Beim WSA Global Congress vom 9. bis 11. März am Erste Campus in Wien werden junge Social Entrepreneure aus allen Teilen der Welt zeigen, wie sie globale Klüfte verringen – angefangen vom Klimaschutz über Bildung bis hin zur Gesundheit und Geschlechtergleichstellung.

Im Rahmen des WSA Global Congress treffen sich internationalen Changemaker und IKT-Experten und tauschen sich zu den Themenschwerpunkten wie “Female Entrepreneurship” und “Technologie und Ethik” aus.

Im Interview mit dem brutkasten spricht WSA Global Congress Chairman Peter A. Bruck  über die thematischen Highlights des diesjährigen Kongresses und wie Technologie dazu beitragen kann, die SDGs zu erreichen.

+++ WSA Global Congress 2020 +++

Welche Zielsetzung verfolgt der WSA Global Kongress? 

Die Welt ist nicht fair. Die Erwartungen an die Digitalisierung von vor 20 Jahren wurden in vielen Aspekten enttäuscht. Es wird nicht alles von allein besser, mit Internet, Web und Social Media. Das trifft auf die Einkommensungerechtigkeit zwischen Frauen und Männern zu, wie auch zwischen reichen und armen Ländern. Zusätzlich wird schreiend klar, dass die Menschheit sich um ihre eigenen Existenzgrundlagen bringt und eine Klimakatastrophe produziert. 

Der WSA Global Congress zeigt wie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) zu messbaren Änderungen führen kann. Wir zeigen, wie digitale Innovationen beitragen können um Armut, den Klimawandel, Ungerechtigkeiten und Ungleichheit zu bekämpfen. 

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Die Digitalisierung kann mehr als nur das moderne Leben bequemer und effizienter zu machen. Daher werden beim WSA Global Congress am Erste Campus in Wien die weltweit besten, konkreten Lösungen vorgestellt, die zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. 

Die 45 WSA Gewinner wurden im Jahr 2019 aus den Einreichungen von über 120 UNO Mitgliedstaaten in einem dreistufigen Prozess ausgewählt. Es handelt sich hier also nicht um eine kleine Expertenrunde, um immer wieder denselben Klüngel von erfolgsverwöhnten Persönlichkeiten aus dem Silicon Valley. Am WSA Kongress nehmen Social Entrepreneure aus allen Teilen der Welt teil, die zeigen, wie sie mit ihren technischen und kreativen Fähigkeiten globale Klüfte verringern – in den verschiedensten Bereichen wie Klimaschutz und Bildung, Gesundheit oder Geschlechtergleichstellung, demokratische Partizipation und soziale Inklusion.

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Der WSA Global Congress ist also nicht Show, sondern Lernen. Die Leuchtturmprojekte digitaler Lösungen zur Erreichung der Globalen Entwicklungsziele sind Ausgang für einen lernenden Austausch von Erfahrung und Lösungsansätzen, von Wissen und Leiden, von Erfolg und Ernüchterung. Am Ende geht es darum die richtigen Kontakte zu knüpfen, die Leute zu finden, mit denen man kooperieren kann und will – und das auf Augenhöhe. 

Dabei wollen wir alle Stakeholder an einen Tisch bringen; es gibt keine VIPs; Teilnehmer sollen offen miteinander sprechen, voneinander lernen, sei es ein Entwickler aus Benin oder ein CTO aus den USA.

Welche thematischen Schwerpunkte wird es am Kongress geben? 

Wir fokussieren auf „Female Entrepreneurship“ und „Technologie und Nachhaltigkeit“.  Jeder von uns hört von den häuslicher Gewalt an Frauen in Österreich und Mexiko, kennt die gläsernen und betonierten Decken für Frauen in Beruf und Arbeit, weiß dass Technik und Startups weltweit gerade auch in den digitalen Industrien von Männern dominiert werden. 

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Der WSA Congress startet am 8. März, dem Weltfrauentag, und fokussiert den Gender Gap. Es werden mehr Frauen als Männer die Bühne haben. Frauen aus unterschiedlichen Ländern zeigen und sprechen davon, was sie im IKT Sektor leisten. Unter den WSA Gewinnern sind über 50 Prozent Frauen in den leading teams. Am WSA wird nicht nur davon geredet wie der klaffende Gender Gap verringert werden kann. Es geht auch ums eigene Tun. 

