27.02.2020

Vienna UP’20: Mehr als 60 Events der Startup-Woche im Mai stehen fest

Die von der Wirtschaftsagentur Wien organisierte Startup-Woche Vienna UP'20 von 11. bis 17. Mai bietet ein umfangreiches Programm. Mehr als 60 Programmpunkte unterschiedlicher Player aus dem Ökosystem stehen bereits fest.
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Vienna UP'20 - Mehr asl 60 Events der Startup-Woche im Mai stehen bereits fest
(c) Wirtschaftsagentur Wien / Pamela Russmann
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Ursprünglich sollte sie rund um das Pioneers stattfinden – so die erste Idee. Doch daraus wurde nichts. Im vergangenen Juli verkündete startup300 das Aus für das wohl bekannteste heimische Startup-Event. Die von der Wirtschaftsagentur Wien organisierte Wiener Startup-Woche Vienna UP’20 soll von 11. bis 17. Mai dennoch mehr als 20.000 Besucher anlocken. Dafür sorgen sollen mehr als 50 Partner aus dem gesamten Startup-Ökosystem, die mehr als 80 Einzelevents hosten sollen.

Vienna UP’20: Highlights der Woche

Und mehr als 60 davon stehen gegenwärtig bereits fest und können auf der offiziellen Page zur Vienna UP’20 eingesehen werden. Fest steht: Zahlreiche Player wollen die erwarteten Synergie-Effekte durch die Startup-Woche für sich nutzen und setzen ihre Groß- bzw. Flagship-Events in den Zeitraum.

+++ Livetalk über Wiener Wirtschaftsoffensive 2020 und Vienna UP´20 +++

Tag 1: AI-Konferenz und große Party

Gleich am 11. Mai am Vormittag startet die Außenwirtschaft Austria mit ihrer ganztägigen Applied Artificial Intelligence Conference das Programm. Ebenfalls am ersten Tag finden Speedinvest Office Hours statt, die dann drei weitere Tage lang zwei Mal täglich (nach Vorregistrierung) besucht werden können. ProSiebenSat.1PULS4 veranstaltet zu Mittag ein “4Gamechangers Special”. Am Abend steigt dann die Vienna UP’20 Grand Opening Party.

Tag 2: Events von aws, GIN und AustrianStartups

Am Nachmittag des zweiten Tags, 12. Mai, findet unter anderem der Corporate Day 2020 der aws statt. Am Nachmittag veranstaltet GIN seinen “Co-Investment Pitch”. Und am Abend vergibt die PropTech-Initative apti ihren apti-Award 2020, während AustrianStartups eine “Special Edition Europe” ihres monatlichen Stammtischs hostet.

Tag 3: Smart City Summit und brutkasten Find Your Co-Founder im Rahmen der Vienna UP’20

Am 13. Mai lädt der heimische VC- und PE-Verband AVCO zum Frühstück und Vienna UP’20-Veranstalter Wirtschaftsagentur Wien zum halbtägigen Smart City Summit und zu den ganztägigen Creative Days Vienna. Am Abend geht die nächste Ausgabe des brutkasten-Erfolgsformats Find Your Co-Founder im Wiener TribeSpace über die Bühne.

Tag 4: (Groß-)Events von Female Factor, 1MillionStartups, primeCrowd und Impact Hub

Am vierten Tag, den 14. Mai, findet gleich eine ganze Reihe von Highlights parallel statt. Neben dem Scale CEE Summit der Wirtschaftsagentur Wien und dem aws Pitch your Idea am Vormittag sind das etwa ganztägige Veranstaltungen von The Female Factor (The Limitless Conference) und 1MillionStartups (51 Solutions for SDG’s). Am Abend finden parallel das Office Opening Event von primeCrowd und die 10 Jahre-Feier des Impact Hub Vienna statt.

Tag 5: Wired UK bringt Erfolgsformat Pulse nach Wien

Highlight am 15. Mai schließlich ist die Konferenz Wired Pulse:Vienna des UK-Ablegers des US-Magazins Wired. Das ganztägige Event in der Wiener Hofburg ist der erste internationale Ableger eines in London erprobten Erfolgsformats. Zudem legt Startup Live sein Early Stage Incubation Programme auf diesen Tag.

Tag 6 & 7: Maker Faire Vienna 2020 macht den Abschluss der Vienna UP’20

An den letzten beiden Tagen der Vienna UP’20, 16. und 17. Mai, geht die Maker Faire Vienna 2020 über die Bühne. Die “größte Erfinder-Messe Österreichs” findet in der MetaStadt im 22. Bezirk statt.

⇒ Zur offiziellen Page

⇒ Das gesamte Programm

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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer)
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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