22.03.2021

XRP, BitTorrent, Solana, Theta, Harmony: Diese Coins sind gerade im Höhenflug

Der BitTorrent-Token steigt weiter und XRP profiitert von neuen Hoffnungen im Rechtsstreit in den USA. Auch einige andere Coins ziehen am Montag stark an.
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Der XRP-Kurs steigt
Das Unternehmen hinter XRP, Ripple, befindet sich in einem Rechtsstreit mit der US-Börsenaufsicht.

Starke Kursbewegungen am Kryptomarkt gab am Montagnachmittag gleich bei mehreren Altcoins. Unten den größeren mit einer einer Marktkapitalisierung von 10 Mrd. Dollar oder mehr zog der Kurs von Theta (THETA) um knapp 20 Prozent nach oben. XRP legte – gestützt von Hoffnungen im Rechtsstreit mit der US-Börsenaufsicht – rund 14 Prozent zu.

Bei den Coins mit einer Marktkapitalisierung von über 1 Mrd. Dollar waren vor allem Harmony (ONE) mit einem Plus von 22 Prozent, Solana (SOL) mit einem Kurszuwachs von 18 Prozent und der BitTorrent-Token (BTT) mit einem Anstieg von 16 Prozent besonders gefragt.

SOL auf 7-Tage-Sicht jetzt im Plus, BTT setzt Höhenflug fort

Während es Solana auf 7-Tage-Sicht damit heute erst aus der Verlustzone schaffte, konnte der BitTorrent-Token seine jüngste Aufwärtsbewegung fortsetzen. Seit Montagnachmittag vergagenen Woche hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Unterstützend könnte zuletzt auch eine am Freitag angekündigte Werbeaktion der Kryptobörse Binance gewirkt haben, bei dem Trader 20.000 US-Dollar in BTT gewinnnen können.

Der Kurs stieg am Montag bis auf 0,003902 Dollar und blieb damit nahe des am Samstag erreichten Rekordstands von 0,003975 Dollar. Der BitTorrent-Token hatte im Dezember und Jänner zunächst kaum von der generellen Aufwärtsbewegung am Kryto-Markt profitieren können. Ab Anfang Februar ging es dann jedoch steil nach oben. Der Kurs ist seitdem um rund 650 Prozent gestiegen.

Solana ist dagegen bereits seit Jahresbeginn in einer Aufwärtsbewegung. Ab Mitte Februar kam es dabei aber immer wieder zu deutlichen Rücksetzern. Auch im März blieb der Kurs volatil. Am Montag erreichte er im Tageshoch 16,48 Dollar. Er näherte sich damit wieder seinem Rekordstand von 18,15 Dollar, den die Kryptowährung Ende Februar erreichte hatte. Solana positioniert sich als Netzwerk mit geringer Latenz, wodurch es insbesondere für Trading geeignet ist.

Theta steigt weiter

Theta – nicht zu verwechseln mit der größten Stablecoin Tether – wiederum erreichte mittlerweile eine Marktkapitalisierung von über 10 Mrd. Dollar und gehört damit aktuell zu den zehn größten Kryptowährungen. Seit Anfang des Jahres ist der Kurs um rund 500 Prozent von 1,70 Dollar bis auf aktuell knapp über 10,1 Dollar gestiegen. Auf 7-Tage-Sicht lag Theta zuletzt rund 50 Prozent im Plus.

Theta ist ein dezentrales Streaming-Netzwerk, dessen Portal Theta.tv seit Jänner für Streamer weltweit verfügbar ist. Zu den Kooperationspartnern des Netzwerks zählen bereits einige große Namen wie Sony Europa, Google und Samsung, die allesamt bereits Netzwerkknoten für das Streaming-Protokoll betreiben.

Harmony seit März im Raketenmodus

Ein noch stärkere 7-Tages-Performance als Theta weist aktuell Harmony auf. Die Kryptowährung existiert zwar bereits seit März 2019. Lange Zeit dümpelte der Kurs jedoch vor sich hin und stand sogar unter einem Cent. Erst im Februar stieg er erstmals über die Marke von 0,03 Dollar.

Nach einem kurzen Rücksetzer schoss ONE dann im März so richtig nach oben. Am Montagnachmittag erreichte Harmony mit 1,19 Cent einen Rekordstand. Seit Montagsbeginn beläuft sich das Plus damit auf fast 700 Prozent.

Am Freitag hatte Harmony-Marketingchef Peter Abilla eine Ask-Me-Anything-Session auf Reddit abgehalten. Schon am Donnerstag war Harmony in einer Folge des YouTube-Channel Coin Bureau behandelt worden.

XRP: Hoffnung im Rechtsstreit

Der Rechtsstreit zwischen dem XRP-Unternehmen Ripple und der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) zieht sich weiter dahin. Am Wochenende hatte nun der Anwalt und Prozessbeobachter Jeremy Hogan ein YouTube-Video veröffentlicht. In diesem behauptet er, dass die Richterin Sarah Netburn im Prozess angedeutet habe, dass XRP sowohl einen Wert als Währung als auch einen praktischen Nutzen habe.

Dies wäre ein Rückschlag für die SEC, die Ripple unerlaubte Wertpapierverkäufe vorwirft – weil sie XRP als Wertpapier und nicht als Währung einstuft. Die Klage hatte den XRP-Kurs im Dezember schwer unter Druck gesetzt. Er brach von über 0,76 Dollar zwischenzeitlich bis auf unter 0,15 Dollar ein. Seit Jahresbeginn begab sich XRP dann aber wieder auf Erholungskurs. Am Montag erreichte die Kryptowährung mit 0,5923 Dollar nun den höchsten Stand seit rund einem Monat.

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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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