23.03.2023

350 Startup-Investor:innen aus Österreich befragt: Das sind die Ergebnisse

Für den Austrian Investing Report 2022 führten aaia, AVCO, aws, WU und EcoAustria gemeinsam eine umfassende Umfrage durch.
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(c) Alexander MŸller | www.alexander-mueller.at"

Nicht weniger als 350 heimische Startup-Investori:nnen bzw. deren Vertreter:innen wurden zwischen Ende November und Mitte Jänner für eine großangelegte Umfrage gewonnen. Hinter dem Austrian Investing Report 2022 stehen drei der relevantesten heimischen Institutionen auf dem Gebiet: Die Austrian Angel Investors Association (aaia), die Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation (AVCO) die Austria Wirtschaftsservice (aws). Umgesetzt wurde die Studie vom WU Entrepreneurship Center und dem Wirtschaftsforschungsinstitut EcoAustria.

Generell weniger Investments, aber bei Institutionellen mehr Kapitaleinsatz geplant

Auffällig und für die beteiligten Institutionen Anzeichen für ein “schwieriges Investitionsumfeld” ist vor allem ein Kernergebnis: Sowohl Angel Investor:innen als auch institutionelle Investoren planen dieses Jahr weniger neue Beteiligungen als im Vorjahr. Während die institutionellen aber gleichzeitig ihren Kapitaleinsatz erhöhen wollen, planen die Angels eine Verringerung (sie Grafiken).

Grafik: Austrian Investing Report 2022

Investment-Präferenzen: So ticken die Startup-Investor:innen Österreichs

Ansonsten wurden für den Austrian Investing Report 2022 vor allem die Investment-Präferenzen der heimischen Investor:innen abgefragt. Demnach sehen mehr als 82 Prozent der Befragten das Geschäftsmodell als Entscheidungskriterium für Investitionen, fast 73 Prozent die Technologie. Als oberstes Motiv steht für Investor:innen die Rendite im Vordergrund (21 Prozent). Ähnlich häufig werden aber auch die Unterstützung der Gründer:innen (18 Prozent), der Spaß an der Zusammenarbeit (17 Prozent) und die Weitergabe von Knowhow (12 Prozent) als Motive genannt. Klar ablesbar ist auch ein Fokus auf Startup-Investments im Inland: Mehr als 56 Prozent der Beteiligungen werden an österreichischen Unternehmen gehalten.

Grafik: Austrian Investing Report 2022

Klare Unterschiede zwischen Angels und Institutionellen in mehreren Bereichen

Klare Unterschiede zwischen Angel Investor:innen und institutionellen Investor:innen gibt es laut Studie bei der Diversifizierung der Anlageformen. So entfallen bei Angels etwa 21 Prozent des investierten Vermögens auf Startups, Scaleups und Spin-offs, 31 Prozent auf Immobilien, 21 Prozent auf Aktien bzw. Anleihen und 14 Prozent auf KMU und bestehende Unternehmen. Institutionelle Investor:innen agieren hingegen mit stärkerem Fokus auf Startups, Scaleups und Spin-offs. Rund 77 Prozent ihres investierten Vermögens entfällt auf diese Gruppen.

Kontakt zu Co-Investor:innen laut Austrian Investing Report 2022 häufig über persönliche Netzwerke

Unterschiede zwischen Angel Investor:innen und institutionellen Investor:innen gibt es auch bei der Auswahl der Kooperationspartner:innen bei Co-Investments. Angel Investor:innen kooperieren stärker mit anderen Angels (58 Prozent) und institutionelle Investor:innen häufiger mit anderen institutionellen Investor:innen (33 Prozent). Für die Auswahl der Partner:innen sind laut Austrian Investing Report 2022 insbesondere persönliche (47 Prozent), berufliche (34 Prozent) aber auch kuratierte Netzwerke (17 Prozent) ausschlaggebend. Ein Fünftel der Befragten investiert übrigens bevorzugt alleine.

Ausblick & Investmenttrends für 2023

Vor dem Hintergrund der derzeitig angespannten Finanzierungslage für Startups wird auch ein Ausblick für 2023 gegeben. Dabei zeigt sich laut den Studienautor:innen: Angel Investor:innen planen, ihre Anzahl an Investments um durchschnittlich 14,3 Prozent zu reduzieren (von 2,8 im letzten Jahr auf 2,4 Investments in 2023). Im Vergleich dazu planen institutionelle Investor:innen ihre Investments, um nur 6,4 Prozent zu reduzieren (von 5,6 in 2022 auf 5,3 in 2023).

Neben der “Anzahl an Investments” wurde zudem abgefragt, wie sich das Investmentvolumen entwickeln wird. Während Angel Investor:innen 2023 im Durchschnitt 9,6 Prozent weniger Kapital in Unternehmen investieren werden (2023: EUR 380.000; 2022: EUR 420.000), planen institutionelle Investor:innen in 2023 sich mit 14,2 Prozent mehr Kapital an Unternehmen zu beteiligen im Vergleich zu 2022 (2022: EUR 6,5 Mio.; 2023: EUR 7,57 Mio.). Dazu heißt es im Report: “Bei allerdings ebenfalls weniger geplanten Investments deutet diese Steigerung darauf hin, entweder in späterphasige Unternehmen zu investieren oder aufgrund der aktuellen makroökonomischen Lage, Unternehmen durch mehr Kapital längere Runways zu ermöglichen.”

