16.03.2020

Gute Nachrichten: Automatisierte Coronavirus-Tests kommen bald

Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat die Genehmigung für ein Verfahren erhalten, mit dem der Coronavirus schneller identifiziert werden kann.
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coronavirus test von roche
(c)

Ein Problem bei der Bekämpfung des Coronavirus ist, dass teils nicht ausreichend Testmöglichkeiten vorhanden sind, beziehungsweise die Tests sehr ressourcenintensiv sind und daher zu lange dauern. In dieser Hinsicht gibt es nun Licht am Ende des Tunnels: So verkündet das Schweizer Pharmaunternehmen Roche, dass man in den USA eine Notfallzulassung von der Food and Drug Administration (FDA) für ein automatisiertes Testverfahren erhalten habe.

+++News und Updates zum Coronavirus+++

“Die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen, hochvolumigen Testmöglichkeiten wird es uns ermöglichen, effektiv auf das zu reagieren, was die Weltgesundheitsorganisation als Pandemie bezeichnet hat”, sagt Thomas Schinecker, CEO von Roche Diagnostics: “Es ist wichtig, schnell und zuverlässig festzustellen, ob ein Patient mit SARS-CoV-2 infiziert ist.”

Über 4000 Coronavirus-Tests pro Tag

Der “cobas SARS-CoV-2 Test” dient dem Nachweis von SARS-CoV-2 – also dem Virus, das die COVID-19-Krankheit verursacht. Krankenhäuser und Referenzlabors können den Test auf den vollautomatischen Systemen Cobas 6800 und Cobas 8800 von Roche durchführen, die in den USA und weltweit weit verbreitet sind, heißt es von dem Unternehmen. Weltweit sind 695 Cobas 6800- und 132 Cobas 8800-Systeme installiert.

+++Vom Coronavirus zum Computervirus: Die Panik als Phishing-Tool+++

“Das Entscheidende am neuen Test ist, dass er auf hochautomatisierten Plattformen läuft, auf denen viele Tests innerhalb kürzester Zeit durchgeführt werden können”, sagt Severin Schwan, CEO der Roche Gruppe, im Gespräch mit dem Schweizer TV-Sender SRF. Mit Cobas 6800-Maschinen können pro Tag 1.440 Untersuchungen durchgeführt werden. Cobas 8800-Anlagen schaffen an einem Tag 4.128 Tests. Die Coronavirus-Tests laufen weitgehend automatisch ab. Die zwei Anlagentypen können vier, beziehungsweise acht Stunden ohne jede Bedienung durch den Menschen arbeiten. Bisher lag die Schwelle laut Schwan bei ein paar dutzend Tests – und diese waren sehr personalintensiv.

Neue Coronavirus-Tests kommen nach Wien

Auch in Ländern, welche die CE-Kennzeichnung akzeptieren – also in der EU – kann das System nach der Zulassung durch die FDA bald eingesetzt werden. Nach der Genehmigung wird Roche monatlich Millionen von Tests zur Verwendung auf den cobas 6800 und 8800 Systemen zur Verfügung stellen, heißt es vom Unternehmen.

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“Der Test ist neu und wird demnächst auch im europäischen Raum verfügbar sein. Wir haben ein entsprechendes Gerät an unserer Abteilung und werden den Test – sobald verfügbar – etablieren”, ergänzt dazu auch Robert Straßl, Leiter des Laborbereichs Virologie des Wiener AKH (MedUni Wien), gegenüber der APA.

Geschäftlicher Nutzen “von untergeordneter Bedeutung”

Vom SRF wird Roche angesichts dieser Entwicklung als “Corona-Krisengewinner” bezeichnet, worauf Schwan entgegnet, dass dies geschäftlich “von untergeordneter Bedeutung” sei: “Für den Test erhalten wir einen relativ kleinen Betrag. Aber – und das ist für uns sehr wichtig – gerade in solchen Zeiten, in denen es wirklich drauf ankommt, können wir Vertrauen und Reputation aufbauen. Das wird sich langfristig auch auszahlen,” sagt er gegenüber dem TV-Sender.

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Zudem hat Roche ein Medikament entwickelt, das die bei Coronavirus-Patienten auftretenden Überreaktionen des eigenen Immunsystems eindämmt. “Das Medikament ist jetzt im Testverfahren, wird teilweise schon eingesetzt, und wir erhalten positive Signale”, sagt Schwan: “Ein Medikament, das direkt den Virus bekämpft, haben wir aber nicht im Portfolio.”

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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup

Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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Gute Nachrichten: Automatisierte Coronavirus-Tests kommen bald

  • Das Schweizer Pharmaunternehmen Roche verkündet, dass man in den USA eine Notfallzulassung von der Food and Drug Administration (FDA) für ein automatisiertes Testverfahren erhalten habe.
  • “Das Entscheidende am neuen Test ist, dass er auf hochautomatisierten Plattformen läuft, auf denen viele Tests innerhalb kürzester Zeit durchgeführt werden können”, sagt Severin Schwan, CEO der Roche Gruppe, im Gespräch mit dem Schweizer TV-Sender SRF.
  • Mit Cobas 6800-Maschinen können pro Tag 1.440 Untersuchungen durchgeführt werden. Cobas 8800-Anlagen schaffen an einem Tag 4.128 Tests.
  • Nach der Genehmigung wird Roche monatlich Millionen von Tests zur Verwendung auf den cobas 6800 und 8800 Systemen zur Verfügung stellen, heißt es vom Unternehmen.

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  • “Das Entscheidende am neuen Test ist, dass er auf hochautomatisierten Plattformen läuft, auf denen viele Tests innerhalb kürzester Zeit durchgeführt werden können”, sagt Severin Schwan, CEO der Roche Gruppe, im Gespräch mit dem Schweizer TV-Sender SRF.
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  • Mit Cobas 6800-Maschinen können pro Tag 1.440 Untersuchungen durchgeführt werden. Cobas 8800-Anlagen schaffen an einem Tag 4.128 Tests.
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