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Ein Problem bei der Bekämpfung des Coronavirus ist, dass teils nicht ausreichend Testmöglichkeiten vorhanden sind, beziehungsweise die Tests sehr ressourcenintensiv sind und daher zu lange dauern. In dieser Hinsicht gibt es nun Licht am Ende des Tunnels: So verkündet das Schweizer Pharmaunternehmen Roche, dass man in den USA eine Notfallzulassung von der Food and Drug Administration (FDA) für ein automatisiertes Testverfahren erhalten habe.
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“Die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen, hochvolumigen Testmöglichkeiten wird es uns ermöglichen, effektiv auf das zu reagieren, was die Weltgesundheitsorganisation als Pandemie bezeichnet hat”, sagt Thomas Schinecker, CEO von Roche Diagnostics: “Es ist wichtig, schnell und zuverlässig festzustellen, ob ein Patient mit SARS-CoV-2 infiziert ist.”
Über 4000 Coronavirus-Tests pro Tag
Der “cobas SARS-CoV-2 Test” dient dem Nachweis von SARS-CoV-2 – also dem Virus, das die COVID-19-Krankheit verursacht. Krankenhäuser und Referenzlabors können den Test auf den vollautomatischen Systemen Cobas 6800 und Cobas 8800 von Roche durchführen, die in den USA und weltweit weit verbreitet sind, heißt es von dem Unternehmen. Weltweit sind 695 Cobas 6800- und 132 Cobas 8800-Systeme installiert.
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“Das Entscheidende am neuen Test ist, dass er auf hochautomatisierten Plattformen läuft, auf denen viele Tests innerhalb kürzester Zeit durchgeführt werden können”, sagt Severin Schwan, CEO der Roche Gruppe, im Gespräch mit dem Schweizer TV-Sender SRF. Mit Cobas 6800-Maschinen können pro Tag 1.440 Untersuchungen durchgeführt werden. Cobas 8800-Anlagen schaffen an einem Tag 4.128 Tests. Die Coronavirus-Tests laufen weitgehend automatisch ab. Die zwei Anlagentypen können vier, beziehungsweise acht Stunden ohne jede Bedienung durch den Menschen arbeiten. Bisher lag die Schwelle laut Schwan bei ein paar dutzend Tests – und diese waren sehr personalintensiv.
Neue Coronavirus-Tests kommen nach Wien
Auch in Ländern, welche die CE-Kennzeichnung akzeptieren – also in der EU – kann das System nach der Zulassung durch die FDA bald eingesetzt werden. Nach der Genehmigung wird Roche monatlich Millionen von Tests zur Verwendung auf den cobas 6800 und 8800 Systemen zur Verfügung stellen, heißt es vom Unternehmen.
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“Der Test ist neu und wird demnächst auch im europäischen Raum verfügbar sein. Wir haben ein entsprechendes Gerät an unserer Abteilung und werden den Test – sobald verfügbar – etablieren”, ergänzt dazu auch Robert Straßl, Leiter des Laborbereichs Virologie des Wiener AKH (MedUni Wien), gegenüber der APA.
Geschäftlicher Nutzen “von untergeordneter Bedeutung”
Vom SRF wird Roche angesichts dieser Entwicklung als “Corona-Krisengewinner” bezeichnet, worauf Schwan entgegnet, dass dies geschäftlich “von untergeordneter Bedeutung” sei: “Für den Test erhalten wir einen relativ kleinen Betrag. Aber – und das ist für uns sehr wichtig – gerade in solchen Zeiten, in denen es wirklich drauf ankommt, können wir Vertrauen und Reputation aufbauen. Das wird sich langfristig auch auszahlen,” sagt er gegenüber dem TV-Sender.
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Zudem hat Roche ein Medikament entwickelt, das die bei Coronavirus-Patienten auftretenden Überreaktionen des eigenen Immunsystems eindämmt. “Das Medikament ist jetzt im Testverfahren, wird teilweise schon eingesetzt, und wir erhalten positive Signale”, sagt Schwan: “Ein Medikament, das direkt den Virus bekämpft, haben wir aber nicht im Portfolio.”