26.01.2021

xunt-Gründerin: “Wollen Happy Socks der Stützstrümpfe werden”

Das Niederösterreichische Startup xunt der gebürtigen Tirolerin Tamara Wasner und ihres Gatten Andreas stellte seine modernen Stützstrümpfe in der Startup Show "2 Minuten 2 Millionen" einem breiten Publikum vor. Und konnte vor laufender Kamera zwei Investoren an Bord holen. Während aber aktuell die "Due Dilligence" noch läuft, erzählt die Gründerin von anderen Erfolgen, bringt "Trachten-Strümpfe" ins Spiel und erläutert die Wirksamkeit ihres Produkts.
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Xunt, 2 Minuten 2 Millionen, Neurosocks, Strützstrümpfe, happy Socks, Mediashop
(c) Xunt - Die beiden Xunt-Gründer Tamara und Andreas Wasner.

Die Idee, sich mit xunt Stützstrümpfen zu widmen, entstand aus einem täglichen Bedürfnis von Tamara Wasners Job als Krankenschwester: “Im gesamten Gesundheitsbereich wird die Arbeitskleidung vorgegeben, eine Individualisierung ist nicht möglich. Jeder sieht gleich aus. Die einzige Möglichkeit mehr Farbe in den Krankenhausalltag zu bringen, führt quasi zum Fuß. Hier ist alles erlaubt, solange es aus hygienischen Gründen konform ist”, sagt die Gründerin.

15 Jahre Strumpf-Erfahrung

Sie selbst trägt seit mehr als 15 Jahren Stützstrümpfe und musste sich lange Zeit mit “faden Modellen” begnügen, um die Durchblutung ihrer Beine bei langen Diensten zu unterstützen: “Ich wollte bunte farbenfrohe Modelle tragen, diese waren aber vor ein paar Jahren nicht erhältlich. Da ist mir die Idee gekommen, mit meinem Mann ein eigenes Business zu starten”, sagt sie.

xunt aus Bambusfasern, Baumwolle oder Tencel

Gesagt, getan. xunt-Stützstrümpfe gibt es heute in verschiedenen Farben und Materialien wie Bambusfasern, Baumwolle oder Tencel (Zellulosefaser). Im Onlineshop sind bereits mehr als 50 Modelle gelistet. Die Socken kosten je nach Modell 15 bis 20 Euro. Der Umsatz lag bisher bei 120.000 Euro.

Community-Einbindung

Auch der Einsatz anderer Materialien befindet sich bereits in der Testphase. Was aber alles Zeit brauche: “Bis ein Strumpf fertig designt und produziert ist, die Testphase überstanden hat und fertig zum Verkauf steht, vergehen schon mal ein paar Monate”, erklärt Wasner. “Die nächsten Strumpf-Designs, in Abstimmung mit unserer Community auf Facebook und Instagram, sind bereits im ‘Prototyping’ und voraussichtlich im Q1 erhältlich. Es werden auch spezielle Modelle folgen, die in die Trachten-Richtung gehen. Auch hier wollen wir zeigen, wie alltagstauglich Stützstrümpfe sein können.”

Die Wirkung von Stützstrümpfen

Für Personen, die bisher nichts mit unterstützenden Strümpfen am Hut haben, hat die Gründerin die Vorteile ihres Produkts parat: “Die Strümpfe üben Druck auf die Beine aus, unterstützen die Arbeit der Venen sowie der Venenklappen und fördern damit die Durchblutung. Das muss nicht immer hässlich oder langweilig sein, sondern kann auch gut aussehen.”, erklärt sie.

Stützstrümpfe beugen gegen Krampfadern, Besenreise und geschwollene Beine vor. Sie verbessern die Blutzirkulation und unterstützen die Arbeit der Beinvenen, sowie die Regeneration.

Erfolgreich wie Neurosocks und Happy Socks?

Neurosocks, ebenfalls ein “2 Minuten 2 Millionen”-Teilnehmer, und Happy Socks haben ja bereits bewiesen, dass man mit Fußkleidung Erfolg haben kann. Auch wenn Wasner deutlich betont, dass sich xunt zu beiden genannten Produkten unterscheidet, sie verfolgt ein ähnliches Ziel.

