16.03.2023

Microsoft pfeift auf Ethik in der KI-Entwicklung

Microsoft hat das gesamte Ethik-Team in der KI-Produktentwicklung gefeuert. So sollen alle KI-Produkte noch schneller auf den Markt gelangen.
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Die Software OS/2 wurde zur Microsoft-Blamage.
Die Software OS/2 wurde zur Microsoft-Blamage. Foto: dvoevnore - stock.adobe.com

Für ethische Prinzipien und gesellschaftsverträglichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) hat Microsoft keine Zeit mehr. Zu diesem Schluss könnte man zumindest kommen, wenn man sich die jüngsten Kündigungen bei dem Techgiganten ansieht.

Microsoft hat das gesamte Team für “KI-Ethik und Gesellschaft” gekündigt. Im Jänner mussten rund 10.000 Mitarbeiter:innen den Techkonzern verlassen. Darunter befand sich auch die Belegschaft, die für einen ethischen Einsatz der Microsoft-KIs zuständig war.

Moralischer KI-Kompass

Das gegangenwordene Ethik-Team untersuchte mögliche Auswirkungen von Microsofts KI-Produkten auf die Gesellschaft. Dazu erarbeitete es Konzepte, wie man diese verantwortungsvoll einsetzen kann. Ein Schwerpunkt war das Formulieren von Regeln für einen bis dato unregulierten Raum, um die neuen Technologien gesellschaftskonform anzuwenden.

KI-Welle weiterhin reiten

Microsoft ist seit 2019 bei OpenAI investiert – dem Unternehmen, das mit dem Chatbot ChatGPT Ende vergangenen Jahres einen wohl noch nie zuvor dagewesenen KI-Hype ausgelöst hat. Am Dienstag hatte OpenAI sein neues Sprachmodell GPT-4 vorgestellt. Microsoft verwendet dieses bereits in seiner Suchmaschine Bing. Das Unternehmen dürfte auch in Zukunft stark auf KI setzen. Und möchte, wie es scheint, daher alles aus dem Weg räumen, was die Go-To-Market-Zeit seiner KI-Produkte verlängern könnte.

Man wolle die jüngst gelaunchten und auch zukünftigen OpenAI-Produkte eben so schnell wie möglich in die Hände der Kund:innen bringen, so ein Microsoft-Vice-President im Bericht des US-Magazins Platformer.

Ethik-Team sukzessive abgebaut

Bereits im Oktober 2022 reduzierte Microsoft sein Ethik-Team auf nur sieben von ursprünglich 30 Mitarbeiter:innen. Bis auf Weiteres versicherte man den Verbliebenen laut dem Bericht aber, dass sich die Abteilung “weiterentwickeln” und nicht geschlossen werden würde. Es kam dann anders. Die Kündigung der insgesamt 10.000 Mitarbeiter:innen erfolgte ungefähr zum selben Zeitpunkt, als Microsoft 10 Milliarden Dollar in OpenAI investierte.

“Office of Responsible AI” bleibt bestehen

Dennoch hat Microsoft nach wie vor mehrere Einrichtungen, die für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI sorgen sollen. Auf der Firmenwebsite finden sich neben dem sogenannten “Office of Responsible AI” (ORA) auch noch die Einheit “Responsible AI Strategy in Engineering” (RAISE) und das Aether-Kommittee. Gemeinsam sollen diese drei Institutionen sicherstellen, dass die Produktentwicklung Microsofts “KI-Prinzipien”, wie unter anderem “Fairness”, “Sicherheit” und “Transparenz”, konsequent umsetzt und berücksichtigt.

Das “Office of Responsible AI” soll dabei beispielsweise heikle Use Cases auswerten und prüfen, ob man die Prinzipien dort einhielt. In dieser Abteilung soll man die Belegschaft in den letzten sechs Jahren sogar verstärkt haben, laut einem Statement von Microsoft im Platformer-Bericht.

