18.03.2020

Corona-Grundeinkommen? Trump will jedem US-Bürger 1000 Dollar geben

Kommentar. Die USA kündigen ein umfassendes Konjunkturpaket an, um den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise entgegenzuwirken. Unter anderem sprach Präsident Donald Trump von 1000 US-Dollar-Schecks für jeden US-Bürger - und das mitten in der nächsten Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen.
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Corona-Grundeinkommen - Trump verspricht Schecks angesichts der Corona-Krise - Coronavirus
(c) Adobe Stock - sanmartial

Sie ist wieder da: Die Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen – oder genauer gesagt: die Diskussion zu einem „Corona-Grundeinkommen“. Denn die Maßnahmen im Zuge der Corona-Krise führen weltweit zu Einkommens-Ausfällen bei Menschen aus unterschiedlichsten Branchen. Besonders stark betroffen sind etwa Mitarbeiter im Tourismus, sowie Einzel- und Kleinstunternehmen im Dienstleistungsbereich und (nicht Lebensmittel-)Handel. In Österreich wird derzeit intensiv daran gearbeitet, ein Netz zu spannen, das möglichst alle vom Coronavirus wirtschaftlich betroffenen auffängt. Eine Spezialregelung zur Kurzarbeit soll Angestellten helfen, für EPU und Kleinstunternehmen wird ein „Härtefonds“ eingerichtet, daneben gibt es eine ganze Reihe weiterer Hilfsmaßnahmen für Unternehmen, die natürlich auch den einzelnen Mitarbeitern zugute kommen.

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Eine hoch komplexe Angelegenheit

Inwiefern die neu aufgeflammte Forderung nach dem bedingungslosen Grundeinkommen – es gibt auch hierzulande bereits Petitionen für ein Corona-Grundeinkommen – in Österreich derzeit gerechtfertigt ist, lässt sich also durchaus diskutieren. Tatsächlich – was aber nicht allen klar ist – ist das bedingungslose Grundeinkommen eine hoch komplexe Angelegenheit, bei deren Einführung im Vorfeld an sehr vielen Schrauben gedreht werden müsste, um erfolgreich zu sein. Das ist denkbar und sollte diskutiert werden. Wenn, dann muss man es aber wirklich gut vorbereiten. Die große Zahl an derzeit getroffenen Coronavirus-Einzelmaßnahmen, die durchaus unübersichtlich und kompliziert scheint, ist da maßgeblich einfacher.

Trump verspricht Vorstufe zum Corona-Grundeinkommen

Im Zuge der Corona-Krise nun schnell, ohne entsprechende Vorarbeit, ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen würde sich sehr wahrscheinlich bald rächen. Umso spannender ist es also, dass US-Präsident Donald Trump (wohl wieder einmal, ohne es vorher abgesprochen oder gar durchdacht zu haben), nun eine Art Vorstufe zum bedingungslosen Grundeinkommen umsetzen will. Er versprach im Zuge der Ankündigung eines 850 Milliarden US-Dollar-Konjunkturpakets für die Corona-Krise auch 1000 US-Dollar-Schecks, die an alle US-Bürger geschickt werden sollen. Sein Finanzminister Steven Mnuchin ruderte natürlich gleich wieder etwas zurück und sprach von Einkommensgrenzen.

US-Wahlkampf könnte zu spannenden Experiment führen

Nun bleibt natürlich erstens abzuwarten, ob die Maßnahme tatsächlich umgesetzt wird, zweitens ob es bei einer Zahlung bleibt, oder (weil das gut argumentierbar nur ein Tropfen auf den heißen Stein wäre) es zu weiteren Zahlungen im Monatsrhythmus kommt. Wenn beides eintrifft – dass Trump sich gerade im Wahlkampf befindet, erhöht die Chance darauf ungemein – ergibt sich durch dieses Corona-Grundeinkommen ein Experiment, auf das die Welt gewartet hat. Und das ausgerechnet in den USA. In ein paar Monaten könnten wir dann wissen, wie sich ein umfassendes bedingungsloses Grundeinkommen in einer großen Volkswirtschaft tatsächlich auswirkt.

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Hinter dem Konzept stecken Magda Werderits und Klemens Kokta, beide lektorieren hauptberuflich. „Die Idee zu PitchMyBook entstand, weil uns immer wieder Autor:innen nach Tipps fragen, wie sie einen Verlag für ihr Buch finden können. Wir wollten eine Lösung bieten, die nicht nur für Autor:innen, sondern auch für Verlage von Vorteil ist“, erklärt Magda Werderits.

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Die Plattform, die beide Parteien zusammenbringen soll, ging vor einem Jahr online. Autor:innen erstellen dort Online-Exposés und stellen diese auf der Seite zur Verfügung. Werderits und Kokta überprüfen die eingereichten Beiträge – Services wie ein Lektorat müssen Autor:innen aber extra buchen.

Registrierte Verlage und Agenturen können die Exposés durchsuchen und bei Interesse direkt Kontakt aufnehmen. Aktuell bezahlen Nutzer:innen für jedes Exposé, in Zukunft wollen die Gründer das kostenlos machen – und mit optionalen Zusatzleistungen wie besserer Positionierung bei Verlagen Umsatz machen. „Wir haben aktuell 380 registrierte Autor:innen und elf kleinere Verlage“, erzählt Kokta im Gespräch mit brutkasten.

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Im Juni steht ein Relaunch der Plattform an. Vor allem die User Experience soll verbessert werden, es gibt aber auch einige Änderungen am Geschäftsmodell, wie die optionalen Zusatzleistungen. Im Laufe des digitalen Umbaus soll PitchMyBook auch auf dem Papier Gültigkeit bekommen. „PitchMyBook wird in eine eigene GmbH umgewandelt“, sagt Kokta. Aktuell läuft das Projekt noch unter dem Dach von Werderits Lektoratsunternehmen Textfein.

Die bisherige Finanzierung erfolgte komplett durch Bootstrapping. Ein Crowdfunding sollte finanziell unterstützen, wurde dann aber doch wieder abgebrochen. „Ich denke, dass die Summe zu ambitioniert war“, sagt Kokta.

In naher Zukunft will das Gründungsteam vor allem mehr Nutzer:innen auf die Plattform bekommen – sowohl Autor:innen als auch Verlage. Dafür sollen Einstiegshürden zuerst verringert, Abomodelle im Späteren ausgefeilt werden. Ist das geschafft, kann sich Kokta auch vorstellen, Investor:innen an Bord zu holen.

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