13.09.2018

Wo bleibt die Disruption der Versicherungsbranche? Brutkasten Meetup #InsureTech

Gibt es Disruption in der Versicherungsbranche oder ist das nur ein Buzzword? Am 12. September fand in Kooperation mit UNIQA Ventures und Helvetia Venture Fund das Brutkasten Meetup #InsureTech mit spannenden Startup Pitches und Podiumsdiskussion statt.
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InsureTech Meetup Brutkasten
(c) derbrutkasten. Spannende Pitches und Podiumsdiskussion mit ExpertInnen zum Thema InsureTech gab's beim Brutkasten Meetup #InsureTech.

Bei unserem Meetup am 12. September, das Eva Juratovac (COO bei derbrutkasten) organisierte, drehte alles um’s Thema InsureTech. Wir haben spannende Startups für Pitches, eine hochkarätige Jury und Podiumsspeaker eingeladen, um euch einen Abend mit spannendem Input und sinnvollem Networking zu bieten. Als Partner konnten wir dafür UNIQA Ventures und Helvetia Venture Fund gewinnen. Die beiden auf InsureTechs fokussierten Investment-Vehikel verfügen über jeweils rund 50 Millionen Euro Kapital. In der Zukunft könnte sich das für die pitchenden Startups vielleicht auszahlen. Aus über 50 Bewerbungen haben wir die besten drei Startups ausgewählt, die die Möglichkeit bekamen, ihre Ideen vorzustellen und wertvolles Expertenfeedback zu erhalten.

+++ InsureTech in Österreich: “Noch keine fundamentalen Disruptionsansätze” +++

Die Startup Pitches beim Brutkasten #InsureTech Meetup: Prewave

Lisa Madlberger promovierte in Wirtschaftsinformatik an der TU Wien. Auf Basis ihrer dortigen Forschungsarbeit gründete sie Prewave. “Man Made Risks sind schwer zu quantifizieren. Das ist überraschend, da Menschen über ihre Smartphones mehr Daten als je zuvor produzieren,” so Madlberger. Mithilfe von Algorithmen wertet Prewave Social Media-Daten aus, um genau diese Man Made Risks vorherzusagen und global sichtbar zu machen. Dies funktioniere vor allem in den Bereichen Pollution, politische Unruhen, Korruption und Supply Chain gut und es gelang, bereits Vorkommnisse exakt vorherzusagen. Auch wenn der Nutzen für Versicherungen unbestreitbar ist, merkte Michael Wieser, Partner beim Helvetia Venture Fund, an, dass große Knackpunkte auch bei Cybercrime und Intangible Assets liegen. Fragen kamen auch zur Technologie hinter Prewave. Es handele sich um eine Kombination aus Machine Learning und Natural Language Processing.

Payuca – smartes Parken

Das Wiener Startup Payuca ist angetreten, um einen Beitrag zur Beendigung der nervenaufreibenden Parkplatzsuche zu leisten. In der Payuca-App können sich NutzerInnen nach Regierstrierung zu einem freien Parkplatz in der Nähe navigieren lassen. Pro Stunde fallen zwei Euro Gebühr an, aber maximal 16 Euro pro Tag. Damit befinde man sich auf einem vergleichbaren Preisniveau wie bei Kurzparkzonen auf der Straße, bzw. sei man ca. “60 Prozent günstiger als andere Parkhäuser”, so Payuca Co-Founder und Geschäftsführer Dominik Wegmayer. Die Stärke von Payuca bestehe vor allem in langfristigen Verträgen mit Partnern wie Objekteigentümern, die ebenfalls von einer besseren Ausnutzung ihrer Parkplätze profitierten.

Die Jury sah dort viel Potential und ermunterte zum Ausbau dieser Partnerschaften. Jedoch wurde auch die Frage aufgeworfen, ob durch das autonome Fahren nicht bald viel weniger Autos und damit weniger Kunden unterwegs seien. Als nächste Schritte stünden laut Wegmayer die Expansion in weitere Regionen und dynamisches Pricing an. Letzteres habe das Ziel, Umsätze zu maximieren und Auslastungen in Stadtgebieten zu optimieren.

