✨ AI Kontextualisierung
Im Rahmen der Präsentation österreichischen KI-Strategie Ende August in Alpbach hatte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck am Rande auch einen “KI Marktplatz” angekündigt. Der solle Anbieter mit potenziellen Kunden vernetzen und Anwendungsfälle präsentieren. Dieser Marktplatz ist nun auch gestartet. Betrieben wird er von Austria Wirtschaftsservice (aws). Ziel sei es, das “Angebot in Österreich sichtbar zu machen und Innovation durch Kooperation zu fördern”.
Auf der Plattform werden KI-Lösungen und Use Cases von Unternehmen, Startups und Forschungseinrichtungen präsentiert, die von Nutzern durchsucht werden können. Bei Interesse wird über die Plattform per Mail ein Kontakt zwischen Anbieter und potenziellem Kunden hergestellt. Der KI Marktplatz soll auch im Matchmaking auf Events eingesetzt werden. Wer auf dem Marktplatz fündig werden will, muss jedoch bereits genau wissen, wonach er sucht. In Deutschland wird unter dem Titel “What can AI do for me?” derzeit eine Suchmaschine entwickelt, die ein semantisches Matching ermöglicht – sprich, eine AI versteht die Problemstellung und findet dann passende Lösungspartner.
Mehr als 100 KI-Anbieter
Mehr als 100 Anbieter sind derzeit in der Datenbank zu finden. Gefiltert werden kann nach Unternehmensbranche oder nach Einsatzzweck (etwa Cybersecurity, Marketing oder Verkaufsoptimierung). Auch Zehntausende nationale und internationale Datenquellen können hier recherchiert werden, um Algorithmen zu trainieren. Unter den Anbietern sind zum Start auch insgesamt 40 Startups gelistet, darunter etwa Mostly.AI, Dishtracker, Jentis, Leftshift One, Invenium, Ondewo oder 7Lytix.
Kritik an AI-Strategie
AI-Pionier Sepp Hochreiter (LIT AI Lab an der Johannes Kepler Universität Linz) gehört zu den lautesten Kritikern der österreichischen AI-Strategie. Gemeinsam mit einer Gruppe verschiedener heimischer Organisationen, Institutionen sowie Einzelpersonen hatte er in einer Stellungnahme die Strategie als „bittere Enttäuschung und eine Gefahr für den Standort“ bezeichnet. Der Kern der Kritik bezog sich auf die Grundlagenforschung, die nach Meinung der Unterstützer in der Strategie zu kurz komme. „Die Anwendungsfälle, die hervorgehoben worden sind, sind gut, aber man braucht auch die Kern-KI, um überhaupt die anderen Felder zu bedienen“. Man müsse die Technologie verstehen, bevor man sie einsetze. Wirtschaftsministerium und Klimaschutzministerium wiesen die Kritik zurück.