04.10.2023

Wiener Startup Tolstoy verkauft Restaurant-Sparte an DoN-Gruppe

Im Zuge eines Asset-Deals hat das österreichischen Gastronomie- & Cateringunternehmen DoN-Gruppe die rein pflanzliche Restaurant-Sparte des Wiener Startups Tolstoy gekauft. Wir haben mit Gründer Daniil Klubov über die Hintergründe des Deals gesprochen.
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vlnr: Rares Bacila, Philipp Zinggl (Geschäftsführer Fresh Casual Restaurants DoN group), Olivia Tucek, Josef Donhauser (CEO und Gründer der DoN group), Daniil Klubov

Vor mittlerweile drei Jahren ging das Wiener Startup Tolstoy mit einem rein pflanzlichen Gastrokonzept an den Start und eröffnete am Wiener Naschmarkt ein erstes Restaurant. Damals verfolgten die beiden Gründer Daniil Klubov und Alexandru Rares Bacila sowie Olivia Tucek, die später hinzugestoßen ist, die Vision, Europas größte pflanzliche Restaurant-Kette aufzubauen (brutkasten berichtete).

Tolstoy pivotierte Geschäftsmodell

Das Konzept hinter Tolstoy beschränkte sich jedoch nicht nur auf die rein pflanzliche Ernährung. Im Hintergrund entwickelten CEO Daniil Klubov und CTO Alexandru Rares Bacila ein völlig neuartiges IT-Ökosystem, das den Restaurantbetrieb optimiert – angefangen vom Einkauf über die Abläufe in der Küche bis hin zum Bestellsystem im Restaurant. Getestet wurde die Software im Echtzeitbetrieb am Tolstoy-Standort am Naschmarkt.

Die beiden Gründer fokussierten sich schlussendlich auf die Weiterentwicklung der IT-Lösung und pivotierten ihr Geschäftsmodell. Neben dem Restaurant-Sparte Tolstoy umfasste das Startup fortan auch die Softwareentwicklungs-Sparte, die unter dem Namen “spoon.tech” firmierte (brutkasten berichtete im Sommer 2022)

Verkauf der Restaurant-Sparte

Wie das Startup am Mittwoch bekannt gab, wurde nun die Restaurant-Sparte “Tolstoy” an die DonGruppe verkauft. “Wir haben im Zuge eines Asset-Deals das Restaurant, die Marke sowie das ganze Franchise-Konzept an die DoN-Gruppe verkauft” so Klubov. Bereits im Zuge des Pivots bestand ein Kontakt zum österreichischen Catering-Unternehmer Josef Donhauser.

Josef Donhauser, CEO und Gründer der DoN group | (c) DoN group

Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart. Fest steht allerdings, dass die Marke nun in die DoN-Gruppe integriert wird. Auch die Mitarbeiter:innen werden vom österreichischen Catering-Riesen übernommen, der rund 2000 Mitarbeiter:innen beschäftigt und einen Jahresumsatz von 150 Millionen Euro erwirtschaftet.

“Wir werden das 100 Prozent vegane Restaurant und die digital guest journey mit allen Mitarbeitenden wie gehabt weiterführen und die Wachstumsvision von Daniil, Rares und Olivia zum führenden veganen Franchisekonzept Europas weiter vorantreiben”, so Donhauser in einem ersten Statement.

Bereits in der Vergangenheit machte die DoN-Gruppe mit Übernahmen in der heimischen Gastrolandschaft Schlagzeilen. So kaufte es 2020 in Österreich zwölf Restaurants der Marke Vapiano, die zuvor in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet.

Die Pläne für spoon.tech

Die Tolstoy GmbH – unter ihr läuft auch die Softwaresparte des Wiener Startups – wurde allerdings nicht übernommen. Sie soll bis Jahresende umbenannt werden. Fortan wollen sich Klubov und Bacila um die Weiterentwicklung von spoon.tech kümmern. Mittlerweile verfügt das Startup über erste Kunden in den USA und möchte künftig mit der Software auch in die Hotellerie expandieren.

