20.07.2021

Tolstoy: Wiener Startup eröffnet ersten veganen Automaten-Supermarkt Österreichs

Das Wiener Startup Tolstoy, das Europas größte rein pflanzliche Restaurant-Kette werden möchte, hat in Wien Österreichs ersten veganen Automaten-Supermarkt eröffnet. Im Bärenmühldurchgang am Wiener Naschmarkt können ab sofort 24/7 vegane Lebensmittel gekauft werden – angefangen von Snacks bis hin zum selbstgebrauten Bier.
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Tolstoy
CEO & Co-Founder Daniil Klubov | (c) Tolstoy

Der Bärenmühlendurchgang in Wien ist nicht nur ein hochfrequentierter Verbindungsweg für Fußgänger zwischen der TU-Wien und dem Naschmarkt, sondern entwickelt sich mittlerweile zum wahren Eldorado für Menschen, die sich rein pflanzlich ernähren möchten. Der Grund: Seit Herbst 2020 betreibt das Wiener Startup Tolstoy seinen ersten Gastrobetrieb, der voll und ganz auf rein pflanzliche Zutaten setzt und mit seinem auf Digitalisierung ausgerichteten Franchise-Konzept zur größten veganen Restaurant-Kette Europas werden möchte.

Doch nicht nur das Restaurant, das als eine Art “Laboratory“ für die geplante Expansion dient, lässt die Herzen von Veganern und ernährungsbewussten Menschen höher schlagen, sondern auch der jüngst eröffnete Automaten-Supermarkt Tolstoy “Grab & Go”.

Erster veganer Automaten-Supermarkt

Die insgesamt vier Automaten, die über zwei moderne Touchdisplays verfügen, sind gefüllt mit einer Vielzahl an veganen Produkten. Im Sortiment befinden sich beispielsweise vegane Fischstäbchen, vegane Schnitzel, veganer Käse, ein veganer Schokoaufstrich und zahlreiche vegane Snacks. Komplementiert wird das Angebot durch antialkoholische und alkoholische Getränke, wie einem von Tolstoy selbstgebrauten Bier oder der Tolstoy Bio Limo. Zudem gibt es auch Kimchi und eine Reihe an veganen Saucen im Angebot.

Die Automaten, die von einem niederländischen Hersteller stammen, können bei Maximalauslastung bis zu 1500 Produkte und 180 unterschiedliche Produktgruppen fassen. Auf Bargeld wird, wie im Lokal, vollständig verzichtet. Zudem verfügen die Automaten über ein Identity-Checksystem, damit auch alkoholische Getränke verkauft werden können.

Die Automaten sind 24/7 einsatzbereit | (c) Tolstoy

Anbindung an das IT-System von Tolstoy

Wie Tolstoy CEO und Co-Founder Daniil Klubov erläutert, handelt es sich bei dem Automaten-Supermarkt um einen ersten Prototypen, der an das hauseigene IT-System “TolstoyIS” angebunden ist. Über das inhouse entwickelte IT-System können so ziemlich alle Prozesse im Gastrobetrieb gesteuert werden – angefangen vom Inventar- und Mitarbeiter-Management über die Abläufe in der Küche bis hin zu den Bestellterminals für die Kunden.

“Neben den Investitionskosten sind die Hauptkosten für Vending die Miete, die Logistik und die Wartung – all das fällt bei uns nicht zusätzlich an, da wir das Restaurant am gleichen Standort betreiben. Unsere Lieferkette ist eingerichtet, das Lager ist bereits vorhanden und das Personal kann die Automaten während der Stillstandszeiten des Restaurants warten”, so Klubov.

Das Sortiment verfügt über eine Vielzahl an pflanzenbasierten Produkte | (c) Tolstoy

Produktsortiment wird laufend erweitert

Das Produktsortiment soll laut Klubov laufend erweitert werden. Künftig soll es neben den veganen Lebensmittel, die von Anbietern wie Vantastic Foods, Vegini & Co stammen, auch pasteurisierte Gerichte geben, die im Restaurant zubereitet werden. Als Beispiel nennt der Gründer etwa die veganen Currygerichte oder Eintöpfe. Zudem sollen auch vegane Non-Food-Produkte wie Zahnpasten, Seifen und Cremes angeboten werden. Wichtig sei, dass die Produkte von ihrer Beschaffenheit über eine lange Haltbarkeit und einfache Handhabung für die Automaten verfügen, so Klubov. Inwiefern die Automaten künftig in das Franchise-System integriert werden und ob demnächst weitere Standorte folgen, soll in den nächsten Wochen und Monaten evaluiert werden.

Videoarchiv: Wiener Startup Tolstoy zu Gast bei One Change a Week

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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