23.08.2022

Yandex: “Russisches Google” gibt Hauptseite an “russisches Facebook” ab – wegen Putin

Die russische Suchmaschine Yandex hat weltweit einen Marktanteil von 1,5 Prozent. Der Ukraine-Krieg führte nun zu einem ungewöhnlichen Deal.
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Screenshot: yandex.ru
Screenshot: yandex.ru

Man stelle sich vor, Google gibt die Domain google.com an die Facebook-Mutter Meta ab, obwohl es dem Unternehmen finanziell nicht schlecht geht. Absurder Gedanke? Das hätte man bei der russischen Suchmaschine Yandex, die weltweit laut Statista immerhin einen Marktanteil von rund 1,5 Prozent hat, vor einem Jahr wohl auch noch gedacht, wenn jemand von einem nun unterzeichneten Deal gesprochen hätte: Das Unternehmen tauschte seine Hauptseite yandex.ru mit dem Konkurrenten VK, dem russischen Pendant zu Facebook, gegen das Essen-Zustell-Service Delivery Club.

yandex.ru wird bei VK zu dzen.ru

Es ist der Höhepunkt einer Serie von Deals. Zwei Yandex-Seiten, News (ebenfalls analog Google) und Zen, wo Blogs vorgestellt werden, übernahm VK bereits in den vergangenen Monaten. Wer yandex.ru im Browser eintippt, wird nun bald zur neuen Domain dzen.ru weitergeleitet. Die Oberfläche bleibt aber zumindest vorerst die selbe.

Oberfläche zu stark politisch beeinflusst

Und diese Oberfläche ist laut einem Bericht des Magazins TechCrunch, der sich auf interne Quellen bezieht, auch der Grund für den Deal und eine weitergehende Umstrukturierung. Denn im Gegensatz zu google.com ist yandex.ru reichlich befüllt mit Werbung und auch News-Inhalten (von den vorher genannten, bereits abgestoßenen Unterseiten). Und auf diese Inhalte nimmt der russische Staat auf Anordnung von Präsident Wladimir Putin seit Beginn des Ukraine-Kriegs einen noch viel stärkeren Einfluss als zuvor. Das Tech-Unternehmen ist aber – auch auf Druck seiner Investor:innen und im Gegensatz zu VK – um einen Ruf als unabhängiger Player bemüht, und sieht sich daher gezwungen, sich neu zu erfinden.

Neue Seite ya.ru ähnelt Google stärker

Das soll mit der bereits seit einiger Zeit bestehenden Seite ya.ru passieren. Diese ist spartanisch aufgebaut und ähnelt damit Google deutlich stärker. Damit soll der Eindruck der Neutralität wieder hergestellt werden. In einer offiziellen Aussendung heißt es unter anderem: “Der Vorstand und das Management sind zu dem Schluss gekommen, dass den Interessen der Aktionäre des Unternehmens […] am besten damit gedient ist, wenn der strategische Ausstieg aus dem Mediengeschäft (mit Ausnahme von Entertainment-Streaming) verfolgt wird und der Fokus auf andere Technologien und Dienstleistungen verlagert wird, darunter Suche, Werbung, Online-to-Offline-Transaktionsgeschäfte und eine Reihe von B2B-Technologiegeschäften”.

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worklivery: Chaosfrei Essen ins Büro bestellen

Das oberösterreichische Startup worklivery will dem Bestellchaos in der Büromittagspause ein Ende bereiten. Die Bestellplattform ermöglicht getrenntes Bestellen, aber eine gemeinsame Lieferung und damit eine Pause im Team.
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Das worklivery-Team: (v.l.) Clemens Sams, Kevin Händel, David Huber, Jakob Stadlhuber, Ramin Bahadoorifar (c) worklivery

In der Firma Mittagessen zu bestellen kann schnell komplizierter werden als eine App zu programmieren: Was möchte jede:r essen? Wer ruft beim Restaurant an? Wer zahlt? Wie gebe ich danach das Geld zurück? Während seiner Lehre stand David Huber jede Woche vor dem gleichen Chaos, bis der Asiate ums Eck seine Stimme schon am Telefon erkannt hat. Huber wollte eine Lösung finden, hatte aber selbst keine Programmierkenntnisse. Also schnappte sich der damals 16-Jährige sein Fahrrad und verteilte in Einkaufszentren Flyer bis er fündig wurde.

