23.11.2018

Zizoo: 6,5 Mio. Euro Investment für Bootsvermittlungs-Startup aus Wien

Das Startup Zizoo, das in Wien startete und seinen Hauptsitz inzwischen in Berlin hat, ist bereits die weltweit führende Plattform für Bootsurlaube. Nun nahm man weitere 6,5 Mio. Euro Kapital von mehreren Investmentgesellschaften auf.
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Zizoo: CEO Anna Banicevic
(c) Zizoo: CEO Anna Banicevic

“Die Bootsvermittlungsbranche ist noch immer kaum digitalisiert”, sagt Anna Banicevic. Die Co-Founderin und CEO des Startups Zizoo arbeitet bereits seit 2014 mit ihrer Plattform daran, diesen Zustand zu ändern. Mit Erfolg. Das Startup, das in Wien startete und inzwischen seinen Hauptsitz in Berlin hat, hat inzwischen 60 MitarbeiterInnen, arbeitet dabei mit 1500 Charterunternehmen zusammen und verfügt über ein Produktportfolio aus 21.000 Booten in 30 Ländern. Damit ist Zizoo die weltweit führende Buchungsplattform für Bootsurlaube.

+++ Zízoo: “Am Ende waren es sogar zu viele Investoren” +++

Zizoo: Spontan nach Berlin

Das Prinzip überzeugte bereits früh mehrere Investmentgesellschaften. 2016 gab es dann die erste Kapitalrunde mit mehr als einer Million Euro. Unter dem Lead von aws Gründerfonds und Mairdumont Ventures kamen damals 1,7 Mio. Euro herein. Beteiligt waren auch Russmedia International, Axel Springer Digital Ventures und der Axel Springer Plug and Play Accelerator. Letzterer führte auch zum Umzug nach Berlin. “Unser Team war ursprünglich auf Wien und Zagreb aufgeteilt. Die Distanz war für uns natürlich nicht optimal. Wir haben dann ziemlich spontan beim Axel Springer Accelerator teilgenommen und waren dort als ganzes Team vereint. Wir wurden von Axel Springer sofort sehr stark unterstützt und so hat es sich ergeben, dass wir in Berlin geblieben sind”, erzählt Banicevic.

Video-Interview zum aktuellen Investment:

Interview mit zizoo und aws über das Millionen-Investment

+++ BREAKING +++ Das Wiener Startup Zizoo erhält 6,5 Mio. Euro Investment u.a. vom Austria Wirtschaftsservice Gründerfonds. Wir sprachen mit Co-Founder Sinan Masovic und Florian Resch von aws.

Gepostet von DerBrutkasten am Freitag, 23. November 2018

Zu viele Investoren für einen guten Cap-Table?

Nun konnte Zizoo eine Serie A-Runde über 6,5 Millionen Euro abschließen. Die großen Bestandsinvestoren aws Gründerfonds, Mairdumont Ventures, Axel Springer Digital Ventures und Russmedia International zogen mit. Dazu kamen Revo Capital als Lead sowie Coparion, Check24 Ventures und Push Ventures. Ob das nicht zu viele Investoren für einen guten Cap-Table sind? “Da mache ich mir keine Sorgen”, sagt Anna Banicevic. “Uns war bislang immer das Wichtigste, dass alle Investoren an unsere Vision glauben und das ist der Fall. Sie passen zu unserer Unternehmenskultur und unterstützen uns auf vielfältige Weise. Und sie sehen es alle wie wir, dass wir in die Technologie investieren müssen”. Mit dem nun neu aufgestellten Advisory Board sollen die Entscheidungsprozesse zusätzlich verbessert werden.

Individualisierung für User und Supplier

Das frische Kapital soll entsprechend vorwiegend in die Produktentwicklung und ins Team fließen. Konkret soll etwa die User Journey deutlich stärker individualisiert werden. “Ist es ein Anfänger, oder eine erfahrene Seglerin? War die Person vorher schon auf unserer Page? Basierend auf verschiedenen Daten sollen die User sofort zur passenden Landing Page kommen”, sagt Banicevic. Man müsse sich dann nicht mehr selbst durch den Content filtern. Auch für die Bootsanbieter soll das Service noch deutlich ausgebaut werden. “Wir wollen unseren Suppliern noch viel mehr Daten zur Verfügung stellen und Wege aufzeigen, wie sie ihr Angebot kompetitiver machen können”, erklärt die Gründerin. Besonders Tools zur Produktdiversifizierung würden hier eine Rolle spielen.

“Wollen das beste und glücklichste Team auf der ganzen Welt”

Und was das Zizoo-Team angeht, hat CEO Anna Banicevic eine ambitionierte, aber klare Zielsetzung: “Wir wollen das beste und glücklichste Team in Berlin, oder eigentlich auf der ganzen Welt haben”. Das geplante Wachstum wäre dabei natürlich eine Herausforderung. Denn 40 weitere MitarbeiterInnen sollen Zizoo schon bald verstärken. “Aber auch das werden wir schaffen”, ist die Gründerin sicher.

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Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus, CEO von Tractive.

Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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