Willhelm Grill: Der digitale Holzkohlengrill mit App
Das deutsche Startup Willhelm Grill hat einen smarten Holzkohlegrill entwickelt, der sich mit einer App steuern lässt. So kann die Luftzufuhr und Temperatur individuell geregelt werden.
Der Grillmarkt in Deutschland wird laut dem deutschen Institut für Handelsforschung auf ein Marktvolumen von rund 1,21 Milliarden Euro geschätzt. Trotz der großen Nachfrage sei mittlerweile ein Sättigungspunkt erreicht, da die Nachfrage 2018 nach Grillgeräten und Grillzubehör nur mehr um 1,1 Prozent gewachsen ist.
Obgleich der Bedarf gedeckt ist, versuchen auch Startups mit innovativen Ideen und Produkten sich ein Stück am Kuchen zu sichern. So auch das deutsche Startup Willhelm Grill.
Willhelm Grill mit App-Steuerung
Das Startup rund um die beiden Gründer Michael Schunke und Mathias Dögel, die selbst passionierte Grill-Fans sind, hat einen smarten Grill mit App-Steuerung entwickelt. Der Grill ist laut Website des Startups in nur zehn Minuten einsatzbereit und soll ein langes Anheizen überflüssig machen.
Der Grill verfügt zudem über eine höhenverstellbare Glutwanne mit einem integrierten Lüftungssystem. Das Lüftungssystem kann über eine App reguliert werden. Durch die Regulierung ist es zudem möglich eine konstante Temperatur zu gewährleisten. Die Temperatur wird dabei laufend mit Hilfe von Sensoren gemessen.
Grill-Enthusiasten, die mit dem Willhelm Grill ihre Grillkünste ins digitale Zeitalter übertragen wollen, müssen für den Grill allerdings tief in die Tasche greifen. Derzeit beträgt der Preis für einen Griller um die 5.000 Euro.
Um den Griller künftig kostengünstiger anbieten zu können und breitere Käuferschichten anzusprechen, wollen die beiden Gründer bald in die Serienproduktion übergehen. Hierfür sollte auch die Teilnahme an DHDL die nötige Finanzierung bringen. Ziel des Startups ist es, den Grill für rund 500 bis 600 Euro anbieten zu können.
Mittlerweile wurde der Griller auch auf zahlreichen Messen ausgestellt – unter anderem auch auf der spoga+gafa Messe in Köln im vergangenen Herbst. Inwiefern die Gründer mit ihrem Produkt die “Löwen” überzeugen konnten, wird sich heute am Abend bei DHDL zeigen.
Insekten als Proteinquelle – womit sich viele Menschen in ihrer Ernährung (noch) nicht anfreunden können, ist im Bereich Tierfutter ein aufstrebender Markt. Die Vorteile lassen sich gut darlegen, wie es vom Wiener Startup Livin Farms heißt: Protein aus Insekten spare demnach 92 Prozent der Emissionen ein, die etwa zur Produktion von Sojaprotein anfallen. Und für jede Tonne Insektenmehl, die anstelle von Fischmehl in der Tierfütterung (etwa in der Geflügel- und Schweinezucht) eingesetzt werde, würden fünf Tonnen Fisch im Ozean verschont.
Larven als Protein- und Fett-Quelle sowie Düngemittel-Rohstoff
Livin Farms rund um Katharina Unger beschäftigt sich bereits mehr als ein Jahrzehnt mit der Erforschung der optimalen Produktionsprozesse der schwarzen Soldatenfliegenlarve – brutkasten berichtete mehrmals, etwa über eine Sechs-Millionen-Euro-Finanzierungsrunde 2022. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf Larven als Protein-, sondern auch als Fett-Quelle und Düngemittel-Rohstoff. Nun verkündet das Startup einen großen Expansionsschritt: Neben der eigenen Produktionsanlage in Wien Simmering betreue man mittlerweile eine Reihe von Kundenprojekten in Spanien, Österreich, Belgien und Deutschland.
