10.01.2023

Diese ClimateTech VCs aus Europa solltet ihr kennen

In den letzten Jahren sind in Europa immer mehr VC-Fonds an den Start gegangen, die spezifisch in Klimatechnologien investieren. Wir liefern für euch einen Überblick über wichtige ClimateTech & Impact VCs am Markt.
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(c) Pale Blue Dot / World Fund / Speedinvest | collage by brutkasten

Im vergangenen Jahr wurden weltweit mehr als 50 Milliarden US-Dollar in Klimatechnologie-Startups investiert. Mittlerweile fließt jeder vierte Risikokapital-Dollar in ClimateTech, wie der PwC State of Climate Tech Report“ für 2022 zeigt. Zahlen für Österreich liefert hingegen das jüngste EY-Startup-Barometer, das kurz vor dem Jahreswechsel 2022/23 veröffentlicht wurde. Dabei geht unter anderem hervor, dass hierzulande mittlerweile jede achte Finanzierungsrunde einen Bezug zum Querschnittsthema Sustainability aufweist. Demnach wurden im vergangenen Jahr 31 Millionen Euro in österreichische Startups mit Sustainability-Fokus investiert.

Neben den jüngsten Zahlen zu Finanzierungsrunden zeigt sich zudem, dass sich in Europa in den letzten Jahren zahlreiche VC-Fonds etabliert haben, die spezifisch in Klimatechnologien von aufstrebenden Startups und Scaleups investieren – angefangen im Bereich der erneuerbaren Energie über die E-Mobilität bis hin zur neuen Formen der Ernährung. Hier liefern wir euch nun einen Überblick über wichtige VC-Fonds mit Sitz in Europa, die sich voll & ganz dem Thema “ClimateTech” verschrieben haben.


World Fund

(c) World Fund

Der World Fund wurde 2021 unter anderem von den Gründern der nachhaltigen Suchmaschine Ecosia initiiert und wird aktuell von über 60 Investor:innen unterstützt. Nach seinem finalen Closing soll der Fonds über eine Fondsvolumen in Höhe von 350 Millionen Euro verfügen. Unter den Investoren befinden sich bekannte Namen, wie Daria Saharova, die den Risikokapitalgeber Vito One leitete oder Tim Schumacher, der Ecosia sowie die Domain-Plattform Sedo mit aufgebaut hat. Weiterer Investor ist Craig Douglas aus Großbritannien, der bisher beim Klima-Fonds Set Ventures aus den Niederlanden aktiv war. Zudem beteiligten sich auch Ecosia-CEO Christian Kroll und Danijel Višević als Founding-Partner. Der World Fund hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 zwei Gigatonnen an CO2-Emissionen einzusparen – das entspricht vier Prozent aller weltweiten Emissionen. Um das Potential von Klimatechnologien zu messen, setzt der World Fund auf eine eigens entwickelte Methodik namens Climate Performance Potential (CPP) – zu Deutsch „Klimaleistungspotenzial“. Zudem wird nur in Startups & Scaleups investiert, die das Potential haben bis 2030 rund 100 Megatonnen an CO2 einzusparen. Laut Website des World Funds verfügt das Portfolio derzeit über acht Beteiligungen.

Extantia

(c) Extantia

Extantia hat seinen Sitz in Berlin und agierte die letzten zwei Jahre im Hintergrund. Im Herbst 2022 ging die Plattform erstmalig an die breitere Öffentlichkeit und kündigte zwei Investmentfonds sowie eine Wissensdrehscheibe für Investor:innen, Wissenschaftler:innen und Branchenexpert:innen an. Die Investmentplattform verfügt über ein Volumen von 300 Millionen Euro. Sie umfasst Extantia Flagship, einen Venture Capital-Fonds mit 150 Millionen Euro Volumen, der sich der Unterstützung von skalierbaren Technologieunternehmen im Bereich Dekarbonisierung widmet. Weiterhin kommt mit Extantia Allstars ein Dachfonds im Volumen von ebenfalls 150 Millionen Euro hinzu, der in andere Wagniskapitalfonds für Klimatechnologie auf der ganzen Welt investiert soll. Beide Investmentfonds werden komplementiert durch Extantia Ignite, ein Nachhaltigkeitszentrum, das künftig Wissen und Kompetenz in Klimainnovationen und ESG-Praktiken fördern soll.

