03.03.2021

WOTA-Gründer macht in zwei Monaten Millionen-Umsatz mit neuem Corona-Lollipop-Test

"Female Taxi" von WOTA musste aufgrund von Corona und Lockdown pausieren. Mit dem Startup auf "hold" gründete Eden Biniaurishvili einfach ein neues, ein zeitgemäßes. Und machte mit Lollipop-Tests in sehr kurzer Zeit enormen Umsatz.
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Wota, Lillipop-Test, Covid, Coronatest, Test zum Lutschen, zum Nuckeln,
(c) Helmut Tremmel - Danell Daral und Eden Biniaurishvili mit ihrem Lollipop-Test.

Eden Biniaurishvili hat aufgrund seiner Schwester einst ein Taxi-Startup namens WOTA gegründet, das einem “Female Uber” gleicht. Und wo Frauen als Fahrer nur Frauen als Gäste chauffieren. “Dann kam Corona und wir mussten WOTA stilllegen”, erklärt Biniaurishvili schweren Herzens, der einem aufmerksamen Publikum auch von seinem Auftritt bei “2 Minuten 2 Millionen” in Erinnerung ist. Doch wo andere straucheln, so ist beim 24-jährigen Gründer eine andere Attitüde präsent.

Siebenstelliger Umsatz in zwei Monaten

“Ich bin ein Typ, der immer ein Projekt hat”, sagt Biniaurishvili. Gemeinsam mit seinem Partner Danell Daral hat er BiDa Medical geründet und in nicht einmal knapp zwei Monaten siebenstellige Beträge umgesetzt. Das Vertriebsunternehmen bringt neuartige Antigen-Schnelltests, wie den Spucktest und den Lollipop-Test nach Österreich, die alle von dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) für den Heimgebrauch freigegeben wurden. Unterstützt werden die beiden Gründer von einem elfköpfigen Team mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren.

Lollipop-Test vom BASG freigegeben.

“Die Covid-Krise war eine außergewöhnliche Situation. Von Außen kam wenig Hilfe. Es ging in die komplett falsche Richtung der Regierung. Es gab Fehlentscheidungen. Da wollten wir etwas beitragen. Und wollten Vorreiter beim Testen werden”, erklärt Daral, Geschäftsführer bei BiDa. “Daher haben wir bessere Tests mit einer höheren Sensitivität entwickelt, die auch einfach in der Anwendung sind.”

Apotheken als Hauptkunden

Hauptabnehmer sind österreichweit Apotheken, Großkunden aus dem Medizinprodukte-Bereich, Ärzte sowie Unternehmen mit Betriebsärzten zur Testung vor Ort. Des Weiteren vertreibt BiDa Medical den Spucktest, sowie den kurzen Nasen-Abstrich-Test, FFP2 und FFP3 Masken.

Zwei Minuten am Lollipop nuckeln

Beide Unternehmer haben zu den bisherigen Kunden noch Schulen im Visier, wie Daral erklärt. “Zwei Minuten nuckeln und 15 Minuten warten. Mehr braucht es nicht. Perfekt für Schulen”, meint er, während BiDa-Gründer Biniaurishvili darauf hinweist, dass trotz des unglaublichen Erfolges in so kurzer Zeit sein altes Herzensprojekt WOTA, nicht tot sei. “Im Sommer wird es weiter gehen”, sagt er und verspricht dazu zeitnah neue Informationen.

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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