Beide Investor:innengruppen erwarten 2023 ihre Anzahl an Exits steigern zu können. Angel Investor:innen planen, für 2023 im Schnitt 0,7 Unternehmensbeteiligungen erfolgreich zu veräußern. Dies entspricht etwa einer Verdreifachung im Vergleich zu 2022 (0,25).

Schwierige Finanzierungslage & Forderungen

Insbesondere frühphasige Unternehmen werden es laut Rudolf Dömötör, Direktor WU Gründungszentrum, schwerer haben, ein Investment zu erhalten als reifere Unternehmen. Der Grund: Angel Investor:innen, die tendenziell in frühphasige Unternehmen investieren, planen für 2023 weniger Investments als 2022.

Auch aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister bestätigt, dass sich die Finanzierungslage insbesondere für jüngere Unternehmen zuspitzt. “Für innovative Jungunternehmen wird es herausfordernder, in frühen Phasen Kapital einzusammeln. Dies sehen wir nicht nur in unserer täglichen Arbeit als Förderbank des Bundes, sondern bestätigt auch der Austrian Investing Report”, so Sagmeister. Insbesondere Förderprogramme wie Pre-Seed und Seedfinancing würden vermehrt nachgefragt. 52,8 Prozent der Angel Investor:innen als auch 49,6 Prozent der institutionellen Investor:innen gaben übrigens im Report an, dass ca. 50 Prozent ihrer Beteiligungen eine staatliche Förderung erhalten haben.

Im Zuge der Präsentation der Studienergebnisse bekräftigte die aaia und Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) einmal mehr ihre Forderung nach der Einführung eines Beteiligungsfreibetrags. Ein derartiger könnte auf Investor:innen-Seite laut Christiane Holzinger, aaia Boardmember und Business Angel, insbesondere bei Erstinvestments das gestiegene Investitionsrisiko teilweise abfedern. Auch weniger Bürokratie beim Gründen sowie eine Mitarbeiterbeteiligung könnten Abhilfe schaffen, wie Amelie Groß, Vizepräsidentin der WKÖ anmerkte. “Am vorbörslichen Kapitalmarkt ist es nicht Fünf vor Zwölf, sondern bereits Fünf nach Zwölf – Österreich muss hier die Weichen für ein entsprechendes Finanzierungsumfeld schaffen”, so Holzinger abschließend.

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Johannes Luger von SEOschmiede über KI & SEO
Johannes Luger von SEOschmiede | Foto: SEOschmiede, Adobe Stock (Hintergrund)

Die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) revolutioniert die Welt des Online-Marketings. KI bietet Unterstützung bei der Analyse von Daten und der Erstellung von Inhalten, doch der Einsatz birgt auch Risiken für Website-Betreiber:innen.

Was sich für Onlineshops & Websites durch KI ändert

Noch bevor fortschrittliche Technologien wie ChatGPT den Markt erreichten, erleichterten Plattformen wie Fiverr, Upwork und Co. die Erstellung von Webinhalten erheblich. Diese Online-Marktplätze ermöglichten es, auf ein globales Netzwerk von Freelancer:innen zuzugreifen, die Texte, Grafiken und andere Inhalte zu erschwinglichen Preisen anbieten.

Der einfache Zugang zu Inhalten und spätestens die Einführung von ChatGPT führte zu einer erheblichen Zunahme von Duplikaten und nur geringfügig modifizierten Texten im Internet, was letztlich die Qualität der Suchergebnisse beeinträchtigte.

Als Antwort darauf setzte Google mehrere Updates durch, zuletzt im März 2024, um gegen minderwertige Inhalte vorzugehen und das Nutzererlebnis zu verbessern.

Um sich in diesem veränderten Umfeld hervorzuheben, ist es heutzutage entscheidend, einzigartige und originelle Inhalte zu erstellen, die sich klar von der Masse abheben. Sichtbarkeit in den Suchmaschinen wird zukünftig mehr denn je mit authentischem und unverwechselbarem Content verbunden sein.

Interaktivität wird unglaublich wichtig

Interaktivität entwickelt sich aus Sicht der SEO-Agentur SEOschmiede zu einem zentralen Element einer herausragenden Nutzererfahrung. Rechner, Tools, interaktive Checklisten und Tabellen, unterstützt durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), werden zu einem entscheidenden Faktor in der Content-Strategie. Die gute Nachricht ist, dass KI hervorragend eingesetzt werden kann, um solche interaktiven Anwendungen zu entwickeln.

