31.01.2018

Don’t kill your brand – Wie man 2018 das Vertrauen der Kunden behält

Vertrauen ist der Anfang von allem. Mit diesem Spruch warb die Deutsche Bank vor einiger Zeit um ihre Kunden. Doch diese Weisheit gilt heute mehr denn je, allerdings für die gesamte Werbeindustrie.
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Gastkommentar von Eugen Knippel (Head of Growth Marketing Adverity).


Seitdem u.a. L‘Oreal und McDonalds ihre Budgets von Youtube abzogen, nachdem ihre Werbemittel in fragwürdigen Umfeldern ausgespielt wurden, ist die Aufregung groß. Wie geht man als Agentur oder Werbetreibender mit der Tatsache um, dass man in Zeiten von programmatischem Mediaeinkauf in Echtzeit die Umfelder nicht mehr vollständig kontrollieren kann? Die Anzahl von Negativschlagzeilen lässt darauf schließen, dass es weder Konsumenten noch Unternehmen wurscht sein wird.

Anstößige Werbeumfelder und ihre fatalen Folgen

Eine Studie scheint die Annahme zu unterstützen. Laut der Befragung im Auftrag des amerikanischen Chief Marketing Officer Council sagten 48% der 2.000 Befragten, dass sie ihre beliebtesten Marken nicht mehr berücksichtigen würden, wenn sie die entsprechende Werbung in umstrittenen Umfeldern sehen würden. Das sollte vielen Mediaplanern zu denken geben. Besonders interessant dabei ist, dass Konsumenten den sozialen Netzwerken misstrauen: obwohl sie immer mehr Zeit auf den Plattformen verbringen, wird die Werbung genau dort als am wenigsten vertrauenswürdig angesehen. Traditionelle Medien wie Zeitungen und lineares Fernsehen genießen in dem Zusammenhang volles Vertrauen.

+++ Big Data: Nach dem Hype ist vor der Chance +++

Aber das Problem des Vertrauensverlusts droht nicht nur beim klassischen Mediaeinkauf. Im derzeit heißdiskutierten und überaus beliebten Influencer Marketing wird oft der Brand Fit einer hohen Reichweite geopfert – viele Unternehmen können der Verlockung nicht wiederstehen, ihr Produkt in den Händen eines Instagram-Sternchens zu sehen. Doch auch hier stapeln sich die Beispiele, zuletzt bei Coral und Milka, wie man es möglicherweise nicht tun soll. Letztendlich müssen sowieso die Agenturen und datengetriebenen Marketer analysieren, ob die erhofften Kampagnenziele trotz der Häme erreicht wurden.

Raus aus der Politik – oder doch nicht?

Der Kreis von Brand Safety & Brand Trust schließt sich, wenn es darum geht, wie sich Marken auch gesellschaftlich bzw. politisch positionieren. Die gängige Meinung unter Werbern war lange Zeit, dass sich Werbetreibende möglichst keine eindeutige politische Position einnehmen sollen. So gaben sich die meisten Marken diplomatisch glatt in der Kommunikation um (potenzielle) Kunden nicht zu verprellen oder zu verärgern. Aber auch hier scheint sich das Klima zu verändern: laut einer Studie von Sprout Social wünscht sich ein Großteil der Konsumenten, dass ihre Werte von den Firmen, bei denen sie einkaufen, ihre Werte reflektieren. Zwei Drittel sagten gar aus, dass sie sich dediziert wünschen, dass sich ihre Marken eindeutigen bei sozialen und politischen Themen positionieren. Die Top Themen dabei waren Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Armut und Gender Equality.

+++ Datengetriebene Marketing-Entscheidungen – wo anfangen? +++

Wie geht man in der heutigen, politisch durchaus aufgeladenen Zeit mit diesem Anspruch um? Marketingabteilungen und ihre Agenturen sollten vorsichtig herausfinden, welche Stimme zu ihren Marken passt und welche Position bei hitzigen Themen angebracht sind. Für die Auslieferung von Ads und Content sind Transparenz über Drittanbieter sowie strengere Werberichtlinien ein erster Schritt in die richtige Richtung.


Eugen Knippel arbeitet beim Wiener Startup Adverity als Head of Growth Marketing, das sich als Ziel gesetzt hat, Agenturen und Werbetreibenden die Arbeit mit ihren Marketingdaten radikal zu vereinfachen.

