe, dass sie ebenfalls aus Protest ging. Nun sagt sie aber vor Gericht in einem von ihr angestoßenen Prozess aber, sie sei hinausgeworfen worden.
Investor:innen-Betrug steht im Raum
Der Grund: better.com, und insbesondere Vishal Garg, hätte in der Vorbereitung eines bislang nicht erfolgten SPAC, bei dem das Unternehmen eine Bewertung von 7,7 Milliarden US-Dollar anstrebte, die Geschäftszahlen stark beschönigt. Pierce habe sich gegen diese Praxis gestellt und auch die Massenentlassung kritisiert, woraufhin es ihr gegenüber “rechtswidrige Vergeltungsmaßnahmen, Verleumdung und vorsätzliche Zufügung von seelischem Leid” gegeben habe. Der von der ehemaligen better.com-Top-Managerin initiierte Prozess dürfte für Vishal Garg nun das kleinere Problem sein. Schwerer wiegen dürften die darin vorgebrachten Betrugsvorwürfe gegenüber den Investor:innen.