31.08.2018

Exoskelett: MyAbility-Founder holt bionischen Anzug nach Österreich

Social-Entrepreneur Gregor Demblin hatte 1995 einen Badeunfall, der eine Querschnittslähmung zur Folge hatte. Nun hat der Founder von MyAbility, einer Unternehmensberatung mit wirtschaftsorientiertem Ansatz zur Inklusion von Menschen mit Behinderung, gemeinsam mit den Österreichischen Lotterien das Exoskelett ins Land gebracht, um Menschen mit körperlichen Einschränkungen neue Chancen zu ermöglichen.
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(c) Österreichische Lotterien / Achim Bieniek - Gregor Demblin möchte mittels innovativer Technologien Menschen mit Behinderung ermöglichen, ein anderes Leben zu führen.

Es war die Hoffnung, die Gregor Demblin angetrieben hat. Die Hoffnung nach seinem folgenschweren Unfall 1995 vielleicht doch wieder gehen zu können. Im Gespräch mit dem brutkasten berichtet er davon, wie ihm damals Ärzte Mut gemacht hätten: “Sie werden sehen, in neun Jahren können wir sie heilen, haben sie gesagt”. Das Jahrtausend wechselte, Demblin war nicht geheilt und von medizinischer Seite wurde erneut das selbe Lied gesungen: “Warten sie nur, in ein paar Jahren haben wir eine Heilung gefunden”, hieß es wieder. “Insgesamt vergingen seitdem Unfall schließlich 22 Jahre, in denen sich nichts getan hat”, sagt Demblin. Doch dann tauchte in seinem Leben plötzlich der Begriff Exoskelett auf.

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Schwache Rumpfstruktur

Der ehemalige Philosophie-Student war 2009 Mitgründer der inklusiven Jobplattform myAbility.jobs (ehemals Career Moves) für Menschen mit Behinderung  – und steht jetzt gemeinsam mit Dennis Veit hinter der Initiative Tech2People. Sie möchte in den nächsten Jahren innovative Technologien nach Österreich holen, die es Menschen mit Behinderung ermöglichen sollen, ein anderes Leben zu führen. Mit dem Auftauchen des bionischen Anzugs sah Demblin plötzlich Licht am Horizont aus der High-Tech-Ecke kommend, wie er sagt. “In Österreich gab es keine Möglichkeit ein Exoskelett auszuprobieren. Die einzige Chance damit zu experimentieren war, in die USA zu reisen. Doch Ärzte rieten mir davon ab”, sagt Demblin, “Es hätte keinen Sinn mit meiner schwachen Muskulatur und meiner Rumpfstruktur”.

Erstmalig in Europa

Demblin lässt uns an seine damaligen Überlegungen teilhaben, die teils von Aufregung, teils von Zweifel gefüllt waren. “Sollte ich tatsächlich eine kostspielige Reise machen, nur um nach wenigen Sekunden zu sehen, dass es nichts bringt?”, fragte sich der Social Entrepreneur einst. Nach dem innerlichen Hin und Her kam dann die Lösung in Form von Tech2People-Mitgründer Dennis Veit. Der Physiotherapeut war der erste in Europa, der einen bionischen Anzug für Patienten zur Verfügung stellte. Im Juli 2017 war es dann soweit und Demblin wurde in den Anzug geschnallt.

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(c) Ekso Bionics. Dieses Exoskelett können Menschen mit Behinderung bei kostenlosen Trainingseinheiten ausprobieren.

Exoskelett mit positiven Auswirkungen

“Allein das ‘Stehen’ war ein unglaubliches Gefühl. Ich habe bei meinem ersten Training 450 Schritte gemacht. Mir kamen die Tränen und ich wurde plötzlich mit Kindheitserinnerung überschwemmt. Ich war fix und fertig”, erinnert sich Demblin. Seit diesem emotionalen Erlebnis trainiert er alle zwei Wochen und möchte diese Möglichkeit auch anderen in Österreich ermöglichen. “So ein Training hat viele Auswirkungen. Man fühlt sich einfach besser und denkt positiver”, sagt er und deutet damit bereits die Motivation an das Exoskelett in Österreich zu etablieren.