Climate & Industry Opportunity-Fonds von Speedinvest

Speedinvest
Marie-Helene Ametsreiter, General Partner bei Speedinvest | (c) Speedinvest

Im November 2021 gab Speedinvest den Start eines neuen themenbezogenen Fonds bekannt, der mit insgesamt 80 Millionen Euro gefüllt ist. Der sogenannte „Climate & Industry Opportunity-Fonds“ investiert laut Speedinvest in Technologie-Unternehmen, die sich der Bekämpfung der Klimakrise verschrieben haben. Zudem soll er Startups dabei unterstützen, die CO2-Emissionen der europäischen Industrie zu verringern und Industrie-Unternehmen zu digitalisieren. Zu den Investoren des Climate & Industry Opportunity-Fonds gehören unter anderen der Kunst- und Schaumstoffhersteller Greiner AG, der Technologiekonzern Knapp sowie die Heinzel Group, führender Anbieter von Zellstoff und Papier in Zentraleuropa. Außerdem ist mit New Enterprise Associates (NEA) einer der größten Venture Capital Fonds der Welt in Speedinvests neuem Climate & Industry Opportunity-Fonds investiert. Der Fonds investiert vornehmlich in Unternehmen, die sich bereits im bestehenden Speedinvest-Portfolio befinden und sich auf Nachhaltigkeit fokussieren. In Einzelfällen soll der Climate & Industry Opportunity-Fonds jedoch auch gemeinsam mit anderen Top-Tier-Fonds in spätere Finanzierungsrunden von Unternehmen außerhalb des Portfolios von Speedinvest investieren. Bedingung hierfür ist, dass diese Unternehmen die Industrie bei der Digitalisierung, Dekarbonisierung und Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsleistung unterstützen.

Aenu

Aenu
(c) Aenu

2022 wurde bekannt, dass das deutsche Family Office Pirate Impact rund um die beiden Brüder Fabian und Ferry Heilemann zu einem neuen Impact-VC namens Aenu ausgebaut werden soll. Bis 2026 sollen dafür insgesamt 500 Millionen Euro an Kapital eingesammelt werden. In einem ersten Schritt wurden nun 100 Millionen Euro eingesammelt, wobei der Fonds im ersten Closing laut Aenu zu 60 Prozent überzeichnet wurde. Zu den bisherigen Investor:innen gehören laut dem Venture Capital Magazin E.R. Capital und die Unicorn-CEOs Lawrence Leuschner (Tier), Michael Wax (Forto) und Niklas Zenstrom (Skype/Atomico) sowie eine Reihe von deutschen Family Offices. Der Fonds möchte künftig laut eigenen Angaben über alle Wachstumsphasen hinweg investieren, wobei der Fokus auf den Bereichen ClimateTech- und Social Impact liegt. Dafür sollen spezielle Nachhaltigkeitskriterien angewandt werden, die von einem eigenen Impact-Team fortlaufend überprüft und aktualisiert werden. Die Investment-Tickets sollen sich vorerst auf 500.000 bis fünf Millionen Euro belaufen.

Pale Blue Dot

(c) Pale Blue Dot

Innerhalb von nur 18 Monaten konnten die drei Co-Founder von Pale Blue Dot Heidi Lindvall, Hampus Jakobsson und Joel Larsson rund 87 Millionen Euro für den neuen schwedischen ClimateTech-Fonds einsammeln – das Closing erfolgte im Frühling 2021. Zu den Geldgebern zählen Saminvest, ein von der schwedischen Regierung unterstützter VC-Investor, das H&M Family Office Ramsbury Investment und die VC-Firma Atomico. Zudem haben sich auch die Gründer von Wise, Delivery Hero und das Investmentvehikel Prima Materia von Spotify-Gründer Daniel Ek beteiligt. Als ClimateTech-VC investiert Pale Blue Dot in ClimateTech-Startups aus ganz Europa und den USA. In der Regel wird in der Seed- und Pre-Seed-Stage investiert. Die Tickets dafür belaufen sich von 200.000 Euro bis zwei Millionen Euro. Zu den Branchen zählen unter anderem FinTech, Landwirtschaft, Mobilität oder die Bekleidungsindustrie. Unter anderem beteiligte sich Pale Blue Dot am bekannten deutschen Food-Startup BettaF!sh, das Thunfischalternativen auf den Markt gebracht hat.

