04.05.2021

Wiener Screening-Plattform HeartBeat.bio erhält 1,5 Millionen Euro Seed-Finanzierung

Die HeartBeat.bio AG, ein Spin-off des Wiener Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) gab eine Seed-Finanzierung von1,5 Millionen Euro durch die red-stars.com data AG bekannt. Das Unternehmen entwickelt eine 3D-Screening-Plattform für Herzkrankheiten und Kardiotoxizitätsstudien.
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HeartBeat.bio, Herzkrankheit,
(c) Stock.Adobe/meenkulathiamma - Das Wiener Spin-off HeartBeat.bio hofft auf Forsschungsdurchbruch mit 3D-Screening-Plattform.

Erfunden wurde die Kardioid-Technologie vom Mendjan-Labor am IMBA. HeartBeat.bio hat eine exklusive Lizenz- und Kooperationsvereinbarung mit dem Institut getroffen und wird nun eng mit der Forschungsgruppe rund um Sasha Mendjan zusammenarbeiten.

Automatisierte Plattform

Zur Erklärung: Kardioide sind ein aus Stammzellen stammendes, mehrzelliges 3D-Gewebekultursystem, das die menschliche Herzphysiologie und die klinisch relevante linksventrikuläre Kammer zusammenfasst. Die “Human Organoid Screening-Plattform” von HeartBeat.bio ermöglicht die automatisierte und kostengünstigste Erzeugung und Analyse von Herzorganoiden in großem Maßstab, so der große Clou. Das Forschungsprogramm legt dabei seinen Schwerpunkt auf Herzinsuffizienz und Kardiomyopathien, sowie auf Studien für neue Medikamente.

HeartBeat.bio vor Paradigmenwechsel in der Forschung

“Wir sind fest davon überzeugt, dass die Plattform das Potenzial hat, das gesamte Paradigma der kardiovaskulärer Arzneimittelforschung radikal zu ändern”, sagt Michael Krebs, CEO of HeartBeat.bio. “Dies führt zu höheren Erfolgsraten bei klinischen Studien und reduzierten Kosten sowie Zeitersparnis für die Entwicklung von Präparaten. Wir freuen uns, unsere Geschäftstätigkeit im Vienna BioCenter, einer der dynamischsten Biotechnologie-Cluster in Europa, aufnehmen zu können.”

Ausbau und Aufbau

Das frische Kapital von 1,5 Millionen Euro wird in den nächsten zwölf Monaten für den Aufbau des operativen Geschäfts und die Zusammenstellung eines erfahrenes Team verwendet werden. Durch das Investment von red.stars hofft HeartBeat.bio auf einen großen Entwicklungssprung seiner Technologie und darauf, weitere öffentliche Zuschüsse zum Ausbau der Plattform zu erhalten.

Medikamenten-Markt für Herzkrankheiten 60 Milliarden US-Dollar schwer

Thomas Streimelweger, CEO der red-stars.com data AG, dazu: “HeartBeat.bio ist ein äußerst vielversprechendes Spin-off mit großem Potenzial zur Revolutionierung der Entdeckung und Entwicklung von Herzmedikamenten. Der Markt für verschreibungspflichtige Medikamente für schwere Herzkrankheiten hat ein jährliches Volumen von über 60 Milliarden US-Dollar. Und es gibt einen noch nicht gedeckten hohen medizinischer Bedarf, neue Medikamente für schwer zu behandelnde Krankheiten zu entdecken. Wir sind stolz darauf, diesen ‘game changing’-Forschungsansatz zur Wirkstoffentdeckung zu unterstützen.”

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Das OroraTech-Führungsteam mit dem Kärntner Co-Founder Thomas Grübler (3.v.l.) | (c) OroraTech
Das OroraTech-Führungsteam mit dem Kärntner Co-Founder Thomas Grübler (3.v.l.) | (c) OroraTech

Angesichts der Zunahme von Naturkatastrophen gewinnt die Entwicklung innovativer Technologien in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung. Eine dieser Technologien ist die „satellitengestützte Thermalsensorik“ von OroraTech. Mithilfe ihrer Nanosatelliten-Technologie kann das Startup Temperaturen auf der Erdoberfläche direkt aus dem Weltall messen und analysieren.

OroraTech wurde 2018 in München von dem österreichischen Co-Founder Thomas Grübler gegründet. Nach mehreren Finanzierungsrunden in Millionenhöhe gab Grübler im Oktober 2023 seinen Posten als CEO ab und übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer (CSO). Nun verkündet OroraTech seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR).

OroraTech stellt “hochwertige Wärmedaten” für die Forschung zur Verfügung

Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, einem breiten Netzwerk aus Forscher:innen und Wissenschaftler:innen entscheidende Daten zur Landoberflächentemperatur bereitzustellen. Grundlage dafür sind Informationen, die von OroraTechs Satelliten Forest-2 sowie dem bald startenden Otc-P1 im Orbit gesammelt werden.

„Durch die Partnerschaft mit OroraTech können wir deutschen Wissenschaftlern und Anwendungsentwicklern die hochwertigen Wärmedaten zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um wirkungsvolle Forschung voranzutreiben und ihren innovativen Wert zu erkunden, während wir eine nachhaltigere Zukunft für alle Bürger aufbauen”, erklärt Godela Roßner, Leiterin der Erdbeobachtung bei der DLR.

Landoberflächentemperatur als wichtiges Instrument

OroraTech will mit seinen Echtzeitdaten Forscher:innen dabei unterstützen, „kritische Umweltprobleme besser zu verstehen und anzugehen“, erklärt das Startup.

„Daten zur Landoberflächentemperatur sind ein wichtiges Instrument, um zu verstehen, wie sich Umweltveränderungen auf Ökosysteme und städtische Gebiete auswirken. Wir sind stolz darauf, dass unsere Daten Wissenschaftlern in ganz Deutschland ermöglichen, innovative Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln“, sagt Lisa-Katharina Habich, Leiterin der Geschäftsentwicklung bei OroraTech.

Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor

Diese Daten leisten einen wertvollen Beitrag für Forschung und Wissenschaft. Sie eröffnen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von der Überwachung städtischer Wärmemuster zur Förderung einer nachhaltigen Stadtplanung, über Waldbrandprävention bis hin zur Beobachtung der Bewässerung von Nutzpflanzen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität.

Mit der „Integration der fortschrittlichen Wärmedaten von OroraTech in ihr Ökosystem“ will die DLR die zentrale Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor betonen. Diese Partnerschaft sei ein entscheidender Schritt für die erfolgreiche Umsetzung umfassender nationaler Klimainitiativen, heißt es in der Aussendung.

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