29.08.2018

Manacare: Tiroler Pflege-Startup launcht App für 1 Million Betreuungskräfte aus Osteuropa

Der Fachkräftemangel in der Pflege ist enorm und wird sich in Zukunft weiter zuspitzen. Das Tiroler Software-Startup Manacare veröffentlicht bald eine App, die osteuropäischen Betreuungskräften mit Schulungsvideos und Chatbot bei der professionellen Ausübung ihres Jobs unterstützen soll. Wir sprachen mit Manacare-CEO Manuel Putzer.
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Manacare launcht eine App für 24-Stunden-Pflegekräfte aus Osteuropa.
(c) Manacare GmbH. Manuel Putzer (links) und Manfred Buchauer (rechts) haben in der 24-Stunden-Betreuung noch viel vor.

Das Tiroler Pflege-Startup Manacare hat eine Software entwickelt, die die 24-Stunden-Pflege und die Personenbetreuung digitalisiert, indem sie regionale Vermittlungsagenturen, PersonenbetreuerInnen sowie Agenturen für Pflegekräfte in den Herkunftsländern sowie Taxidienste miteinander vernetzt. Meist arbeiten in der 24-Stunden-Pflege osteuropäische Betreuungskräfte. Diese kommen für mehrere Wochen in den Haushalt der pflegebedürftigen Person und sind den ganzen Tag vor Ort. 2017 brachte Manacare diese Software auf den Markt und ist inzwischen in über 150 Unternehmen in Österreich und Deutschland in Verwendung. Sie verwaltet und organisiert dabei den Einsatz von ca. 15.000 Betreuungskräften. Seit dem sechsstelligen Investment von Kufgem in Manacare im Jahr 2017 – derbrutkasten berichtete – hat sich einiges getan: “Nachdem wir das Investment erhalten haben, konnten wir uns auf das Wachstum in Österreich konzentrieren. Wir haben unsere Anzahl der Kunden seither verdreifacht, haben eine Softwarebetreuung aufgebaut und uns stark professionalisiert”, berichtet Manuel Putzer, CEO von Manacare.

Manacare: neue App für Schulungsvideos, Einsatzleitung und Pflegedokumentation

In letzter Zeit arbeitete Manacare an einer App für 1 Million osteuropäische Pflegekräfte, die regelmäßig nach Österreich, Deutschland, Italien oder in die Schweiz pendeln. Theoretisch sind sie überwiegend für die Basisversorgung zuständig und unterstützen die Pflegebedürftigen bei der Körperpflege. In der Praxis jedoch müssen sie oft Aufgaben bewerkstelligen, die ihre Kompetenzen überschreiten. “Die Betreuungskräfte haben kaum Ausbildung in der Pflege, aufgrund fehlender professioneller Versorgung und Finanzierbarkeit werden aber dann oft auch sehr komplexe Situationen bewerkstelligt”, weiß Geschäftsführer Manuel Putzer. Er arbeitete selbst viele Jahre lang als Pflegedienstleiter.

Über die neue Manacare-App haben die Betreuungskräfte nun Einsicht in Schulungsvideos, Ratgeber und die Planung ihrer Arbeitseinsätze. Dies soll ihnen die tägliche Arbeit erleichtern. Auch hilft die App ihnen dabei, die gesetzlich vorgeschriebene Dokumentationspflicht über die Pflegeleistungen zu erfüllen und sorgt somit für Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Pflegedienstleister, welche die Manacare-Software bereits nützen, können sich mit der Betreuungskraft verbinden und damit Daten und Dokumente austauschen.

Facebook-Chatbot für Fragen Rund um die Pflege

Die App ist ab Mitte September im AppStore sowie im Playstore zur Verfügung. Der Rollout über die sozialen Medien ist bereits gestartet. Teile des Ratgebers “Frag Tom” sind auch in einem Chatbot im Facebook-Messenger verfügbar, der bereits häufig konsultiert wurde. “Wir konnten in den ersten drei Tagen bereits über Tausend Zugriffe verzeichnen. Die Betreuungskräfte haben enormen Beratungsbedarf und nehmen die Möglichkeit sehr gut an. Mit dabei sind vor allem Frage zur Pflege selbst und dem rechtlichen Rahmen. Mit so einem großen Interesse am Chatbot haben wir ursprünglich nicht gerechnet”, freut sich Manuel Putzer.

Mangel an Arbeitskräften in Pflege spitzt sich zu

Dennoch ist für ihn der Mangel an Arbeitskräften in der Pflege ein Grund zur Sorge: “Mittel- und langfristig müssen politische Konzepte auf den Tisch. Die Politik sollte die Pflegeberufe attraktiver gestalten und den Einstieg in die Ausbildung barrierefreier machen. Mit dem aktuellen System ist die Basispflege langfristig nicht mehr aufrecht zu erhalten”, gibt Putzer zu bedenken. Laut einer Studie werden in Österreich im Jahr 2050 40.000 zusätzliche Pflegekräfte gebraucht werden. In Deutschland fehlen schon jetzt mehrere Zehntausend.


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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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