16.01.2018

Wiener Startup Firstbird erhält 2 Mio. Euro Finanzierung

Das Wiener HR-Startup Firstbird holte sich bei seiner aktuellen Finanzierungsrunde in zwei Etappen jeweils eine Million Euro. Neben den Bestandsinvestoren investierten die Schweizer Gesellschaft investiere.ch und der European Super Angels Club (ESAC).
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Die Firstbird-Founder Daniel Winter (CTO), Matthias Wolf (COO) und Arnim Wahls (CEO) - WorkHero
(c) Firstbird: Die Gründer Daniel Winter (CTO), Matthias Wolf (COO) und Arnim Wahls (CEO)

Zwei Millionen Euro sind es letztendlich geworden. Das Kapital für das Wiener HR-Startup Firstbird kam in zwei Schüben. Bereits im Sommer hatten die Bestandsinvestoren, die Schweizer JobCloud AG und mehrere Business Angels, das Kapital des Unternehmens um eine Million Euro aufgestockt. Nun brachten die Schweizer Gesellschaft investiere.ch und der in Wien initiierte European Super Angels Club (ESAC) eine weitere Million Euro ein. Die Runde sei knapp vor Weihnachten abgeschlossen worden, erfährt man von Firstbird und ESAC. Bislang hatten die Founder Arnim Wahls (CEO), Matthias Wolf (COO) und Daniel Winter (CTO) noch eine Mehrheit von über 80 Prozent am Unternehmen gehalten. “Wir haben immer noch gut über 50 Prozent”, verrät Wahls im Gespräch mit dem Brutkasten.

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Firstbird als Antithese zu Headhunting-Agenturen

Firstbird bezeichnet sich selbst als “digitales Mitarbeiter-Empfehlungsprogramm”. Die Plattform strukturiert dabei Personalempfehlungen durch bestehende Mitarbeiter und Stakeholder. “Damit spart man sich die Personalberatung”, erklärt Wahls. Auf der Website ist von bis zu 16.000 Euro Einsparung pro Einstellung eines neuen Mitarbeiters die Rede. HR-Abteilungen würden dadurch dennoch nicht obsolet, sagt der Co-Founder. “Durch unser Modell verändert sich aber die Rolle des Recruiters. Er ist dann dafür zuständig, ein Netzwerk aufzubauen. Für die letztendliche qualitative Auswahl aus den Empfehlungen bleibt die HR-Abteilung essenziell”. Ist Firstbird also quasi die Antithese zu Headhunting-Agenturen? “Ja, das kann man vielleicht so sagen”, sagt Wahls.

A1, Deloitte und Deutsche Telekom als Kunden

Mit dem frischen Kapital soll nun die Expansion vorangetrieben werden. Nach dem ersten Abschluss im Sommer habe man bereits damit begonnen. “Wir fokussieren weiterhin auf Europa und insbesondere auf den deutschsprachigen Raum. Hier gibt es noch ein enormes Potenzial”, erklärt Wahls. Im Marketing decke man eine große Bandbreite ab. “Das machen wir etwa klassisch über Auftritte bei Fachmessen. Wir haben aber zum Beispiel auch eine erfolgreiche Webinar-Reihe, die ‘Firstbird Academy’ laufen”. Bereits jetzt nutzen Unternehmen wie A1, Deloitte, Deutsche Telekom, Roland Berger und SIXT das Service.

“Erste Million arbeitet bereits”

Für ESAC-Vorstand und Venionaire Capital-CEO Berthold Baurek-Karlic, waren die Zahlen, die Firstbird vorweisen konnte, beeindruckend. “Sie haben ganz klar aufzeigen können, dass die im Sommer investierte Million bereits arbeitet. Man hat einen eindeutigen Wachstumssprung sehen können”, sagt er im Gespräch mit dem Brutkasten. Doch auch, was das Konzept angeht, ist er überzeugt: “Firstbird bringt eine demokratische Recruiting-Lösung im ‘War for Talents’. Das funktioniert sowohl für kleine als auch für große Unternehmen”. Die Lösung sei auch optimal für “nischige Spezialunternehmen”. Und auch mit Venionaire Capital nutze man sie.

+++ Arnim Wahls, Founder und CEO von Firstbird im Video-Interview +++


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AI in a Box kommt tatsächlich als Box | (c) Conquest Werbeagentur GmbH
"AI in a Box" kommt tatsächlich als Box | (c) Conquest Werbeagentur GmbH

Dass man sensible Firmeninformationen besser nicht mit den großen bekannten KI-Sprachmodellen, ChatGPT und Co, verarbeiten sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und es hat mehrere Anbieter auf den Plan gerufen, die Lösungen mit entsprechendem Datenschutz versprechen – etwa weil das Sprachmodell auf lokalen Servern betrieben wird. Das Linzer Unternehmen schorn.io reiht sich in die Liste dieser Anbieter ein und bietet mit “AI in a box” dennoch eine ungewöhnliche Lösung.

“Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen”

Das Sprachmodell wird im Angebot des Unternehmens nämlich tatsächlich in einer Box geliefert. Die KI läuft auf einem kleinen Hardware-Device, das sich ins bestehende Netzwerk integrieren lässt, und kann dort komplett offline und lokal, also ausschließlich innerhalb des Intranets, genutzt werden. “Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen, der für eine definierte Anzahl von Benutzer:innen verfügbar ist”, sagt schorn.io-CEO Thomas Schorn. Es sei wortwörtlich “eine KI zum Angreifen”.

Offline-Betrieb zur Einhaltung von Datenschutzrichtlinien

Besonders in Branchen, die sensible Daten verarbeiten, wie Recht, Finanzen und Personalwesen, sei der Offline-Betrieb entscheidend für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien, argumentiert man bei schorn.io. Zudem sei die Lösung im Vergleich zu umfangreichen Cloud-Lizenzen kostengünstig. Genutzt werden könne sie etwa in den Bereichen Softwareentwicklung, Assistenz und Buchhaltung, Marketing und Kundensupport, Personalmanagement, Projektmanagement, Rechtsberatung und Vertrieb.

“Meeting in der Box” als konkreter Anwendungsfall

Schorn.io nennt dazu einen konkreten Anwendungsfall von “AI in a box”. “Besonderes Beispiel ist die Nutzung als ‘Meeting in der Box’: Die Transkription von vertraulichen Gesprächen in Echtzeit generiert automatische Protokolle und To-Do-Listen, die direkt in bestehende Workflows integriert werden können”, heißt es vom Unternehmen.

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