Unger: “Das Livin Farms Team ist aktuell von einer Baustelle zur anderen in ganz Europa im Einsatz”
“Das Livin Farms Team ist aktuell von einer Baustelle zur anderen in ganz Europa im Einsatz. Mit unseren derzeit in Bau befindlichen Insektenmastanlagen werden unsere Kund:innen 2025 bis zu 100.000 Tonnen organisches Material pro Jahr, großteils Nebenprodukte aus Lebens- und Futtermittelindustrie zu Proteinen, Fett und Dünger verwandeln”, sagt Gründerin und Geschäftsführerin Katharina Unger. Die Anlagen seien modular skalierbar, teil- oder auch vollautomatisiert und robotisiert.
Stark automatisierter Prozess
Kern der Livin Farms-Technologie ist die selbst entwickelte, patentierte und vom Unternehmen gebaute “Tray Handling Robotik Linie”, die die Handhabung von Vormast- und Mast der Insektenlarven übernimmt. “Dieses System entleert die Produktionseinheiten (“Trays”) effizient, befördert das zu erntende Material weiter für die Trennung, dosiert Futter, dosiert die Babylarven (“Seedlings”) robotisch und präzise und befördert Trays zum Waschen – wodurch die manuelle Arbeit minimiert und die Hygiene optimiert wird”, heißt es vom Startup.
Modulare Anlage kann leicht erweitert werden
Durch die Standardisierung und Automatisierung der Arbeitsprozesse, und das von Livin Farms dabei weitergegebene biologischen Know-How ermögliche das System Kund:innen, sofort mit der Produktion von Insektenlarven zu starten, ohne eigene Entwicklungszeit auf sich zu nehmen. Das modulare System eigne sich dabei sowohl für kleine oder mittelgroße landwirtschaftliche Betriebe als auch für große Konzerne. “Das System kann in unterschiedlichen Bauhöhen und Automatisierungsstufen umgesetzt werden und wird bisher meist so geplant, dass bereits eine Skalierung am Standort absehbar und rasch durchführbar ist”, heißt es vom Unternehmen weiter. Unternehmen könnten mit einem kompakten Aufbau starten und diesen im Fall von erhöhten Produktionsanforderungen durch Hinzufügen von Modulen einfach erweitern.
Eigene Livin Farms-Anlage in Simmering dient mehreren Zwecken
Auf nicht weniger als 2.500 Quadratmetern betreibt Livin Farms auch eine eigene Anlage in Wien Simmering. Diese fungiert als Demonstrations-, Test und Reproduktionsanlage. Durch die “echten operativen Erfahrungen mit der Anlagentechnik” dort soll der Prozess auch für Kund:innen weiter optimiert werden. Zudem werden in der Anlage kundenspezifische und kostenoptimierte Futterrezepte entwickelt, “die auf die verfügbaren Rohstoffe des Kunden sowie die gewünschten Spezifikationen der Endprodukte (Proteinpulver, Fett und Dünger) eingehen”.
“Fidele und fresshungrige” Larven
Und drittens werden vor Ort Millionen an Fliegen in von Livin Farms entwickelten vollautomatisierten Fliegenkäfigen gezüchtet, die für die Produktion der Babylarven zuständig sind. “Unsere Seedlings schlüpfen aus automatisiert geernteten Eiern aus unseren ersten vollautomatisierten Fliegenkäfigen der Welt. Sie sind wohl auch die längsten Käfige der Welt, mit ca. 30 Metern Länge. Seedlings sind quasi die ‘Kapseln’ in unserem industriellen System für Insekten. Sie werden bei uns vor Ort produziert, grammgenau dosiert, in spezielle Verpackungen verpackt und an unsere Kundenstandorte geschickt, wo sie robotisch eindosiert werden”, erklärt Unger. “Pro Packungseinheit befinden sich, in nur wenigen Gramm, ca. eine halbe Million Tiere, die fidel und fresshungrig nach dem Transport bei unseren Kund:innen auf organisches Material, also Futter gesetzt werden.”
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