22.04.2022

World Fund: Wie der neue ClimateTech-Fonds 350 Millionen Euro in Startups investieren möchte

Der World Fund – hinter dem die nachhaltige Suchmaschine Ecosia steht – soll bis Ende des Jahres rund 350 Millionen Euro an Kapital einsammeln. Ziel ist es, Europas größter Fonds zu werden, der sich auf Klimatechnologien spezialisiert. Bei "One Change a Week" spricht General Partner, Tim Schumacher, über die Hintergründe.
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World Fund
Tim Schuhmacher | (c) World Fund

Der Bedarf an Risikokapital im Bereich von Klimatechnologien ist groß. Eine aktuelle Studie der Deutschen Energie-Agentur hat ergeben, dass allein in Deutschland 22,7 Milliarden Euro benötigt werden, um bis 2030 eine positive Klimawirkung zu erzielen. Dennoch mangelt es in Europa im Vergleich zu Ländern, wie den USA, an kapitalkräftigen Fonds, die speziell in Klimatechnologien investieren. In Nordamerika gibt es 41 Fonds mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 100 Millionen Dollar, in Europa dagegen nur sechs, wobei die meisten europäischen VC-Fonds für Klimatechnologien über weniger als 40 Millionen Dollar verfügen, um derartige Technologien zu unterstützen.

World Fund erhält prominente Unterstützung

Mit dem 350 Millionen Euro schweren World Fund betritt nun ein neuer Fonds die Bühne, der diese Lücke in Europa künftig schließen soll. Der Fonds wurde 2021 unter anderem von den Gründern der nachhaltigen Suchmaschine Ecosia initiiert und wird aktuell von über 60 Investor:innen unterstützt. Unter ihnen befinden sich bekannte Namen, wie Daria Saharova, die den Risikokapitalgeber Vito One leitete oder Tim Schumacher, der Ecosia sowie die Domain-Plattform Sedo mit aufgebaut hat. Weiterer Investor ist Craig Douglas aus Großbritannien, der bisher beim Klima-Fonds Set Ventures aus den Niederlanden aktiv war. Zudem beteiligt sich auch Ecosia-CEO Christian Kroll.

World Fund: Closing soll noch 2022 erfolgen

Wie Tim Schuhmacher bei “One Change a Week” erläutert, konnte mittlerweile mehr als die Hälfte des Kapital eingesammelt werden. Das Closing soll noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Aktuell befinde man sich laut Schumacher auch mit institutionellen Investor:innen, wie Pensionskassen oder größere Banken, in Gesprächen. Mit 350 Millionen Euro wäre der World Fund Europas größter VC-Fonds, der sich speziell auf Klimatechnologien spezialisiert hat. Zudem hat sich der World Fund das Ziel gesetzt, bis 2040 zwei Gigatonnen an CO2-Emissionen einzusparen – das entspricht vier Prozent aller weltweiten Emissionen.

Voraussetzungen für Investitionen

Künftig soll der Fonds laut Schumacher branchenübergreifend investieren. Dazu zählen beispielsweise die Bereiche Energie, Verkehr, Bau, Lebensmittel und Landwirtschaft. Allerdings gibt es auch Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen. “Wir in investieren nur in Unternehmen, die in der Lage sind, bis 2030 rund 100 Megatonnen CO2 einzusparen”, so Schumacher. Zudem sollen die Unternehmen das Potenzial haben, in ihrer Branche Marktführer zu werden. Investiert wird sowohl in der Frühphase als auch der Wachstumsphase. Als Beispiele nennt er Energiespeicherlösungen sowie intelligente Ladeinfrastruktur, oder alternative Proteine. Um das Potential zu messen, setzt der World Fund auf eine eigens entwickelte Methodik namens Climate Performance Potential (CPP) – zu Deutsch “Klimaleistungspotenzial”.

Das Investment-Team & wissenschaftlicher Beirat

Das Investmentteam besteht laut Schumacher aus Maschinenbau-Expert:innen, Chemieingenieur:innen, Physiker:innen und einem Mathematiker. Zudem kommt Unterstützung von einem Netzwerk von etwa 60 Limited Partner (LPs). Darunter befindet sich auch Trivago-Mitbegründer Rolf Schrömgens oder Econos, eine digitale Nachhaltigkeits-Investmentplattform, die von bekannten deutschen Investor Alexander Samwers unterstützt wird. Darüber hinaus berät ein wissenschaftlicher Beirat den World Fund, dem unter anderem der Direktor des Max-Planck-Instituts für Innovation und Unternehmertum, Dietmar Harhoff, angehört.

Wie Schumacher abschließend erläutert, wurden bereits sechs Beteiligungen getätigt. Dazu unter anderem das slowenische Startup Juicy Marbles, das in einer Seed-Finanzierungsrunde 4,5 Millionen US-Dollar aufgestellt hat und rein pflanzliche Steaks entwickelt und produziert. Zudem wurden seit dem Launch über 1000 Startups gesichtet, wobei sich laut Schumacher darunter auch österreichische Startups befinden.