Gregor Demblin über seinen Unfall und das Leben danach

Kostenlose Probetrainings

“Es ist mein Anliegen, allen Betroffenen in Österreich diese phantastische Therapieform zu ermöglichen”, sagt er. Den Anfang machen kostenlose Probetrainings, die ansonsten 200 Euro pro Einheit kosten würden. Menschen mit Lähmung oder Schwächung der Beine können dabei das 120.000 Euro teure Exoskelett des Herstellers Ekso Bionics ausprobieren. Die jeweils 1.5-stündigen Trainings werden von Dennis Veit geleitet. “Die durchaus anstrengende Bewegung stärkt den Kreislauf und die Funktion der inneren Organe sowie die noch vorhandene Muskulatur. Auch der lähmungstypische Knochenabbau wird verlangsamt. Manche Nutzer, die über eine entsprechende Restmuskulatur verfügen, haben durch das Training sogar die Chance, wieder selbstständig gehen zu lernen”, sagt er. Anmeldungen sind unter Tech2People möglich. Demblin rät sich bereits Anfang September anzumelden, da dem Training Voruntersuchungen vorangehen, die Zeit beanspruchen.

Menschen in Rollstuhl helfen

Gesponsert wird die Aktion von den Österreichischen Lotterien. Vorstandsdirektorin Bettina Glatz-Kremsner sagt: “Als ich zum ersten Mal Gregor Demblin und das Exoskelett sah und er mir sagte, was diese Therapieform bei ihm bewirkt hat, wollten wir diese Technologie unbedingt nach Österreich bringen. Ich hoffe sehr, dass wir mit dem Exoskelett möglichst vielen Menschen im Rollstuhl helfen können”. Das Probetraining wird ebenfalls von den Reed Messen unterstützt. Sie steuern den Veranstaltungsort in der Messe Wien bei.

Hard Facts

♦ Trainingszeitraum: 1. bis 7. Oktober

♦ Ort: Messe Wien, Messeplatz 1, 1020 Wien

♦ Anmeldung unter Tech2People.at


⇒ Tech2People

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Sasha Lipman und Petra Capin | (c) tech2impact

Bei der Wiener Growth-Hacking-Agentur Hackabu leitete Sasha Lipman mit “Impact” von 2018 bis 2019 bereits einen Accelerator für Impact-Tech-Startups. 2020 startete sie von Wien aus mit tech2impact schlussendlich ihr eigenes Projekt, ein internationales Mentoring-Programm für Startups, die ein impact-orientiertes Geschäftsmodell verfolgen (brutkasten berichtete).

Später wurde das Mentoring-Programm zu einem Accelerator weiterentwickelt. Zudem baute tech2impact über die Jahre ein internationales Netzwerk mit über 1.000 Mitgliedern auf und kooperierte mit zahlreichen Organisationen – darunter etwa dem Roten Kreuz in Österreich oder der Ukraine.

tech2impact stellt sich neu auf

Nun folgt eine Neuausrichtung von tech2impact, wie Lipman am Donnerstag bekannt gab. Dazu heißt es in einer Aussendung: “Im Zuge einer neuen Ära der zweckorientierten Innovation revolutioniert tech2impact seine Mitgliederstruktur und geht von einem unternehmenszentrierten zu einem personenorientierten Modell über.”

Konkret werden künftig drei Dienstleistungsschienen angeboten. Dazu zählt unter anderem tech2impact HUB. Über das globale Netzwerk sollen sich Innovator:innen international vernetzten könne. Die zweite Schiene umfasst mit EDGE ein neues Mentorenprogramm, das persönliche und berufliche Wachstum von Innovator:innen fördern soll. Und schlussendlich werden über tech2impact BOOST Innovationsdienstleistungen für Unternehmen angeboten.

Dazu heißt es: “tech2impact unterstützt Unternehmen bei der Einführung zweckorientierter Praktiken, fördert die Innovations- und Unternehmerkultur durch Intrapreneurship-Programme und erleichtert die Zusammenarbeit mit Startups.”

Die neue Doppelspitze

Neben der Neuausrichtung holte sich Lipman laut Aussendung mit Petra Capin auch eine neue “Mitgründerin” an Bord. Sie ist allerdings bereits seit Feber 2022 als Investor Relations Manager für tech2impact tätig. Zuvor war sie ein Jahr als Partnership Manager für die Blockpit AG tätig. Dazu heißt es weiters: “Mit ihrer Expertise in Finanzen und Geschäftsentwicklung sowie ihrer Begeisterung für persönliche Entwicklung, wird Petra zusammen mit Sasha Lipman die Führung von tech2impact übernehmen, um zielgerichtete Innovationen voranzutreiben.


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