Toss – moderne Vertragsabschlüsse

Das Startup Toss von Lukas Meusburger (V_labs) hat ein Tool entwickelt, mit dem der Prozess des Vertragsabschlusses einfacher und transparenter gestaltet werden soll. Oft seien Vertragsabschlüsse mühsam und charakterisiert durch ein ewiges E-Mail-Pingpong. In Toss können Versicherungen personalisierte Angebote versenden, und direkt darin können aufkommende Fragen gestellt werden. Zusätzlich liefere Toss Datenmaterial dazu, wie der Kunde mit der PDF umgeht. So sollen sich höhere Abschlussquoten erzielen und das eigene Angebot verbessern lassen. Man setze sich zur Konkurrenz dadurch ab, dass man die universelle Schnittstelle PDF verwende, so Meusburger. Die Webbasiertheit stieß auf Kritik bei der Kury, da es schwierig werden könnte, Kunden davon zu überzeugen, ihre Verträge über eine Web-Plattform abzuwickeln. Jedoch sei denkbar, Toss auch außerhalb der Versicherungsbranche anzuwenden.

Die Pitches von Prewave, Payuca und Toss inkl. ExpertInnen-Feedback in voller Länge

Live von dem brutkasten Meetup #InsureTech

Live von der Pitch-Session des brutkasten Meetup #InsureTech. Die Pitchenden Prewave, PAYUCA GmbH und TOSS.

Gepostet von DerBrutkasten am Mittwoch, 12. September 2018

Disruption und Marktpotential von InsureTech, Corporate-Startup-Collaboration und die Zukunft der Branche

Bei der Podiumsdiskussion wurden viele spannende Themen gestreift und kontroverse Fragen im Bereich InsureTech aufgeworfen. Die erste Diskussion entflammte um das Thema Disruption. Der Moderator Dejan Jovicevic startete mit einem Zitat von Hansi Hansmann. Ihm zufolge betrage die Durchdringung der Digitalisierung in der österreichischen Versicherungsbranche nur ein Prozent. Dies liege laut Erika Krizsan, Managing Director bei der Insurance Factory, nicht nur daran, dass das Traditionsbewusstsein in Österreich sehr hoch sei. Auch das Angebot sei noch nicht da.

Michael Wieser warf ein, dass auch nicht alles disrupted werden müsse. Oft genüge der Anspruch, Dinge besser zu machen. In eine ähnliche Richtung ging auch Søren Obling, Gründer und Geschäftsführer von Finabro, und Carmen Balazs-Poandl, CEO von puck. Letztere untersuchte in einer Studie, ob es sich in den meisten Fällen bei Disruption eher um ein Buzzword handelt. Andreas Nemeth, CEO von UNIQA Ventures fügte hinzu, dass aufgrund der strengen Regularien und dem schweren Erbe der vorhandenen IT-Strukturen es Corporates auch schwieriger hätten, bahnbrechende Innovationen voranzubringen. Weitere angeschnittene Themen in der Podiumsdiskussionen waren u.a. das große Marktpotential von InsureTech, Corporate-Startup-Collaboration und die Zukunft der Branche mit der Generation Y.

Die vollstände Podiumsdiskussion

Live von dem brutkasten Meetup #InsureTech

Seid live dabei, wenn unsere Podiumsexperten die technologischen Entwicklungen der InsureTech Szene diskutieren. Am Panel Andreas Nemeth, CEO UNIQA Ventures, Michael Wieser, Partner bei Helvetia Venture Fund, Erika Krizsan, Managing Director bei Insurance Factory Consulting & Training, Carmen Balazs Poandl, CEO bei puck und Soren Obling, Founder bei FINABRO.