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10.04.2025

Global FinTech Scouts: Das steckt hinter dem neuen RBI-Programm

Innovations-Impulse direkt aus New York, London, Singapur oder Delhi - das verspricht das neue "Global FinTech Scouts"-Programm der Raiffeisen Bank International (RBI). brutkasten war bei der Präsentation des Programms vor Ort.
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FinTech Scouts & RBI-Verantwortliche: Akshat Mittal (Revolut), Daniel Minarik (Tatra banka), Varija Raj (Lendable), Christian Wolf (RBI), Aditi Subbarao (Instabase), Hans-Jörg Horvath (RBI)
Akshat Mittal (Revolut), Daniel Minarik (Tatra banka), Varija Raj (Lendable), Christian Wolf (RBI), Aditi Subbarao (Instabase), Hans-Jörg Horvath (RBI) | Foto: brutkasten

In einem dynamischen Marktumfeld innovativ zu bleiben, ist eine der großen Herausforderungen für Unternehmen. Die Raiffeisen Bank International (RBI) ergänzt ihre bisherigen Innovationsaktivitäten nun mit einem neuen Ansatz: Dem Global FinTech Scouts Program, das sie gemeinsam mit ihrer slowakischen Tochterbank Tatra banka umsetzt.

Dahinter steckt ein weltweit tätiges Team aus externen Expertinnen und Experten, die sogenannten FinTech Scouts. Diese beobachten im Auftrag der Bank von London, New York, Singapur und Delhi aus relevante technologische Innovationen und Entwicklungen – und sollen der Bank direkten Zugang zu den relevanten Anbietern des weltweiten Technologie-Ökosystems verschaffen.

FinTech-Scouts sollen neue Impulse liefern

„Die FinTech-Scouts sind für uns Partner, mit deren Hilfe wir besser verstehen, welche Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle sich um Technologien herum entwickeln, welche davon wir nachahmen oder sogar kopieren können, wo wir Kooperationen und Partnerschaften anstreben können oder wo wir sie nur als eine Art Ideenpool für künftige Unternehmungen nutzen können“, erläutert Christian Wolf, Head of Strategic Partnerships & Ecosystems bei der RBI, im brutkasten-Interview.

Diese Woche stelle die RBI das Ende 2024 gestartete Programm in Wien vor. Mehrere der Scouts waren dazu vor Ort und gaben Einblicke in aktuelle FinTech-Trends.


KI im Bankenbereich

So etwa Aditi Subbarao, die als Global Financial Services Lead beim KI-Startup Instabase in London fungiert. Sie stellte wichtige KI-Anwendungsfälle im Bankenbereich vor. Diese sind vielfältig und umfassen unter anderem Risikomanagement, Kundenkommunikation, operative Effizienzsteigerungen oder Compliance-Themen wie Geldwäsche-Monitoring.

Embedded Finance

Ein anderes großes Thema ist Embedded Finance: Darunter versteht man die nahtlose Einbettung von Finanzdienstleistungen in andere, oft branchenfremde Plattformen und Angebote. Einblicke in diesen Bereich gab FinTech-Scout Varija Raj, Product Manager bei Lendable in London. Sie berichtete unter anderem, dass Unternehmen wie Samsung, Visa oder Mastercard in den Bereich mobiler Zahlungen einsteigen und dass „Buy Now Pay Later“-Anbieter wie Klarna, Splitit oder LeanPay manchen Händlern erhebliche Umsatzsteigerungen bescheren.

Stablecoins

Einen weiteren Trend beleuchtete Akshat Mittal, General Manager of Core Payments bei Revolut in Delhi: Stablecoins – also Kryptowährungen, die 1:1 an reale Währungen wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt sind. Sie können in Staaten mit hohen Preissteigerungen als Inflationsschutz und Alternative zu den Landeswährungen fungieren. Aus der Perspektive von Banken wiederum verbessern sie die Liquidität.

