12.03.2019

WisR: Kein “2Min2Mio-Deal”, dafür deutsche Investoren geangelt

Der Auftritt bei der Puls 4-Startup-Show "2 Minuten 2 Millionen" brachte für das Wiener Startup WisR kein Investment. Die Gründerinnen schlugen dabei sogar Angebote aus. Gebremst hat sie das keineswegs. Wir sprachen mit Co-Founderin Klaudia Bachinger.
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WisR, Klaudia Bachinger, Carina Roth
(c) Gerry Frank - Gründerinnen Carina Roth und Klaudia Bachinger lehnten im TV gleich zwei Investitions-Deals ab.

Trotz eines souveränen Auftritts und viel Lob seitens der Puls4-Jury kam es bei “2 Minuten 2 Millionen” zu keinem Deal für Klaudia Bachinger und Carina Roth , die Gründerinnen von WisR. Das Angebot von Florian Gschwandtnter (100,000 Euro für zehn Prozent Beteiligung) war für die selbstbewusste Frauen zu niedrig und hätte auch aus Erstinvestorensicht die Firmenbewertung zu stark verwässert. Dass zudem aber noch ein TV-Werbe-Budget von SevenVentures über 400,000 Euro (ebenfalls für zehn Prozent Anteile) ausgeschlagen wurde, ließ viele aufhorchen. Klaudia Bachinger erklärt im Gespräch mit dem brutkasten, warum paradoxerweise für ihre Zielgruppe Silver Ager Offline-Medien die schlechtere PR-Plattform darstellen.

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Ein Excel-Sheet für Fragen

Alles begann mit einer gewissenhaften Vorbereitung, wie uns Bachinger wissen lässt. Der Pitch aus “2 Minuten 2 Millionen” wurde öfter vor Freunden, Bekannten und im Büro geübt. Selbst potentielle Frage seitens der Investoren wurden in einem Excel-Sheet festgehalten und durchgegangen. Dabei wurde bestimmt, wer von den beiden Gründerinnen zu welcher Frage sprechen würde, um keine Verwirrung aufkommen zu lassen und um eine klare Struktur beim Beantworten zu halten.

“Conversion von offline zu online schwieriger”

Dass das Media-Budget von Daniel Zech von SevenVentures ausgeschlagen wurde, kam für alle überraschend. Besonders die Begründung der Gründerinnen, nicht auf TV-PR angewiesen zu sein, ließ viele aufhorchen. “Bei uns ist für die ‘Early Adopter’ Online-PR der beste Kanal. Bei den Online-Angeboten des ORF, der Wiener Zeitung oder des Kurier konvertieren die User besser, weil sie bereits online sind. Von einem Offline-Medium, sprich TV oder Print, gestaltet sich die Conversion zu einem Online-Medium schwieriger”, sagt Bachinger und erklärt damit den Verzicht auf 400.000 Euro Werbebudget.

Keine Partnerschaft mit Runtastic-Gründer Gschwandtner

Beide Gründerinnen hatten zudem vor laufender Kamera das Angebot von Florian Gschwandtner abgelehnt, ihn aber zeitgleich zu einer Beteiligung bei der nächsten Finanzierungsrunde eingeladen – inklusive zehn Prozent Discount. Trotz positiver Grundhaltung und folgenden Gesprächen wurde aus dieser Idee keine Partnerschaft, da, wie Bachinger sagt, die Beteiligungsgesellschaft von Gschwandtner (8Eyes) für das Jahr bereits zu viele Investments getätigt hatte.

Deutsche Investoren bei WisR mit dabei

Ohne zuviel zu verraten, erzählt Bachinger dennoch, dass WisR für die zweite Finanzierungsrunde die Term-Sheets bereits unterzeichnet hat. “Ich kann dazu noch nicht sagen, mit wem genau, aber es handelt sich um deutsche Investoren”, so die Gründerin. Mit dem neuen Kapital wird nun mit der Plattform der Sprung nach Deutschland gewagt. “Genauer gesagt zuerst nach München und später nach Stuttgart oder Köln”, sagt Bachinger abschließend. Dies stelle den ersten Schritt dar, in baldiger Zukunft im gesamten DACH-Raum groß zu werden.

Klaudia Bachinger und Carina Roth, die Geschäftsführerinnen und zwei von drei Co-Foundern von WisR, im Live Gespräch über ihre Recruiting Plattform für Silverager

Klaudia Bachinger und Carina Roth, die Geschäftsführerinnen und zwei von drei Co-Foundern von WisR, im Live Gespräch über ihre Recruiting Plattform für Silverager.

Klaudia Bachinger und Carina Roth, die Geschäftsführerinnen und zwei von drei Co-Foundern von WisR, im Live Gespräch über ihre Recruiting Plattform für Silverager.

Gepostet von DerBrutkasten am Donnerstag, 26. April 2018

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Wiener Wärmepumpen-Startup ecop holt 8,5 Millionen Euro Finanzierung

Es will die Energiewende in der Industrie und darüber hinaus vorantreiben. Dafür erhielt es bereits reichlich Zuspruch - und nun auch eine Kapitalspritze in Millionenhöhe.
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(c) ecop

Es positioniert sich als Spezialist in der Entwicklung von “effizienten Hochtemperatur-Wärmepumpen für Industrie und Fernwärme”. Schlagzeilen schrieb es deshalb schon einige – auch Kapitalgeber sind an dem Modell des in Wien gegründeten Jungunternehmens ecop interessiert.

