02.03.2021

US-Großbank: Bitcoin könnte Dollar im internationalen Handel ablösen

Die Zeit des Dollars als dominierende Währung im internationalen Handel könnte in den nächsten sieben Jahren enden, zeigt ein neuer Report der Citigroup zu Bitcoin.
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Bitcoin könnte Dollar im internationalen Handel ablösen
(c) Adobe Stock / Jaruwan photo

Institutionelle Investoren – sie gelten als einer der Hauptgründe für die massive Preisrally bei Bitcoin und anderen Kryptos in den vergangenen Monaten. Wenn Großanleger wie Vermögensverwalter oder Pensionsfonds beginnen, in Kryptowährungen zu investieren, hat dies neben den direkten Auswirkungen auf die Nachfrage auch einen Symbolcharakter für die Akzeptanz der gesamten Assetklasse. Einen weiteren Hinweis darauf, dass Bitcoin mittlerweile im Finanz-Establishment angekommen ist, liefert nun ein neuer Report der drittgrößten Bank der USA – der Citigroup.

Das steigende Interesse institutioneller Investoren an der Kryptowährung wird darin auch mit Zahlen untermauert. Die Zahl der offenen Positionen bei Bitcoin-Terminkontrakten (Futures) an der Optionsbörse CME ist demnach allein zwischen Oktober 2020 und Jänner 2021 um mehr als 250 Prozent angezogen. Die Zahl gilt als wichtiger Indikator für das Interesse institutioneller Investoren, da diese über Terminkontrakte indirekt in Bitcoin investieren können – ohne selbst Coins kaufen zu müssen, was oft aufgrund von regulatorischen Vorschriften nicht möglich ist.

Spannungen mit China könnten Dollar schaden

Mittelfristig sieht die Citigroup aber noch größeres Potenzial für Bitcoin. In einem Szenario könnte die Kryptowährung in den nächsten sieben Jahre die meistbenutzte Währung im internationalen Handel werden – derzeit ist das der US-Dollar.

Allerdings: “Eine dezentralisierte Kryptowährung hätten den Vorteil, dass keine Regierungen oder andere Institutionen Schritte unternehmen können, die das Angebot der Handelswährung beeinflussen. Das würde helfen, Handel von politischen Überlegungen zu entkoppeln”, heißt es in der Studie. Der US-Dollar sei zwar derzeit häufig die Standard-Handelswährung, aber nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China könnte sich dies mittelfristig ändern.

Fiat- und Kryptowelt verschmelzen weiter…

Damit ein solches Szenario Realität werden kann, müssten sich die beiden Welten der herkömmlichen Fiat-Währungen und der Kryptowährungen weiter verschmelzen. Und genau das würde seit 2018 geschehen, schreiben die Citi-Analysten. Zuvor seien die beiden Asset-Klassen relativ unabhängig voneinander gewesen. Seit 2018 käme es aber zu einer zunehmenden Integration – etwa durch Paypal. Der Zahlungsdienstleister ermöglicht es seinen Kunden seit vergangenem Jahr, auch in Bitcoin zu bezahlen.

Auch die zunehmende Verbreitung von Stablecoins – deren Wert an herkömmliche Fiat-Währungen gekoppelt ist – trägt nach Ansicht der Citi-Analysten zu den stärkeren Integration der beiden Welten bei. Davon profitiere auch Bitcoin – weil damit die generelle Akzeptanz von Blockchain-basierten Zahlungsabwicklung steige. Selbiges würde auch für staatliche Digitalwährungen, also etwa den häufig diskutierten digitalen Euro, gelten.

…und Bitcoin könnte davon profitieren

Wenn es im internationalen Handel möglich sein wird, nahtlos zwischen Fiatwährungen, Stablecoins und herkömlichen Kryptowährungen zu wechseln, könnten die Stärken von Bitcoin in den Vordergrund treten, glauben die Citi-Analysten. Dazu zählen sie vor allem, dass Bitcoin von keiner Regierung kontrolliert wird und weltweit niemand aus dem Bitcoin-Markt ausgeschlossen werden kann.

Auch das Fremdwährungsrisiko könnte sich verringern, weil die beteiligten Handelspartner nicht mehr auf den Devisenmarkt angewiesen wären und die Zahlungen direkt über ihre Bitcoin-Wallets vornehmen könnten. Verglichen mit großen Fiat-Transaktionen könnten Zahlungen über Bitcoin sogar schneller und günstiger abgewickelt werden, argumentieren die Citi-Analysten weiter. Dazu kommen noch die Punkte Sicherheit und Nachvollziehbarkeit, die ebenfalls für Bitcoin sprechen würden.

Bitcoin-Netzwerk noch zu langsam

Warum wird dann aber Bitcoin nicht bereits jetzt in nennenswertem Ausmaß im internationalen Handel verwendet? Das erklären die Citigroup-Analysten vor allem mit dem geringen Volumen, dass das Bitcoin-Netzwerk derzeit verarbeiten kann. Analysen von Anfang 2020 hätten gezeigt, dass dieses noch um 4.800 Mal langsamer als das Visa-Netzwerk sei. Mit dem Lightning-Netzwerk könnte dieses Problem jedoch gelöst werden. Kein großes Thema für die Citi-Analysten ist die derzeit noch hohe Volatilität von Bitcoin – wohl in der Annahme, dass diese mit zunehmender Adaption abnehmen wird und außerdem die Möglichkeit besteht, sich über Terminkontrakte gegen Preisschwankungen abzusichern.

In der Krypto-Welt wurde der Report mehrheitlich positiv aufgenommen. So schrieb etwa Nic Carter, Partner beim VC Castle Island, die Studie sei “unglaublich gut gemacht und sehr fair”. Außerhalb der Krypto-Szene gab es dagegen auch deutlich kritischere Einschätzungen, so schrieb etwa der Financial-Times-Blog Alphaville von einem “peinlich schlechten” Report, den die Bank “sofort zurückziehen” sollte.

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

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Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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