11.04.2019

Silicon Valley befürchtet Exodus der Tech-Talente nach China

Dem Silicon Valley steht ein Abwanderungsproblem von talentierten IT-Fachkräften bevor, dies geht zumindest aus einer aktuellen Umfrage der Brunswick-Group hervor. Zudem werden Wohnungsknappheit und hohe Mieten zu einem ernsten Problem für die ganze Region.
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Silicon Valley, Salesforce, marc Benioff, China, UN, Mieten
(c) Argus/ fotolia - Silicon Valley hat mit aufstrebender Konkurrenz und Mietpreisen zu kämpfen.

Wie businessinsider berichtet, hat eine Umfrage unter 300 Tech-Spezialisten im Silicon Valley ergeben, dass 74 Prozent China in den nächsten Jahren als “aufstrebenden Konkurrenten” sehen, der auch zu einer Bedrohung für die eigene Region werden könnte. Zudem werde es immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden. 41 Prozent der Befragten meinten, sie planen im nächsten Jahr die San Francisco Bay Area zu verlassen.

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Silicon Valley: Vertrauen in Führungsriege hoch

Trotz dieser negativen Werte liefert die Umfrage auch erfreuliche Werte: Mehr als die Hälfte der Befragten denkt, dass ihr Unternehmen weiterhin wachsen wird. Nur 15 Prozent fürchten, dass eine Entlassungswelle bevorstehe. Bemerkenswert ist auch, dass die Mitarbeiter ein hohes Vertrauen ins “Leadership” ihrer Firma haben. 86 Prozent trauen ihrer Führungsriege zu, die selbst gesteckten Firmenziele zu erreichen. Zudem sind 74 Prozent dem eigenen Company-Founder oder CEO positiv gegenüber eingestellt.

Die Anfänge des Silicon Valley

Die Entstehungsgeschichte des Silicon Valley geht auf die 1930er Jahre zurück. Zwei Studenten namens William Hewlett und David Packard gründeten mit Hilfe des Dekans der Stanford Universität, Frederick Terman, ein Unternehmen. Später sollte daraus der Weltkonzern Hewlett-Packard werden. Die kleine Garage, in der alles begann, steht heute noch in Palo Alto und gilt mittlerweile als Touristen-Attraktion. Mit dem Aufkommen von Computern ab den 1960er Jahren drängten immer mehr Unternehmen ins Valley. Der Name selbst wurde 1971 vom Journalisten Don C. Hoefler der “Electronic News” erfunden.

Jahresumsatz von 180 Milliarden US-Dollar

Heutzutage ist der weltweit führende IT-Cluster rund 4.000 km² groß und beherbergt über 7000 Firmen mit knapp einer halben Million Mitarbeitern. Der durchschnittliche Jahresumsatz wird mit 180 Milliarden US-Dollar angegeben. In der Region sind über 70 Milliardäre sesshaft. Zu den größten Problemen der heutigen Zeit zählt neben dem Aufkommen von starker Konkurrenz aus dem Ausland, auch die Wohnungsnot, die den Exodus zusätzlich anheizt. Viele der Angestellten (besonders jene außerhalb der Tech-Branche) können sich die Mieten nicht mehr leisten und schlafen im Auto. Obdachlosigkeit im Tech-Mekka hat sich über die Jahre zu einem derart großen Problem entwickelt, dass sich mittlerweile sogar die UN eingeschaltet hat.

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Hohe Mieten und zu wenig Wohnraum

Die UN-Sonderberichterstatterin für “angemessenes Wohnen”, Leilani Farha, hat die Region im Frühjahr 2018 besucht und die Situation der Obdachlosen als “grausam” bezeichnet. Die Berichterstatterin sieht die Obdachlosigkeit als ein strukturelles Problem, das einen direkten Zusammenhang mit dem Tech-Boom der letzten Jahre hätte.

Bei Facebook sei laut eigenen Angaben der Durchschnittsgehalt eines Mitarbeiters im letzten Jahr bei rund 190.000 Euro gelegen. Passend dazu zeigt eine Studie von 2017, dass siebenmal so viele Jobs wie Wohneinheiten im Silicon Valley entstanden sind, was auch Auswirkungen auf die Mieten hat. Ein ein einfaches WG-Zimmer ist erst ab 2000 US-Dollar erhältlich.

Zusatzsteuer gegen Obdachlosigkeit: Grund für Firmen-Auswanderung?

Es regt sich jedoch auch Widerstand: So hat Salesforce-Gründer Marc Benioff eine Kampagne gestartet, die eine Sonderabgabe für Unternehmen vorsieht, die mehr als 50 Millionen US-Dollar Jahresumsatz machen. Trotz prominenter Gegner, wie dem Twitter-Chef Jack Dorsey und San Franciscos Bürgermeisterin London Breed, wurde der Vorschlag bei der Wahl zum Repräsentantenhaus im November 2018 von 60 Prozent der Wähler angenommen. Mit dieser Zusatzabgabe sollen 250 bis 300 Millionen US-Dollar jährlich zusammenkommen, um Unterkünfte und Hilfen für Obdachlose zu organisieren. Gegner befürchten, dass diese Maßnahme zur Abwanderung von Tech-Unternehmen führen könnte.


