27.09.2022

Yodel.io: Exit für Wiener Online-Telefonie-Startup an Software-Scaleup Sendinblue

Sechs Jahre nach seiner Gründung wird das in Wiener Startup Yodel.io vom französischen IT-Unternehmen Sendinblue übernommen.
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unlined und yodel.io: Das Gründer Team (vlnr.) Mike Heininger, CEO, Nina Hödlmayr, CCO, David Heininger, COO/CFO und Mario Uher, CTO
(c) Yodel.io: Das Gründer Team (vlnr.) Mike Heininger, CEO, Nina Hödlmayr, CCO, David Heininger, COO/CFO und Mario Uher, CTO

“Die Telefonie-Technologie ist restlos veraltet”, sagte Nina Hödlmayr, Mitgründerin und Co-CEO des Wiener Startups Yodel.io, Anfang des Jahres gegenüber dem brutkasten. Das sei 2016 der Ausgangspunkt gewesen, “Telefonie simpler zu machen und zu automatisieren, damit sie nicht mehr beim Arbeiten stört”. Seitdem feilte das in Wien gegründete Startup an seiner Online-Telefonie-Lösung für Unternehmen – vor allem KMU – weiter und konnte unter anderem mit einer Integration in Slack punkten. Doch bald wird die Marke Yodel Geschichte sein. Denn wie nun bekanntgegeben wurde, wird das Startup vom französischen IT-Riesen Sendinblue übernommen und dort komplett integriert.

Alles soll unter der Marke Sendinblue weiterlaufen

Zum Kaufpreis könne man keine Angaben machen, sagt Hödlmayr auf Nachfrage des brutkasten. “Alle Beteiligten sind zufrieden und freuen sich auf das enorme Potential, das wir nun unter dem Dach von Sendinblue haben”, erklärt sie. Alle Gründer:innen und auch alle Mitarbeiter:innen würden auch nach dem Exit im Unternehmen verbleiben. Auch das Produkt laufe unter der neuen Marke weiter. “Es macht einfach viel mehr Sinn, unter dem Dach einer starken, internationalen Marke einen gemeinsamen Markenauftritt zu verfolgen. Unsere Telefonielösung wird sehr tief in die anderen Anwendungen von Sendinblue integriert werden. Hier würde eine duale Markenstrategie nur verwirren”, meint die Gründerin.

“Richtige Entscheidungen treffen und loslassen”

Doch sie räumt ein: “Natürlich hängen wir an unserem Namen, ganz klar. Er wurde auch immer und überall sehr freundlich aufgenommen und jeder mochte ihn”. Es gehöre aber “ganz klar zur Aufgabe eines Founders”, die richtigen Entscheidungen zu treffen und loszulassen, so Hödlmayer. “Fairerweise muss man auch sagen, der Name Yodel war auch nicht immer einfach und es gibt doch einige Verwechslungsmöglichkeiten”.

Vier Monate zum Exit-Deal für Yodel.io

Dass man einen strategischen Partner wolle, sei bei Yodel.io, das unter anderem den European
Super Angels Club, Companisto und Seedcamp als Investoren an Bord hatte, schon länger klar gewesen. “Wir haben viele Gespräche geführt, auch mit Unternehmen von außerhalb der EU”, sagt Hödlmayr, “und uns sehr bewusst für einen europäischen Partner entschieden, bei dem auch von Anfang an klar war, dass unsere Unternehmenskulturen sehr ähnlich und kompatibel sind”. Vom Termsheet bis zur Unterschrift habe es letztlich etwa vier Monate gedauert.

“Jeden Pain Point beheben”

Sendinblue und Yodel.io seien nun die “ideale Kombination, um jeden Pain Point für E-Commerce-Unternehmen, Shop-Betreiber:innen und Software-Unternehmen zu beheben”, heißt es von der Gründerin in einer Aussendung zum Exit. “Mit der Ergänzung unseres Portfolios durch Yodel.io bleiben wir unserer Mission treu: Unser Ziel ist es, die Kosten für digitales Marketing für KMU zu reduzieren und gleichzeitig zusätzliche Touchpoints für den Kundenerfolg zu schaffen”, kommentiert Armand Thiberge, Gründer und CEO von Sendinblue.

Sendinblue: Yodel.io zweite Übernahme von Wiener Startup nach Meetfox

Für das französische Scaleup ist es nicht die erste derartige Übernahme. Seit einer 140 Millionen Euro-Finanzierunsrunde im Jahr 2020 kaufte es mehrere Unternehmen auf und integrierte deren Lösungen in das eigene Service-Portfolio. Darunter war auch das in Wien gegründete Startup Meetfox, dessen Übernahme im März dieses Jahrs verkündet wurde – der brutkasten berichtete.

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Dass man sensible Firmeninformationen besser nicht mit den großen bekannten KI-Sprachmodellen, ChatGPT und Co, verarbeiten sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und es hat mehrere Anbieter auf den Plan gerufen, die Lösungen mit entsprechendem Datenschutz versprechen – etwa weil das Sprachmodell auf lokalen Servern betrieben wird. Das Linzer Unternehmen schorn.io reiht sich in die Liste dieser Anbieter ein und bietet mit “AI in a box” dennoch eine ungewöhnliche Lösung.

“Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen”

Das Sprachmodell wird im Angebot des Unternehmens nämlich tatsächlich in einer Box geliefert. Die KI läuft auf einem kleinen Hardware-Device, das sich ins bestehende Netzwerk integrieren lässt, und kann dort komplett offline und lokal, also ausschließlich innerhalb des Intranets, genutzt werden. “Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen, der für eine definierte Anzahl von Benutzer:innen verfügbar ist”, sagt schorn.io-CEO Thomas Schorn. Es sei wortwörtlich “eine KI zum Angreifen”.

Offline-Betrieb zur Einhaltung von Datenschutzrichtlinien

Besonders in Branchen, die sensible Daten verarbeiten, wie Recht, Finanzen und Personalwesen, sei der Offline-Betrieb entscheidend für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien, argumentiert man bei schorn.io. Zudem sei die Lösung im Vergleich zu umfangreichen Cloud-Lizenzen kostengünstig. Genutzt werden könne sie etwa in den Bereichen Softwareentwicklung, Assistenz und Buchhaltung, Marketing und Kundensupport, Personalmanagement, Projektmanagement, Rechtsberatung und Vertrieb.

“Meeting in der Box” als konkreter Anwendungsfall

Schorn.io nennt dazu einen konkreten Anwendungsfall von “AI in a box”. “Besonderes Beispiel ist die Nutzung als ‘Meeting in der Box’: Die Transkription von vertraulichen Gesprächen in Echtzeit generiert automatische Protokolle und To-Do-Listen, die direkt in bestehende Workflows integriert werden können”, heißt es vom Unternehmen.

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