„Ich nehme also am globalen Fintech-Scout-Programm teil, weil ich erstens seit 15 Jahren mit Startups zu tun habe und zweitens wissen wollte, wie eine Großbank die neuen Innovationen, an denen die Startups arbeiten, integrieren kann“, erläutert Mittal gegenüber brutkasten. „Schließlich sucht jedes Startup nach einem ‚Killer‘-Use-Case, den eine große Bank mit Sicherheit bieten kann.“

Personal Finance

Ebenfalls behandelt wurde das Thema Personal Finance. Dazu stellte Daniel Minarik, Chief Data & Innovation Officer der RBI-Tochter Tatra banka in Bratislava, eine App vor, bei der es um finanzielles Wohlbefinden und Fachwissen aus dem Finanzbereich geht. Außerdem ging Minarik auf die Themen Web 3.0 und IT-Infrastruktur der Zukunft, auf Quanten-Computing und die damit verbundenen Auswirkungen auf Kryptografie ein.


Zu den weiteren Fokusbereichen des Programms neben KI, digitalen Assets, Embedded Finance und Financial Inclusion zählen außerdem Sustainable Technologies und RegTech. Was sind nun die nächsten Schritte im Programm? „Wir haben unseren Scouts die Fokusbereiche kommuniziert und wollen jetzt spezifische Lösungen finden. Wir wollen das Programm aber auch intern in unseren anderen Tochterbanken ausweiten, denn schließlich stehen alle vor denselben Herausforderungen – wie reagieren wir auf relevante technologische Fortschritte?“, erläutert Christian Wolf im brutkasten-Gespräch.

Die Erwartungshaltung an die Scouts ist jedenfalls klar: „Die Scouts sind nicht nur unsere Augen und Ohren vor Ort, sondern wir verstehen die bestens vernetzten Experten auch als Türöffner, um attraktive Partner aus dem Technologie-Umfeld nach Österreich zu bringen – sie sind sozusagen die FinTech-Delegierten in aller Welt.“

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FinTech-Scouts sollen neue Impulse liefern

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Embedded Finance

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Stablecoins

Einen weiteren Trend beleuchtete Akshat Mittal, General Manager of Core Payments bei Revolut in Delhi: Stablecoins – also Kryptowährungen, die 1:1 an reale Währungen wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt sind. Sie können in Staaten mit hohen Preissteigerungen als Inflationsschutz und Alternative zu den Landeswährungen fungieren. Aus der Perspektive von Banken wiederum verbessern sie die Liquidität.

„Ich nehme also am globalen Fintech-Scout-Programm teil, weil ich erstens seit 15 Jahren mit Startups zu tun habe und zweitens wissen wollte, wie eine Großbank die neuen Innovationen, an denen die Startups arbeiten, integrieren kann“, erläutert Mittal gegenüber brutkasten. „Schließlich sucht jedes Startup nach einem ‚Killer‘-Use-Case, den eine große Bank mit Sicherheit bieten kann.“

Personal Finance

Ebenfalls behandelt wurde das Thema Personal Finance. Dazu stellte Daniel Minarik, Chief Data & Innovation Officer der RBI-Tochter Tatra banka in Bratislava, eine App vor, bei der es um finanzielles Wohlbefinden und Fachwissen aus dem Finanzbereich geht. Außerdem ging Minarik auf die Themen Web 3.0 und IT-Infrastruktur der Zukunft, auf Quanten-Computing und die damit verbundenen Auswirkungen auf Kryptografie ein.


Zu den weiteren Fokusbereichen des Programms neben KI, digitalen Assets, Embedded Finance und Financial Inclusion zählen außerdem Sustainable Technologies und RegTech. Was sind nun die nächsten Schritte im Programm? „Wir haben unseren Scouts die Fokusbereiche kommuniziert und wollen jetzt spezifische Lösungen finden. Wir wollen das Programm aber auch intern in unseren anderen Tochterbanken ausweiten, denn schließlich stehen alle vor denselben Herausforderungen – wie reagieren wir auf relevante technologische Fortschritte?“, erläutert Christian Wolf im brutkasten-Gespräch.

Die Erwartungshaltung an die Scouts ist jedenfalls klar: „Die Scouts sind nicht nur unsere Augen und Ohren vor Ort, sondern wir verstehen die bestens vernetzten Experten auch als Türöffner, um attraktive Partner aus dem Technologie-Umfeld nach Österreich zu bringen – sie sind sozusagen die FinTech-Delegierten in aller Welt.“

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