Climentum Capital

(c) Climentum Capital

Der neue europäische ClimateTech-Fonds Climentum Capital mit Sitz in Kopenhagen, Stockholm und Berlin möchte künftig rund 150 Millionen Euro in frühphasige Technologieunternehmen zur Reduktion von CO2-Emissionen investieren. Climentum Capital unterstützt laut eigenen Angaben Gründer:innen bei der Skalierung von Klimatechnologien. Insgesamt soll in den nächsten Jahren in insgesamt 25 Startups in ganz Europa investiert werden. Die durchschnittliche Ticket-Size soll dabei zwischen einer und fünf Millionen Euro betragen, wobei in der späten Seed bis zur Serie-A-Phase investiert wird. Hinter dem Fonds stehen laut Climentum Capital namhafte Unternehmen, Banken, Industriekonglomerate (BASF Venture Capital, Arbejdernes Landsbank, Vaekstfonden), prominente Family Offices (Urania Ventures) und Tech-Unternehmer:innen. Derzeit befinden sich drei Unternehmen im Portfolio von Climentum – darunter zwei Startups, die sich mit dem Thema “Recycling” beschäftigen und ein Startup, das sich auf Insect-Farming spezialisiert hat.

Energy Impact Partners

(c) Energy Impact Venture

Energy Impact Partners, eine VC-Firma mit Sitz in den USA, die sich auf Klimatechnologien spezialisiert hat, ist 2022 mit einem eignen 390-Millionen-Euro-Fonds in Europa an den Start gegangen. Der neue Fonds, der von zahlreichen Energieversorgern unterstützt wird, investiert in Unternehmen, die sich der Energiewende verschrieben haben. Mit seinen US-amerikanischen Wurzeln soll er zudem künftig europäische Unternehmen dabei unterstützten, am US-Markt Fuß zu fassen. Die durchschnittliche Ticketgröße beträgt zwischen zehn und 35 Millionen Euro, wobei der Fonds künftig in rund 20 Wachstumsunternehmen in der Spätphase investieren möchte. Im Portfolio befinden sich derzeit Beteiligungen an Unternehmen wie dem deutschen Solaranbieter Zolar oder dem Abo-Anbieter für Unterhaltungselektronik Grover.

Norrsken VC

Norrsken VC ist einer der führenden und größten europäischen Frühphasen-VC-Fonds mit Fokus auf Impact. Ursprünglich ist der VC-Fonds aus der Norrsken Foundation hervorgegangen – einer gemeinnützigen Stiftung, die 2016 von Niklas Adalberth, dem Mitbegründer von Klarna, gegründet wurde. Laut Eigendefinition investiert Norrsken VC in Startups, die die “großen Probleme unserer Zeit lösen” möchte. Derzeit befinden sich 33 Unternehmen im Portfolio des VCs. Dazu zählen etwa Beteiligungen am Batterie-Gigant Northvolt oder dem Lieferdienst Liefergrün, der auch in Österreich aktiv ist.

Übermorgen Ventures

Übermorgen Ventures
(c) Übermorgen Ventures

Übermorgen Ventures ist ein Schweizer VC, der sich auf Early-Stage-Investments im Bereich der Klimatechnologien spezialisiert hat. Mit seiner Gründung im Dezember 2019 zählt er zu einem der ersten und aktivsten ClimateTech VCs in Europa. Ingesamt hat Übermorgen Ventures seit seiner Gründung 22 Investments und 20 Follow Ons getätigt. Zu den Branchen zählen Agri & Food Tech, Cleen Energy, Green Transportation & Mobility, Advanced Manufacturing & Resource Efficiency sowie der Bereich Carbon Capture, Storage & Utilization.


Ein VC-Fonds mit Fokus auf ClimateTech & Impact sollte unbedingt noch in die Liste aufgenommen werden? Dann schreibt uns auf [email protected]

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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer)
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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