09.03.2023

MyGiulia: Wiener Frauenmagazin kommt ganz ohne Werbung aus

Statt mit Werbung finanziert sich MyGiulia über einen Online-Shop mit Produkten von frauengeführten Unternehmen.
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Die MyGiulia-Gründerinnen Christine Klimaschka und Christina Kaiser | (c) MyGiulia
Die MyGiulia-Gründerinnen Christine Klimaschka und Christina Kaiser | (c) MyGiulia
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Frauenmagazine können sehr unterschiedlich ausgerichtet sein. Davon, Chancengleichheit und Empowerment zu fördern, sind nicht wenige mit ihren Inhalten weit entfernt. Das dürfte unter anderem an der typischen Haupt-Umsatzquelle dieser Medien liegen: Werbung, die nicht selten Frauen auf ihr Äußeres reduziert. Das Wiener Medien-Startup MyGiulia will als komplett werbefreies Online-Frauenmagazin einen Kontrast dazu bieten – nicht nur in diesem Punkt.

„Müssen sowohl unsere Inhalte als auch unsere Leser:innen nicht vermarkten“

„Wir wollen der Contentüberreizung und ‚Fast Information‘ etwas entgegensetzen! MyGiulia steht für Qualitätsjournalismus, der Frauen sichtbar macht und miteinander verbindet. Wir sind anders, weil wir sowohl unsere Inhalte als auch unsere Leser:innen nicht vermarkten müssen“, erklären die Herausgeberinnen Christina Kaiser und Christine Klimaschka gegenüber dem Branchenmagazin Horizont. Kaiser war zuvor unter anderem Pressesprecherin der Vereinigten Bühnen Wien, Klimaschka war Ö3-Pressechefin und Leiterin der ORF-Radio Öffentlichkeitsarbeit.

Umsätze über Onlineshop mit Produkten von frauengeführten Unternehmen

Man wolle mit MyGiulia als „Slow Media Plattform“ einen bewussten Kontrapunkt zu Clickbaits, Buzzwords und digitaler Überforderung bieten, sagt Kaiser. Anstatt Frauen mit Werbung zu „bombardieren“, setzt das Magazin auf eine andere Umsatzquelle, die ihrerseits zum Empowerment beitragen soll: Über einen Onlineshop bietet das Medien-Startup die Produkte von female-owned Businesses aus Österreich und Deutschland an. Österreichs größeres Nachbarland ist übrigens generell wichtiger Zielmarkt für das Unternehmen: Die Domain lautet mygiulia.de.

100.000 Euro Förderung für MyGiulia

Zudem holte sich das Startup nun eine Förderung in der Höhe von 100.000 Euro über die Medieninitiative der Wirtschaftsagentur Wien. „Mit der Unterstützung der Medienagentur bekommen wir nun die Möglichkeit, aus einem Startup ein veritables Medienunternehmen zu machen“, sagt Kaiser dazu gegenüber Horizont. Man wolle das MyGiulia noch multimedialer aufstellen und weitere Frauen ins Team holen.

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vor 1 Stunde

EY Scaleup-Report: Trotz Multikrise und Fachkräftemangel viel Zuversicht

Fachkräftemangel, Nachhaltigkeit, Energiekosten und Investments. Das sind die Themen, die die Scaleup-Landschaft in Österreich laut EY-Report beschäftigt.
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Der Fachkräftemangel macht auch vor Scaleups keinen Halt © freshidea/AdobeStock
Der Fachkräftemangel macht auch vor Scaleups keinen Halt © freshidea/AdobeStock

Scaleups sind junge Unternehmen, die einen klaren Fokus auf Wachstum legen. In Zeiten von Energiekrise, geopolitischen Unsicherheiten und Arbeitskräftemangel, könnte man meinen, dass diese sich eher unzufrieden zeigen. Der jüngst veröffentlichte Scaleup Sentiment Index Österreich vom Beratungsunternehmen EY spiegelt jedoch eine gewisse Zufriedenheit (bei zwei Drittel der Befragten, um genau zu sein) wider. Dennoch wird betont, dass der Fachkräftemangel die Wachstumsambitionen hemmt.