In der nahen Zukunft wird entscheidend sein, welche Akteur:innen im digitalen Umfeld die Nase vorn haben werden. Aus SEO-Perspektive könnte argumentiert werden, dass Webseiten mit interaktiven Features durch längere Verweilzeiten und ihr Potenzial als linkwürdige Assets – also Inhalte, die zur Verlinkung durch andere Webseiten anregen – einen klaren Wettbewerbsvorteil erzielen.

Dies bedeutet, dass Webseitenbetreiber:innen, die in interaktive Tools investieren und diese durch KI noch weiter verbessern, nicht nur das Engagement und die Zufriedenheit ihrer Nutzer:innen steigern, sondern auch ihre Sichtbarkeit und vor allem die Autorität im Internet weiter ausbauen können. In einer Zeit, in der der Wettbewerb um Aufmerksamkeit stetig wächst, könnte dies ein entscheidender Faktor für den Erfolg sein.

Funktioniert klassische SEO-Optimierung noch?

Die Landschaft der Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist dynamisch, doch grundlegende Optimierungsstrategien bleiben auch in Zeiten von ChatGPT und weiteren KI-Tools erhalten. Dazu gehören Maßnahmen wie die Optimierung von Title-Tags, die Strukturierung von Überschriften und weitere Faktoren wie Meta-Beschreibungen, Alt-Texte für Bilder, interne Verlinkungen sowie der Fokus auf Suchintentionen der Zielgruppen. Diese Maßnahmen sind keineswegs überholt; vielmehr bilden sie das Fundament für eine effektive SEO.

Googles primäres Ziel war und ist es, die Nutzererfahrung zu verbessern. Die Qualität und Relevanz des Contents, eine klare und logische Website-Architektur sowie eine mobilfreundliche Gestaltung sind Aspekte, die in diesem Bestreben weiterhin entscheidend sind.

Es ist möglich, dass die Bedeutung von Backlinks als Rankingfaktor zugunsten von Nutzersignalen, wie etwa der Verweildauer oder der Interaktionsrate, leicht abnimmt. Auch der Pagespeed, also die Ladezeit einer Webseite, wird wahrscheinlich an Bedeutung gewinnen, da dieser die Nutzerzufriedenheit direkt beeinflusst. Aber das bleibt vorerst Spekulation.

SEO für ChatGPT und andere Sprachmodelle (LLMs)

Neben den etablierten Kanälen wie Suchmaschinen und Social Media entsteht mit den fortschrittlichen Sprachmodellen wie ChatGPT ein neuer, wesentlicher Bereich für das Online-Marketing. Für Expert:innen in diesem Sektor ist es unerlässlich, die Bedeutung der Optimierung in diesem neuen Umfeld zu erkennen.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Menschen beginnen, direkt in LLMs (Large Language Models) nach Informationen, Dienstleistungen oder Produkten zu suchen. Die Anpassung an diese Entwicklung ist nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit für zukunftsorientierte Marketingstrategien. Die Optimierung für LLMs ähnelt auf den ersten Blick der Suchmaschinenoptimierung, hat aber ihre eigenen Feinheiten und ist sehr viel dynamischer, wie einige Tests bereits zeigen konnten.

Fazit

Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) im Online-Marketing präsentiert sowohl signifikante Chancen als auch Herausforderungen für die gesamte Branche. KI transformiert die Landschaft durch fortschrittliche Datenanalyse und Content-Erstellung, fordert aber gleichzeitig Website-Betreiber:innen heraus, sich durch hochwertigen Content von der Masse abzuheben. Die Integration von KI zur Entwicklung interaktiver Tools öffnet neue Wege, um Nutzerbindung und -zufriedenheit zu verbessern, was essenziell für die Steigerung der Online-Sichtbarkeit und -Autorität ist.

Obwohl die Bedeutung klassischer SEO-Techniken bestehen bleibt, zeichnet sich ein Wandel hin zu Nutzersignalen und einer agileren Optimierung von Inhalten ab. Die Anpassung an neue Technologien wie fortschrittliche Sprachmodelle, exemplarisch ChatGPT, wird zunehmend kritisch, um in der dynamischen digitalen Welt erfolgreich zu sein.

Für Online-Marketer:innen, Shopbetreiber:innen und Website-Besitzer:innen bergen die aktuellen Entwicklungen sowohl enorme Chancen als auch alltägliche Herausforderungen. Der Wettbewerb im Bereich der Suchmaschinenoptimierung und des Online-Marketings wird intensiver, was sowohl Gewinner als auch Verlierer hervorbringen wird.

Es ist entscheidend, sich kontinuierlich mit den neuesten Trends und Entwicklungen auseinanderzusetzen und schnell auf Neuerungen reagieren zu können. Diese Anpassungsfähigkeit ist der Schlüssel, um die sich bietenden Möglichkeiten zu ergreifen und den bevorstehenden Herausforderungen effektiv zu begegnen.


Über den Autor

Johannes Luger ist Gründer und Head of SEO bei SEOschmiede. Die Agentur für SEO & Content Marketing hat Standorte in Wien und Oberösterreich. Sie ist offizieller Google Ads Partner.

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