In Zeiten der Digitalisierung und der Monopolisierung der Internetgiganten wird es immer wichtiger, darüber zu sprechen, wie mit Technologie umzugehen ist. Bei Nachhaltigkeit geht es darum smarter zu werden, um einen klaren Mehrwert für die Menschheit zu schaffen, aber auch um ethisch verantwortlicher zu handeln. The Institute of Technological Ethics in Australien ist da ein Vorreiter und es wird dazu einen Beitrag am 9.März geben.

Wie kann die technologische Entwicklung genutzt werden, um die globalen Entwicklungsziele (SDSs) umzusetzen? 

Die WSA-Preisträger sind Gewinner, weil sie echte Probleme lösen und einen Beitrag leisten, die globalen Entwicklungsziele zu erreichen. 

Nehmen wir Kea Medicals aus Benin, die eine digitale universelle medizinische Identifikation bereitstellen, um Patienteninformationen korrekt und pünktlich verfügbar zu machen. Sekura aus Israel wiederum ermöglicht Frauen mittels App und Geolocation, sich gegenseitig die sichersten Heimwege mitzuteilen und schnell Hilfe rufen zu können. 

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Shufola aus Bangladesh kombiniert lokalisierte Wettervorhersagen mit spezifischen Ratschlägen für Kleinbauern und sichert so den effektiven und nachhaltigen Anbau. Die Koreanische Dot Incorporation hat eine „Smart-Watch“ für Sehbehinderte auf den Markt gebracht, die Chat- und Emailnachrichten über sich mechanisch bewegende Punkte auf Fingerspitzen überträgt

Die 45 Gewinner kommen aus 26 Ländern, ausgewählt aus über 400 Nominierungen und bieten ein Panorama wie digitale Innovationen für die Erreichung der 17 SDGs der UNO und ihrer 169 Targets eingesetzt werden können.

Was sind in diesem Zusammenhang die größten Herausforderungen?

Die Digitalisierung zeigt zunehmend problematische Seiten. Hass verbreitet sich schneller, Kriminelle und Realitätsleugner vernetzen sich globaler, der Überwachungsstaat wird total. Wie immer bei Technologien haben sich das die Erfinder so nicht gedacht. 

Gesellschaftlich muss man damit umgehen und Lösungen angesichts von Datenraub, Fake News und mangelnden Wissenserfolg erarbeiten. 59 Prozent der Weltpopulation nutzen das Internet, umso unerlässlicher sind relevante Inhalte und nachhaltige Anwendungen, die einen globalen Wissenstransfer und einen sozialen Mehrwert schaffen.

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„Hack the Gap“ ist das Motto des diesjährigen WSA Global Kongress. Ein Aufruf nicht zufrieden zu sein mit dem, was getan und erreicht wird, den Änderungsbedarfen nachzugehen, und drei intensive Tage lang voneinander zu lernen.

Durch eine enge und strategische Zusammenarbeit können Ressourcen und Netzwerke effektiv genutzt werden. In der sich schnell verändernden, stark vernetzten und hyper-digitalisierten Welt erfordert die Schaffung eines positiven sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Wandels die Zusammenarbeit einer Vielzahl von Interessengruppen. 

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Der WSA trägt hierzu bei, Menschen zu vernetzen und auch große Kooperation und Organisationen wie die Vereinten Nationen und Ihre Organisationen von UNESCO, UNIDO oder ITU als Plattformen des Austausches zu nutzen.

Im Rahmen des WSA Global Congress werden die finalen Pitches der Africa India Innovation Challenge stattfinden. Worum geht es bei dieser Challenge?

In Partnerschaft mit Advantage Austria und der Jungen Wirtschaft finden die Pitches der Africa Innovation Challenge im Rahmen des WSA statt.

Dabei geht es darum, die Herausforderungen von Afrika als Chancen für Kooperationen zu adressieren. Und auch in Indien, das in den kommenden 5 Jahren zum bevölkerungsmäßig größten Land der Erde wird, österreichisches, technologisches Knowhow anzubieten, das nachhaltiges Wirtschaftswachstum unterstützt.

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Bei der Innovation Challenge werden vor allem nachhaltige Lösungen aus Österreich gesucht – der WSA Global Congress, mit seinem internationalen Publikum bietet den perfekten Rahmen und Möglichkeiten der Vernetzung für österreichische Startups mit Unternehmer aus Afrika oder Indien.

Darüber hinaus und in einer schon mehrjährigen Partnerschaft wird dieses Jahr auch der Josef Umdasch Research Prize zum dritten Mal im Rahmen des WSA Global Congress vergeben.


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