Mehr als jedes Dritte Scaleup erwartet Verbesserung der Geschäftslage

Im Zuge der Umfrage berücksichtigte EY ca. 50 Verantwortliche von jungen Wachstumsunternehmen mit mindestens 30 Angestellten und Hauptsitz in Österreich. Die Gründung der jeweiligen Unternehmen sollte höchstes zehn Jahre zurückliegen.

Obwohl im zweiten Halbjahr 2022 ein 83-prozentiger Rückgang an Investitionen zu verzeichnen war, bleiben einige Scaleups optimistisch. 66 Prozent geben an, mit ihrer Geschäftslage sehr zufrieden zu sein – im Gegensatz zu 49 Prozent bei etablierten Unternehmen. Zudem rechnen 36 Prozent in den nächsten Monaten mit einer Verbesserung der eigenen Geschäftslage und 43 Prozent gehen von einer stabilen Entwicklung aus.

Dennoch scheinen die meisten Scaleups ihre Wachstumspläne an das Investmentumfeld anzupassen. Während 13 Prozent ihre Investments in den kommenden Monaten reduzieren wollen, planen lediglich sechs Prozent, ihre Investments im Vergleich zum Vorjahr zu steigern.

Fachkräftemangel birgt schwere Folgen für Scaleups

Auch Florian Haas, Head of Startup bei EY Österreich, hebt die harten Folgen der Energiekrise und des Fachkräftemangels bei österreichischen Jungunternehmen hervor. Letzteres bewertet er sogar als folgenschwerer, denn „während die Energiepreise ein temporäres Thema sind, hat sich der Fachkräftemangel als stärkster Hemmschuh für heimische Unternehmen entwickelt. Junge Unternehmen auf Wachstumskurs sind davon besonders stark und mehr denn je betroffen: Mehr als vier von fünf Scaleups haben aktuell große Probleme, geeignete Mitarbeitende zu finden“, erklärt er.

Das hat auch finanzielle Folgen: 40 Prozent besagter Unternehmen weisen deshalb Umsatzbußen auf. 26 Prozent verlieren laut Index dadurch mehr als fünf Prozent ihres Umsatzes. Doch der Fachkräftemangel ist dabei kein neues Phänomen. Er prägt den österreichischen Arbeitsmarkt seit Jahren, weshalb Haas die Notwendigkeit für gezielte Maßnahmensetzung hervorhebt, um für Fachkräfte aus dem Ausland attraktiv zu sein. „Die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte ist ein richtiger und notwendiger Schritt, aber nur ein Puzzleteil, um die größte Herausforderung für heimische Unternehmen und insbesondere junge Unternehmen auf Wachstumskurs zu bewältigen“, meint Haas.

Nachhaltigkeit und Klimaneutralität

Ebenso führt der EY Scaleup Sentiment Index Österreich inhaltliche Schwerpunkte von Scaleups an. Als wichtigsten Punkt wird neben der Digitalisierung das Thema Nachhaltigkeit identifiziert. 75 Prozent der Befragten geben an, dass sie „positive oder zumindest keine negativen Auswirkungen des Klimawandels auf ihr eigenes Geschäftsmodell“ sehen. Zudem sind 34 Prozent entweder bereits klimaneutral oder planen es, bis 2040 klimaneutral zu sein. Dem stehen 26 Prozent der etablierten Unternehmen gegenüber.

Auch auf Investor:innenseite ist dieser Trend nicht zu unterschätzen. Florian Haas erklärt hierzu abschließend: „Immer mehr Fonds konzentrieren sich auf vielversprechende Unternehmen im Bereich ClimateTech. Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren massiv beschleunigen, was eine große Chance für heimische Jungunternehmen und den Wirtschaftsstandort Österreich als Green Innovation Hub darstellt.“

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