Olivia Tucek – kulinarisches Mastermind hinter Tolstoy – wird hingegen in die DonGruppe wechseln und dort die weitere Skalierung der Marke verantworten. Auch die Zusammenarbeit im Bereich der Digitalisierung zwischen der DonGruppe und spoon.tech soll fortgeführt werden. “Die freundschaftliche Übernahme ermöglicht uns einen fortlaufenden Wissensaustausch, wodurch sowohl wir als Gruppe als auch Tolstoy voneinander profitieren werden”, so Donhauser abschließend.


Tipp der Redaktion aus dem Archiv

Ihr wollt mehr über die Anfänge von Tolstoy erfahren? Dann können wir euch den brutkasten-Talk aus dem Jahr 2021 empfehlen.

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Remitly, ein US-Online-Anbieter für Finanzdienstleistungen, hat 4.200 erwerbstätige Erwachsene aus 22 Ländern in einer Studie rund um das Thema Work-Life-Balance befragt. Im Zuge dessen ging es um tägliche Arbeitsstunden, die Länge des Arbeitsweges, die Schlafdauer vor einem Arbeitstag und und die Länge der täglichen Pausen. Auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsleben fand Einklang in die Studie. Nach Erhebung der Daten wurden die einzelnen Faktoren bewertet. Das Ziel: Herauszufinden, welche Länder weltweit die “beste Work-Life-Balance bieten”. Erfasst wurden die Daten diesen September.

Der Norden ist am Balance-freundlichsten

Nach dem Ranking des US-Finanzdienstleisters steht Österreich gar nicht so schlecht da: Platz 11 erreichten wir im Rahmen der Studie. Wenig überraschend gingen Platz eins und zwei wieder in den Norden – konkret an Finnland (Platz eins) und Dänemark (Platz zwei). An dritter Stelle im Work-Life-Ranking steht die Schweiz.

Finnland ist laut Remitly mit 73 von 100 Punkten im Index das Land mit den besten Rahmenbedingungen für eine Work-Life-Balance. Der Studie zufolge soll Finnland seinen Erwerbstätigen schon seit fast 30 Jahren flexible Arbeitsbedingungen bieten.

Dänemark auf Platz zwei erreichte 70 von 100 Punkten. Die Durchschnittsarbeitszeit pro Tag belief sich hier auf sieben Minuten und 25 Stunden. Auch laut OECD Better Life Index liegt die Zufriedenheit im Beruf sowie die allgemeine Lebenszufriedenheit in Dänemark über dem weltweiten Durchschnitt.

Trotz längerer täglicher Arbeitszeit und längerer Pendelzeit als Platz 1 und 2 landet die Schweiz auf Platz drei, was Remitly unter anderem mit den vier bis fünf bezahlten Urlaubswochen begründet. Auch die Pausenzeiten umfassen mit 56 Minuten täglich ein Maximum unter den befragten Ländern.

Platz vier ergattert Frankreich – unter anderem auch deshalb, da die Normalarbeitszeit in Frankreich bei 35 Wochenstunden liegt. Alles darüber wird als Überstunde gerechnet und dementsprechend in Zeitausgleich oder Bezahlung vergolten.

Für Work Life Balance wird umgezogen

Neun der zehn führenden Länder befinden sich in Europa. Der einzige Ausreißer: Neuseeland auf Platz 5. Außerdem gaben vier von zehn (42 Prozent) Befragten an, dass sie in den nächsten fünf Jahren auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen ins Ausland ziehen möchten.

In den Top zehn befinden sich nach den ersten vier Platzierten – nach Rangliste Finnland, Dänemark, Schweiz und Frankreich – schließlich Neuseeland (Platz 5), Schweden (Platz 6), die Niederlande (Platz 7), Portugal (Platz 8), Belgien (Platz 9) und Tschechien (Platz 10).

Österreich belegt Platz 11, gefolgt von Deutschland (Platz 12), Spanien (Platz 13), Italien (Platz 14) und Kanada (Platz 15).

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