⇒ Brunswick Survey

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Die Kurstafel:

​💪 Das vierte Bitcoin-Halving ist Geschichte

Die Bitcoin-Community hat darauf hingefiebert - und in der Nacht auf Samstag der Vorwoche ging es dann über die Bühne: Das vierte Halving in der Bitcoin-Geschichte. Viel war darüber spekuliert worden, wie (oder ob?) es sich auf den Bitcoin-Kurs auswirken würde. Die unterschiedlichen Annahmen - wie auch der größere Kontext zum Bitcoin-Halving - wurden hier in der Vorwoche in Crypto Weekly #138 ausführlich behandelt. 

Sehen wir uns zuerst einmal die 7-Tages-Performance an: Der Bitcoin-Kurs hat sich seit vergangenen Freitag kaum verändert. Aber werfen wir doch einen genaueren Blick auf die Kursentwicklung: In der Nacht auf Samstag bewegte sich der Bitcoin-Kurs im Bereich von 64.000 US-Dollar leicht abwärts. Das Halving fand bei Block 840.000 um rund 2 Uhr morgens mitteleuropäischer Zeit statt. Im weiteren Tagesverlauf bewegte sich der Kurs sehr unauffällig unterhalb der 64.000 Dollar entlang. Am späten Abend ging es wieder aufwärts.

Insgesamt also: Sehr unspektakulär. Zu Beginn der neuen Woche stieg der Kurs dann deutlich bis auf 67.000 Dollar, bevor er am Mittwoch und am Donnerstag wieder korrigierte und in Richtung 63.000 Dollar fiel.

😮 War das Halving ein Non-Event?

War das Halving also ein Non-Event? Viel Hype, aber wenig Auswirkung? Hier gilt es zu differenzieren. Für das Bitcoin-Netzwerk selbst ist das Halving zentral. Das Halving ist ein fundamentaler Bestandteil dafür, dass Bitcoin so funktioniert, wie es eben funktioniert - mit einer vorherbestimmten Geldpolitik und einer limitierten Geldmenge.

Das ist zunächst aber einmal unabhängig von der Kursentwicklung. Die ist ein anderes Thema. Nur weil ein Ereignis aus der technischen Perspektive äußerst wichtig ist, heißt dies nicht notwendigerweise, dass es zu unmittelbaren starken Kursreaktionen führen muss. Und das noch einmal weniger, wenn das Eintreten des Ereignisses nicht nur fix, sondern auch schon lange bekannt ist. Der Markt preist das Ereignis dann bereits ein. 

​🤔 Kurzfristige, langfristige - oder doch gar keine Auswirkungen?

Aber selbst bei der Kursentwicklung muss man noch einmal differenzieren: Das eine ist die kurzfristige Marktreaktion. Diese ist, wie auch in der Vorwoche hier geschrieben, spekulativ getrieben - gerade bei einem stark gehypten Ereignis wie dem Halving. Davon zu trennen sind die langfristigen Auswirkungen. 

Bestes Beispiel sind hier die Anfang des Jahres erstmals in den USA zugelassenen Bitcoin-Spot-ETFs: Die unmittelbare Marktreaktion auf die Zulassung war spekulativ getrieben - und damit hauptsächlich für Day Trader interessant. Mittel- und langfristig könnten die ETFs aber dazu führen, dass viel neues Geld in den Markt kommt. Das würde die Nachfrage nach Bitcoin erhöhen - und somit auch den Kurs stützen.

Auch jene, die für starke Auswirkungen des Halvings auf den Kurs argumentieren, nehmen meist ein längerfristige Perspektive ein. Auf die bisherigen drei Halvings folgten nach einigen Monaten Bitcoin-Bullenmärkte. Aber eben nach einigen Monaten und nicht unmittelbar. 

Das Problem mit dieser Perspektive wurde in Crypto Weekly schon mehrfach thematisiert: Drei Anlassfälle sind zu wenig, um zuverlässige Schlüsse zu ziehen. Auch waren die Rahmenbedingungen für Bitcoin 2012 völlig andere als heute - wo ein Vielfaches an Geld im Markt ist und weit mehr Profis involviert sind. 

Dazu kommt: Das Halving beeinflusst jedenfalls das Bitcoin-Angebot. Ebenso wichtig für den Kurs ist aber die Nachfrage. Die wieder von sehr vielen anderen Dingen beeinflusst wird, die nichts mit dem Halving zu tun haben.

Wie geht es aber nun weiter in den nächsten Monaten? Das kann niemand seriös beantworten. Klar ist aber: Aus der bloßen Tatsache, dass es ein Halving gab, herzuleiten, dass nun ein Bullenmarkt ansteht, wäre verfehlt. Vieles deutet darauf hin, dass die makroökonomische Ebene inklusive Zinsentwicklung in den nächsten Monaten der dominante Faktor für den Kryptomarkt sein können. Und im Gegensatz zum Halving sind die Entwicklungen dort alles andere als vorherbestimmt.

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