Getrennt bestellen, gemeinsam essen

Huber ist heute 20 Jahre alt und aus der Idee ist mittlerweile in Wels das Startup worklivery entstanden. Eine Bestellplattform, bei der Unternehmen ab einer Größe von zehn Mitarbeiter:innen die potentiellen Kunden sind. Das Konzept: Jede:r Mitarbeiter:in bekommt eine Benachrichtigung, sobald das Team Essen bestellen möchte. Wer nicht interessiert ist, ignoriert die Nachricht. Wer mitbestellen möchte, sucht sich ein Gericht aus und bezahlt mit seinem eigenen Guthaben. Die Bestellung wird erst am Ende gesammelt an das Restaurant geschickt. So bestellt jede:r für sich, aber kann am Ende doch gemeinsam Mittagspause machen.

Für die Restaurants bedeutet das Bestellungen im Umfang von durchschnittlich 100 Euro, erklärt Founder David Huber im brutkasten-Gespräch. Im Gegensatz dazu liege der durchschnittliche Wert einer Bestellung bei Lieferando oder Foodora bei 18 Euro. Das mache das Konzept auch für Restaurants attraktiver, die sonst kein Essen ausliefern.

Essenszuschüsse einfach verteilen

Unternehmen können worklivery hingegen auch dafür verwenden, ihren Mitarbeiter:innen direkt einen Essenszuschuss als Guthaben zur Verfügung zu stellen. Das trage wiederum zu besserem Employer Branding bei. Huber erwähnt an dieser Stelle die acht Euro an täglichen Essenszuschüssen, die Unternehmen steuerfrei auszahlen können. Das Finanzierungsmodell von worklivery beruht auf Abonnements, die die Unternehmen abschließen. Bestehen bereits Kundenbeziehungen zwischen der Firma und dem Restaurant, verlangt worklivery keine Gebühr. War man der Vermittler, erhalte man fünf Prozent des Bestellwerts. Geliefert wird aktuell direkt von den Restaurants. Bisher wird worklivery unter anderem von dem Robotik-Unternehmen Fanuc, Meltec Industrieofenbau oder Weingärtner Maschinenbau genutzt.

Im Unterschied zu herkömmlichen Bestellplattformen möchte man sich auch als ausgewogene Alternative präsentieren. Natürlich seien die beliebtesten Gerichte auch bei ihnen Pizza und Kebab, sagt Huber. Man arbeite aber zum Beispiel auch mit einer Fleischhauerei zusammen, die täglich zwei Mittagsmenüs, auch mit vegetarischer Option, anbietet.

Nachhaltig wachsen

Am Markt ist das oberösterreichische Startup seit einem halben Jahr, nachdem man zuvor zwei Jahre in die Entwicklung gesteckt hat. Das Startup ist zu hundert Prozent gebootstrapped. Founder David Huber erzählt, dass er die drei Programmierer der Anwendung anfangs stundenweise bezahlt hat. Sie seien danach aber so überzeugt von dem Produkt gewesen, dass sie selbst zu Gesellschaftern wurden. Und sie sind keine Unbekannten: Zwei davon, Jakob Stadlhuber und Kevin Händel, haben noch als Studierende der Fachhochschule Hagenberg 2021 die Green-Pass-App programmiert, die eine Zeitlang omnipräsent auf allen Smartphones Österreichs war.

Offiziell gegründet wurde worklivery im Mai 2023. Neben Huber halten Clemens Sams, Jakob Stadlhuber, Kevin Händel, Ramin Bahadoorifar und zwei weitere Anteile. Sie machen auch den Großteil des siebenköpfigen Teams aus. Seit dem Frühjahr ist worklivery auch Teilnehmer des Tourismus Inkubator-Programms von tech2b.

Finanzierungsrunde ist aktuell keine geplant. Nachdem man bisher in der Testphase war und Feedback bei Kunden eingeholt hat, will worklivery ab September auch breit verfügbar sein. Huber möchte nachhaltig wachsen und das Netz an Kund:innen und Partnerrestaurants nach und nach ausbauen. Das wichtigstes Marketingwerkzeug sei aktuell gute Mundpropaganda.

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