27.08.2018

Ö-Startup nutzt US-FinTech: Warum sich Eversports für Stripe entschied

Die Gründer der Wiener Online-Buchungsplattform für Sportangebote Eversports waren mit ihrem ursprünglichen Zahlungsdienstleister unzufrieden. Man entschied sich für den Dienst des US-FinTechs Stripe. Wir haben mit beiden Beteiligten gesprochen.
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(c) Eversports - Eversports - gemeinsam mit Gründer Hanno Lippitsch - verkündet neue Kooperation.
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Es sei eine intensive Suche nach einem neuen Zahlungsanbieter gewesen, nachdem man mit dem alten unzufrieden gewesen sei, erzählt Eversports-Geschäftsführer und Ex-Volleyball-Profi Hanno Lippitsch dem brutkasten. „Wir haben nach einem Anbieter gesucht, der international und global tätig ist, haben verglichen und uns dann für Stripe entschieden“, sagt er. Dabei wäre eine Kooperation mit dem US-FinTech aufgrund preislicher Differenzen beinahe gescheitert.

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Bessere Developer-Experience

„Stripe hat nach Verhandlungen den Preis für ihre Dienste angepasst. Auch wenn sie schlussendlich etwas teurer waren, als die andere Option, gab es Gründe, die für sie gesprochen haben“, so Lippitsch weiter, „Mehr fertige Module und die Zeitersparnis, die uns eine Kooperation mit ihnen einbringt, waren die ausschlaggebenden Argumente“. Gründer und VP Engineering von Eversport, Emanuel Steininger präzisiert die Erklärung des Auswahlverfahrens: „Wir haben mehrere Anbieter getestet. Die Developer-Experience bei Stripe war im Vergleich jedoch sehr viel besser als bei allen anderen. Die leichte Integrierbarkeit in nur kurzer Zeit war für uns ein ganz ausschlaggebender Punkt“.

Eversports-CEO Hanno Lippitsch im Video-Interview nach einem 5 Mio. Euro-Investment:

Payment-Prozesse überdenken

Eversports nutzte den Wechsel des Zahlungsanbieters gleichzeitig auch dazu, alle Payment-Prozesse im eigenen Unternehmen zu überprüfen. „Der deutschsprachige Support von Stripe hat uns sehr geholfen. Während der Integration konnten wir mit Hilfe des Stripe-IRC-Chats Fragen binnen fünf Minuten beantworten und dadurch im Zeitrahmen und wirtschaftlich bleiben. Auch einzelne Support-Mitarbeiter standen mit Rat und Tat zur Seite und lieferten in der Konzeptionsphase passende Vorschläge, um die gewünschten Prozesse effektiv umzusetzen“, so Steininger weiter.

Startups & Stripe

Auch Felix Huber, Leiter Region Nordeuropa bei Stripe, zeigt sich erfreut, ein Startup als Kunden gewonnen zu haben, wie er dem brutkasten mitteilt. „Wir arbeiten sowohl mit Startups als auch mit großen Unternehmen zusammen. Im Bereich Mobilität und Logistik helfen wir zum Beispiel Startups wie Turo und gleichzeitig Konzernen wie Volkswagen mit deren Plattform RIO. Unsere Lösungen sind für Startups oftmals deswegen besonders attraktiv, weil sie entwicklerfreundlich, leicht zu implementieren und gut skalierbar sind“, sagt er.

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(c) Stripe – Stripe-Nordeuropaleiter Felix Huber: „Unsere Lösungen für Startups sind attraktiv“.

Erfolgreicher DACH-Einstieg

Den Stripe-Einstieg in den DACH-Markt beurteilt der ehemalige  McKinsey & Company-Mitarbeiter positiv: „Der offizielle Launch in Deutschland, Österreich und der Schweiz war am 22. Juni 2017. Mittlerweile haben wir tausende von Nutzern in der Region und sind daher mit der Entwicklung sehr zufrieden. Nicht nur internationale Unternehmen wie Salesforce, Amazon, Microsoft oder Deliveroo setzen mittlerweile auf unseren Dienst, sondern neben Eversports auch viele andere Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum wie MAN, Statista und Jimdo“, so Huber.

Eversports: News für Oktober erwartet

Durch die Zusammenarbeit mit Stripe wird es bei Eversports Neuerungen geben, darunter eine Bankkonto-Funktion für User und einen gänzlich neuen Bereich, zu dem sich Lippitsch aber bedeckt hält. „Momentan ist es noch ‚Undercover‘, wird aber im Oktober bekannt gegeben“.