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Zero+ Alpha Republic: v.l.n.r.: Neoh Gründerteam Adel Hafizovic, Manuel Zeller, Patrick Kolomaznik, Alexander Gänsdorfer
(c) Alpha Republic: v.l.n.r.: Neoh Gründerteam Adel Hafizovic, Manuel Zeller, Patrick Kolomaznik, Alexander Gänsdorfer

Süß, aber ohne Zucker – das Prinzip kennt man bei Softdrinks seit geraumer Zeit. Das damit einhergehende Problem auch: Cola Light schmeckt nicht wie Cola. Denn Süßungsmittel haben mitunter einen starken Eigengeschmack. Es dürfte auch daran liegen, dass sich Zuckerersatz in vielen anderen Bereichen bislang nicht im selben Ausmaß durchgesetzt hat. Einen dieser Bereiche beackert seit einigen Jahren das Wiener Startup Neoh erfolgreich: Süßigkeiten. Das Geschmacks-Problem löst das Unternehmen mit seiner selbst entwickelten Zuckerersatzformel ENSO überzeugend. Und nun hat es damit noch viel größere Pläne. Unter dem Namen Zero+ soll der Zuckerersatz direkt den B2C- und den B2B-Markt erobern.

“Zero+ ersetzt herkömmlichen Zucker 1:1”

Bereits jetzt, vor dem offiziellen Launch, kann Zero+ auf der Seite des Startups von Endkund:innen bestellt werden. Mit sechs Euro für 250 Gramm ist der Zuckerersatz signifikant teurer als handelsüblicher Rüben- oder auch Rohrzucker. Punkten soll er nicht nur mit dem bekannten Gesundheits-Argument, sondern vor allem auch mit der Usability. “Zero+ ersetzt herkömmlichen Zucker 1:1, ermöglicht einen beinahe identen Geschmack wie Zucker und hat dabei geringere Auswirkungen auf die Blutzucker-Kurve. Man kann seine liebsten Rezepte also unverändert backen bzw. kochen, indem man die angegebene Menge Zucker einfach durch Zero+ ersetzt”, heißt es in einem Statement des Startups auf brutkasten-Anfrage.

Besonders betont wird der hohe Anteil an Pflanzenballaststoffen in der Rezeptur. Dieser komme unter anderem von der Agave, der Chicorée-Wurzel und Mais. “Die Pflanzenfasern enthalten Präbiotika und unterstützen somit eine ausgewogene Darmgesundheit. Zudem hat Zero+ weniger als die Hälfte an Kalorien von Zucker, ist vegan, glutenfrei und zahnfreundlich”, heißt es vom Startup. Eine klinische Studie der Medizinischen Universität Wien belege die geringere Auswirkungen auf die Blutzucker-Kurve.

Neoh sieht “enormes Marktpotenzial” – “klarer Fokus” auf B2B

Neoh ortet mit dem neuen Produkt ein “enormes Marktpotenzial”, vor allem, weil dieses den marktführenden Produkten überlegen sei. Der Markt von bereits etablierten Zuckerersatzstoffen wie Maltit werde auf etwa drei Milliarden Euro weltweit geschätzt. “Zero+ hat gegen den aktuellen Markführer Maltit ausschließlich Vorteile”, meint man bei Neoh. Zudem könne ein genereller Trend zu deutlich weniger Zucker sowie zu mehr Ballaststoffen beobachtet werden.

Nach dem offiziellen Launch in den kommenden Wochen soll Zero+ in der 250 Gramm-Packung bereits auch im Lebensmitteleinzelhandel gelistet sein – aktuell kann man Neoh-Produkte in Österreich unter anderem bei Spar und Billa kaufen. Zudem sollen bereits Produkte anderer Unternehmen mit dem Zuckerersatz verkauft werden – wie zuletzt bereits ein Donut bei Anker, wie brutkasten berichtete. Im Firmenkundesegment sieht Neoh-Gründer und -CEO Manuel Zeller auch das größte Potenzial. “Der Fokus liegt ganz klar auf B2B. Die ersten Produkte mit Zero+ kommen auch bereits in den nächsten Wochen auf den Markt”, sagt er gegenüber brutkasten.

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