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Movevo, movevo4kids, Bewegung in Volksschulen
(c) motion4kids - Die Klasse bewältigt gemeinsam Bewegungschallenges und Aufgaben.

Movevo ist ein Villacher Startup, das eine App entwickelt hat, die Bewegung und Gesundheit spielerisch in den Arbeitsalltag integrieren und zu gemeinsamen Pausen im Team animieren soll – brutkasten berichtete. Die App wird in zwei Versionen angeboten: Move App für Unternehmen (betriebliche Gesundheitsförderung) und movevo4kids für Kinder bzw. Schulen (angepasstes Konzept: Lehrpersonen bekommen die App und machen die digitalen Übungen mit der Klasse). Nun ist man Teil der kostenlosen Initiative “Servus bewegt Kinder – Die Bewegte Schule”. Daran nehmen österreichweit 100 Volksschulen teil – mehr als 16.000 Kinder in über 784 Klassen sollen von dem Bewegungsprogramm profitieren, welches auch die Webapp von movevo4kids umfasst.

Movevo: Gamification-Ansatz im Schulalltag

Ziel ist es, dem zunehmenden Bewegungsmangel bei Kindern entgegenzuwirken und Gesundheit spielerisch im Schulalltag zu fördern. Movevo-Geschäftsführer und Founder Michael Omann dazu: “Turnstunden sind wichtig. Aber wir wollen Bewegung in kurzen Einheiten zu einem fixen Bestandteil des Unterrichts machen.”

Oft fehlen im Unterricht die nötigen Ressourcen, den Schülerinnen und Schülern ausreichend Bewegung zu ermöglichen. Mit der Anwendung von movevo4kids sollen Lehrerinnen und Lehrer einen aktiven Unterricht gestalten. Die Klasse wird dabei durch die von Expertinnen und Experten entwickelten Übungen, spielerisch zum Mitmachen motiviert. Dabei fördere man die Konzentration und Leistung der Kinder und verbessere so die Unterrichtsqualität. Die kurzen (fünf bis zehn Minuten) und flexibel einsetzbaren Bewegungseinheiten sind dazu gedacht, den Turnunterricht im Schulalltag zu ergänzen.

Denn, jedes dritte schulpflichtige Kind ist übergewichtig und nur zwei von zehn Kindern erfüllen die WHO-Empfehlung von einer Stunde Bewegung pro Tag. Das zeigen die alarmierenden Zahlen des aktuellen Gesundheitsberichts vom Gesundheitsministerium. Bewegungsmangel ist eine der Hauptursachen für chronische und psychische Krankheiten und führt in weiterer Folge zu enormen Kosten für das Gesundheitssystem.

“Es muss nicht immer eine volle Stunde Bewegung sein”

“Wir brauchen eine neue Bewegungskultur und mehr Bewegungsbewusstsein in Österreich. Es muss nicht immer eine volle Stunde Bewegung sein, schon kurze aktive Pausen sind wirksam. Die Auswirkungen von zu wenig Bewegung wie Übergewicht sind bereits deutlich sichtbar. Hier darf die Politik nicht länger wegschauen“, so Omann weiter.

Öffentliche und private Volksschulen aus ganz Österreich konnten sich im Oktober über ein Online-Formular für das Projekt anmelden. Das Paket umfasst neben Bewegungsmaterialien und Webinaren zur Bewegungsförderung, Zugänge zu den digitalen Abenteuerwelten von movevo4kids, Break it Kids und Sport-attack. Das Programm wird den Schulen für das Schuljahr 2024/25 zur Verfügung gestellt.

Auszeichnung für Movevo

Abseits der Teilnahme an dieser Initiative belegte die movevo4kids-App diese Woche bei dem “ausgezeichnet regional“-Award in Klagenfurt den zweiten Platz in der Kategorie “Gesundheit & Pflege”. Die zugehörige App für betriebliche Gesundheitsförderung Movevo erreichte den dritten Platz in der Rubrik “Kärnten Digital”.

“Wir freuen uns besonders über die Auszeichnung für movevo4kids und sehen den Award als Bestätigung, dass wir mit unserer Vision auf dem richtigen Weg sind, Kinder auf spielerische Weise zu mehr Bewegung zu motivieren”, sagt Omann.

Die kostenlose Bewegungs-Initiative für 100 Volksschulen in Österreich im Schuljahr 2024/25 wird von der Bildungsstiftung motion4kids in Kooperation mit Red Bull Media House und der Täglichen Bewegungseinheit umgesetzt. Movevo4kids ist Partner des Projekts und stellt dafür die innovativen digitalen Inhalte zur Verfügung.

“Es freut uns sehr, dass Volksschulen aus allen neun Bundesländer vertreten sind”, sagt Marion Kanalz, COO und Co-Founderin von Movevo. “Mit movevo4kids wollen wir allen Kindern positive Bewegungserfahrungen ermöglichen und langfristig zu einem gesunden Lebensstil beitragen.”

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