Gepostet von DerBrutkasten am Mittwoch, 12. September 2018

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Digitale Exporte
(c) Viktor Stojkoski, Philipp Koch, Eva Coll, & César A. Hidalgo

“Die Entwicklung von Österreichs Exportwirtschaft ist eine Erfolgsstory, die ihresgleichen sucht” – so lautet der erste Satz im aktuellen Bericht “Österreichische Exportwirtschaft 2024/2025” der Wirtschaftskammer-Unterorganisation Außenwirtschaft Austria. Mit 201 Milliarden Euro Gesamtvolumen wurde 2023 ein neuer Rekord erzielt. Bei den Pro-Kopf-Exporten der Waren liegt Österreich auf Platz 8 in der Weltrangliste, innerhalb der EU sogar auf Platz 6.

EU weit hinter USA und China bei digitalen Exporten

Es besteht also kein Zweifel an der Stärke von Österreichs Exportwirtschaft. Doch die Sache hat einen Haken. Das legt eine diese Woche in “Nature Communications” publizierte Studie nahe, die von einem Forscher:innen-Team rund um EcoAustria Researcher Philipp Koch erstellt wurde. Die Kernaussage: Bei digitalen Exporten liegt die EU weit hinter den USA und China. Doch dieses Segment wächst schneller als der klassische Waren-Exportsektor.

Konkret übertrafen die digitalen Exporte der USA im Jahr 2021 laut Studie jene der EU-27 um mehr als das Zehnfache. 672 Milliarden US-Dollar stehen 48 Milliarden US-Dollar gegenüber. Auch China hat die EU-27 im selben Zeitraum um mehr als das Doppelte übertroffen (107 Mrd. US-Dollar). Forscher Philipp Koch nennt weitere Zahlen: “Österreich exportierte im Jahr 2021 weniger als 290 Millionen US-Dollar an digitalen Produkten. Das entspricht lediglich rund 1,1 Prozent der gesamten österreichischen Waren- und Dienstleistungsexporte”. Global betrachtet zeichnete im Jahr 2021 der digitale Handel mit knapp einer Billion US-Dollar für rund 3,5 Prozent des insgesamten Welthandels verantwortlich.

Digitale Exporte USA EU China
(c) Viktor Stojkoski, Philipp Koch, Eva Coll, & César A. Hidalgo 

Ökonomische und ökologische Vorteile

Die digitalen Exporte hätten jedoch sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile, führen die Studien-Autor:innen aus: “Länder, die Wirtschaftswachstum von Treibhausgasemissionen entkoppelt haben, tendieren zu höheren digitalen Exporten, was darauf hindeutet, dass der digitale Handel nachhaltigere Formen der wirtschaftlichen Entwicklung unterstützen kann.” Zudem seien digitale Produkte tendenziell von höherer wirtschaftlicher Komplexität als physische Produkte, was darauf hindeute, dass digitale Produkt-Exporte wertvolle Beiträge zur Weiterentwicklung einer Wirtschaft leisten.

Koch kommentiert: “Insgesamt sind gesteigerte digitale Exporte ein Schlüsselelement für das langfristige wirtschaftliche Wohlergehen von Österreich und Europa im globalen Markt. Die Ergebnisse unserer Studie unterstreichen einmal mehr die Notwendigkeit für Europa, den digitalen Sektor zu stärken und in digitale Infrastruktur zu investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben”.

Tochterunternehmen erschweren Datenerfassung

Belastbare Daten zu den digitalen Exporten zu bekommen, gestaltete sich für die Studienautor:innen übrigens gar nicht so einfach. “Wenn jemand in Österreich beispielsweise ein Videostreaming-Abonnement des US-amerikanischen Anbieters Netflix kauft, ist dies eine internationale Handelstransaktion. Da Technologieunternehmen allerdings häufig lokale Tochtergesellschaften besitzen, die ihre Auslandstransaktionen verschleiern [Anm. siehe Vergleich in der Grafik], und der Handel von Dienstleistungen nicht sehr granular erfasst wird, gestaltete sich die Erfassung des internationalen Handels mit digitalen Produkten bislang schwierig”, heißt es von ihnen.

Durch den Einsatz von Machine Learning kombiniert mit Umsatzstatistiken von mehr als 15.000 Unternehmen sei es aber gelungen, bilaterale Handelsschätzungen für 31 Sektoren, 189 Länder und alle Jahre von 2016 bis 2021 zu erstellen.

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