Mit Wärmerückgewinnung zur Energiewende

Trocknen, Destillieren oder Schmelzen sind tägliche Prozesse in der Industrie. Ohne die dazu notwendige Wärme wäre die Industrie nicht denkbar. Wärme macht nämlich über 70 Prozent des industriellen Energiebedarfs aus – brutkasten berichtete. Das Ganze wird dann verschwenderisch, wenn die durch Industrieprozesse entstandene Wärme nicht genutzt wird.

Diesem Problem nahm sich das Wiener Startup ecop an und entwickelte eine Lösung zur Wärmerückgewinnung mit Wärmepumpen. Dabei wird die von der Industrie erzeugte Prozesswärme in den Produktionsprozess zurückgeführt. Damit kann man jene Wärme nutzen, die ansonsten ungenutzt in die Umgebung freigesetzt würde.

Flexibler Einsatz in Industrie

Seit seiner Gründung 2007 verfolgt ecop das Ziel, Rotationspumpen als Schlüssel zur Wärmerückgewinnung in der Industrie durchzusetzen. Das Startup hat dafür eine Technologie entwickelt, die es selbst als weltweit einzigartig bezeichnet.

2015 wurde der erste vollfunktionsfähige Prototyp fertiggestellt. Die Technologie basiert auf einem neuartigen thermodynamischen Kreislauf und ermöglicht eine effiziente Rückgewinnung und Wiederverwendung von Fabrikabwärme mit direkten Ausgangstemperaturen von bis zu 200 °C. Die Rotationsgeschwindigkeit könne jederzeit abgeändert werden, um sich an verschiedene Temperaturen der Wärmequellen anzupassen.

2.500 Tonnen CO2 pro Jahr gespart

Industrieunternehmen soll es dank ecop also möglich sein, ihren Einsatz von Erdgas und fossilen Brennstoffen zur Wärmeerzeugung erheblich reduzieren zu können. Konkret sollen Einsparungen von 2.500 Tonnen CO2 pro Jahr möglich sein, heißt es von ecop.

“Unser Produkt ist eine revolutionäre Großwärmepumpe für die Industrie, die völlig neue Anwendungsfelder für die Verwertung von Abwärme schafft und als erste wirtschaftlich effektive Wärmepumpe für Temperaturen bis 150 Grad gilt”, sagte ecop-Gründer und Geschäftsführer Bernhard Adler gegenüber brutkasten im Jahr 2022.

3,9 Mio. im Sommer 2022 – nun frische 8,5 Mio. von EIC

Die Lösung fand auch von Seite einige Kapitalgeber Zuspruch. Mit einem Investment in Höhe von 3,9 Millionen Euro beteiligte sich im Sommer 2022 mit EIT InnoEnergy ein starker Partner am Unternehmen (brutkasten berichtete). Um die Skalierung zu managen, holte sich ecop die Wiener Beteilgungsgesellschaft epoona rund um Lothar Stadler und Werner Töpfl an Bord – beide zwei erfahren C-Level Manager aus der Industrie. Ziel war es damals, eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von zehn Millionen Euro abzuschließen.

Zwar nicht zehn, aber satte 8,5 Millionen Euro holte man sich nun vom EIC Accelerator, wie der Wärmepumpen-Spezialist am heutigen Freitag vermeldet. Der EIC Accelerator als Programm des European Innovation Council fördert DeepTech-Startups und Kleinunternehmen, die er in “einem hochkompetitiven Verfahren” auswählt.

EIC Accelerator förderte 68 von 347 Bewerbern

Direkte Zuschüsse werden in einer Höhe von bis zu 2,5 Millionen Euro vergeben, Kapitalbeteiligungen seien bis zu sechs Millionen Euro möglich. Nach eigenen Angaben erhält das DeepTech somit “die maximale Investitionssumme, um die Produktion seiner Rotations-Wärmepumpe zu skalieren”, heißt es per Aussendung.

Nach eigenen Angaben wurde ecop von der EIC Accelerator-Jury als eines der 969 Bewerber:innen zur Förderung ausgewählt. 347 Unternehmen kamen in die Interviewphase der Jury, 68 erhielten schließlich eine endgültige Finanzierungsrunde – darunter ecop. Insgesamt stellte das Investmentvehikel des European Innovation Council, der EIC-Fonds, eine Summe von 411 Millionen Euro zur verfügung, davon 165 Millionen in Form von direkten Zuschüssen und 245 Millionen in Form von Kapitalbeteiligungen.

Fabian Sacharowitz, seit April Co-CEO von ecop und früher Investment Director bei EIT InnoEnergy, äußert sich zur frischen Kapitalspritze wie folgt: „Das Innovations-Ökosystem der EU ist für uns eine wesentliche Unterstützung bei der Entwicklung unserer Technologie. Mit der Finanzierung können wir die Entwicklung unseres neuen Rotordesigns abschließen und den nächsten Skalierungsschritt starten sowie unsere Technologie noch breiter in den Markt bringen. Unternehmen und Kommunen können so bezahlbare CO2-freie Wärme erzeugen und ihre Betriebe nachhaltig versorgen.”

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