Tabu-Thema Stützstrump

“Die genannten Marken verkaufen Socken. Wir bei xunt verkaufen einen Funktionsstrumpf, der durch die leichte Kompression dafür sorgt, dass deine Beine sich nach einem langen Tag nicht müde und schwer anfühlen”, sagt sie und möchte: “Das Tabu-Thema Stützstrümpfe aus den Köpfen bringen und somit die ‘Happy Socks’ der Stützstrümpfe werden.”

xunt auf Mediashop

Auch wenn der TV-Deal noch nicht durch ist – 70.000 Euro von Alexander Schütz und Katharina Schneider für 25,1 Prozent – , eine Listung auf Mediashop wurde bereits erfolgreich erreicht. “Es ist im Moment eher gerade der Standardfall, dass das Unternehmen geprüft wird, Due Dilligence. Aufgrund von Corona, Weihnachten und Jahreswechsel ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen” klärt Wasner auf. Nach heutigem Stand sind die Gründer am 8. Februar im Start-up-Village in Donau Zentrum und im Mai dann in der Shopping City in Wien vertreten.

Die Stützstrumpf-Eroberung

Mit dem Kapital, sollte der Deal zustande kommen, möchte Wasner ihr Startup weiterbringen: “Wir wollen weiter wachsen. Durch die Offensive in andere Länder, sowie einen stärkeren Ausbau in Deutschland erhoffen wir uns weiteres Umsatzwachstum. Vom ersten auf das zweite Jahr konnten wir bereits um das Dreifache wachsen. Das Ziel ist es, in mindesten zehn anderen europäischen Ländern am Markt zu sein. Oder uns sogar auf einem anderen Kontinent zu platzieren.”

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Pixelrunner FireStart P4 Therapeutics - Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Sie züchtet “Mini-Gehirne” zur Medikamentenforschung in der Neurologie. Die Grazer Startup-Gründerin Charlotte Ohonin arbeitet mit ihrem Startup Norganoid an der “Nano-Lab-On-A-Chip”-Technologie zur Erforschung von u.a. Alzheimer und Parkinson.

Ihre Karriere lang arbeitete Ohonin in der Stammzellenforschung. 2019 startete sie ihr Startup Norganoid mit Sitz im Science Park Graz, um ihre Forschungsergebnisse wirtschaftlich umzusetzen – brutkasten berichtete.

Norganoid entwickelt Mini-Gehirne auf Chip

Konkret hat Ohonin ein Gerät entwickelt, mit dem Medikamente für neurologische Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson am Gehirn von konkreten Patient:innen getestet werden können, ohne den Körper der Person zu berühren.

Dafür werden mit Hilfe von menschlichen Stammzellen und Zellen der Patient:innen “Mini-Gehirne” auf einem Chip hergestellt – ein sogenannter Gehirn-Organoid. Damit will Ohonin die Entwicklung des menschlichen Gehirns verfolgen und schließlich die Entstehung von Krankheiten besser nachvollziehen.

Im Juli 2020 vermeldete das Startup, dass die Technologie erfolgreich patentiert wurde. Die Entwicklung von Ohonin ist nur eine der bereits damals als “Megatrend” bezeichneten “Organ-On-A-Chip”-Technologie im BioTech-Bereich. Mit ihrem Startup verfolgt Ohonin den Ansatz der individualisierten, “maßgeschneiderten” Medizin.

Zahlungsunfähig

Nun, gut vier Jahre später, vermelden AKV und KSV1870, dass Norganoid zahlungsunfähig ist. Es wurde von Gläubigerseite ein Konkursverfahren beantragt. Das Startup kann also prinzipiell das Verfahren noch abwenden, wenn es vor Gericht bescheinigen kann, dass die von den Gläubiger:innen geltend gemachten Insolvenzursachen nicht vorliegen – mehr dazu hier. Auch ist ein Sanierungsantrag im weiteren Verlauf noch möglich. Ob das Unternehmen geschlossen werden muss, ist somit noch unklar.

Eine Anfrage um Stellungnahme vonseiten des Startups blieb bislang unbeantwortet und wird hier ergänzt.

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