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EY Scaleup-Report: Trotz Multikrise und Fachkräftemangel viel Zuversicht

Fachkräftemangel, Nachhaltigkeit, Energiekosten und Investments. Das sind die Themen, die die Scaleup-Landschaft in Österreich laut EY-Report beschäftigt.
/ey-scaleup-report-trotz-multikrise-und-fachkraeftemangel-viel-zuversicht/
Der Fachkräftemangel macht auch vor Scaleups keinen Halt © freshidea/AdobeStock
Der Fachkräftemangel macht auch vor Scaleups keinen Halt © freshidea/AdobeStock

Scaleups sind junge Unternehmen, die einen klaren Fokus auf Wachstum legen. In Zeiten von Energiekrise, geopolitischen Unsicherheiten und Arbeitskräftemangel, könnte man meinen, dass diese sich eher unzufrieden zeigen. Der jüngst veröffentlichte Scaleup Sentiment Index Österreich vom Beratungsunternehmen EY spiegelt jedoch eine gewisse Zufriedenheit (bei zwei Drittel der Befragten, um genau zu sein) wider. Dennoch wird betont, dass der Fachkräftemangel die Wachstumsambitionen hemmt.

Mehr als jedes Dritte Scaleup erwartet Verbesserung der Geschäftslage

Im Zuge der Umfrage berücksichtigte EY ca. 50 Verantwortliche von jungen Wachstumsunternehmen mit mindestens 30 Angestellten und Hauptsitz in Österreich. Die Gründung der jeweiligen Unternehmen sollte höchstes zehn Jahre zurückliegen.

Obwohl im zweiten Halbjahr 2022 ein 83-prozentiger Rückgang an Investitionen zu verzeichnen war, bleiben einige Scaleups optimistisch. 66 Prozent geben an, mit ihrer Geschäftslage sehr zufrieden zu sein – im Gegensatz zu 49 Prozent bei etablierten Unternehmen. Zudem rechnen 36 Prozent in den nächsten Monaten mit einer Verbesserung der eigenen Geschäftslage und 43 Prozent gehen von einer stabilen Entwicklung aus.

Dennoch scheinen die meisten Scaleups ihre Wachstumspläne an das Investmentumfeld anzupassen. Während 13 Prozent ihre Investments in den kommenden Monaten reduzieren wollen, planen lediglich sechs Prozent, ihre Investments im Vergleich zum Vorjahr zu steigern.

Fachkräftemangel birgt schwere Folgen für Scaleups

Auch Florian Haas, Head of Startup bei EY Österreich, hebt die harten Folgen der Energiekrise und des Fachkräftemangels bei österreichischen Jungunternehmen hervor. Letzteres bewertet er sogar als folgenschwerer, denn „während die Energiepreise ein temporäres Thema sind, hat sich der Fachkräftemangel als stärkster Hemmschuh für heimische Unternehmen entwickelt. Junge Unternehmen auf Wachstumskurs sind davon besonders stark und mehr denn je betroffen: Mehr als vier von fünf Scaleups haben aktuell große Probleme, geeignete Mitarbeitende zu finden“, erklärt er.

Das hat auch finanzielle Folgen: 40 Prozent besagter Unternehmen weisen deshalb Umsatzbußen auf. 26 Prozent verlieren laut Index dadurch mehr als fünf Prozent ihres Umsatzes. Doch der Fachkräftemangel ist dabei kein neues Phänomen. Er prägt den österreichischen Arbeitsmarkt seit Jahren, weshalb Haas die Notwendigkeit für gezielte Maßnahmensetzung hervorhebt, um für Fachkräfte aus dem Ausland attraktiv zu sein. „Die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte ist ein richtiger und notwendiger Schritt, aber nur ein Puzzleteil, um die größte Herausforderung für heimische Unternehmen und insbesondere junge Unternehmen auf Wachstumskurs zu bewältigen“, meint Haas.

Nachhaltigkeit und Klimaneutralität

Ebenso führt der EY Scaleup Sentiment Index Österreich inhaltliche Schwerpunkte von Scaleups an. Als wichtigsten Punkt wird neben der Digitalisierung das Thema Nachhaltigkeit identifiziert. 75 Prozent der Befragten geben an, dass sie „positive oder zumindest keine negativen Auswirkungen des Klimawandels auf ihr eigenes Geschäftsmodell“ sehen. Zudem sind 34 Prozent entweder bereits klimaneutral oder planen es, bis 2040 klimaneutral zu sein. Dem stehen 26 Prozent der etablierten Unternehmen gegenüber.

Auch auf Investor:innenseite ist dieser Trend nicht zu unterschätzen. Florian Haas erklärt hierzu abschließend: „Immer mehr Fonds konzentrieren sich auf vielversprechende Unternehmen im Bereich ClimateTech. Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren massiv beschleunigen, was eine große Chance für heimische Jungunternehmen und den Wirtschaftsstandort Österreich als Green Innovation Hub darstellt.“

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