12.03.2024

Wiener PropTech PlanRadar unter den “Top 100 Next Unicorns” von GP Bullhound

Eine Unternehmensbewertung von einer Milliarde US-Dollar - davon träumen viele Start- und Scaleups. Den baldigen Schritt zum Unicorn soll auch das Wiener PropTech PlanRadar schaffen - so prophezeit es diese internationale Listung.
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PlanRadar
v.l.n.r. Sander van de Rijdt, Co-CEO & Co-Founder; Ibrahim Imam; Co-CEO & Co-Founder; Domagoj Dolinsek, Founder; Clemens Hammerl, Chief Product Officer & Co-Founder; Constantin Köck, CTO & Co-Founder (c) Planradar

Das Wiener PropTech-Scaleup PlanRadar befand sich schon im Jahr 2021 auf der Zielgeraden zum Unicorn: Rund ein Jahr nach einer 30-Millionen-Euro-Series A Runde konnte das PropTech weitere Erfolge vorweisen. Trotz Covid-19-Krise verzeichnete das IT-Unternehmen aus Wien steigende Kundenzahlen, Zuwachsraten bei Umsätzen und expandierte in neue Regionen.

2022 folgte eine 60-Millionen-Euro-Series-B Finanzierungsrunde. PlanRadar schrieb sich damit auf die Liste der heimischen “Soonicorns”. Immerhin erzielte das Scaleup damit im Jänner 2022 die drittgrößte Series-B-Runde der heimischen Startup-Geschichte. Mit dem damals frischen Kapital wurden zwei regionale Headquarter in Dubai und den USA errichtet.

Geschäftsjahr 2023 pflasterte Meilensteine: 15 Standorte und 75 Märkte

Der Erfolg hielt an: Erst in diesem Februar berichtete brutkasten über ein “großes Plus bei Umsatz und Belegschaft” des Wiener PropTechs. Rückschlüsse ließen sich auf Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2023 ziehen:

Nach eigenen Angaben soll das Scaleup nämlich ein Umsatzwachstum von über 50 Prozent erzielt haben. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden weltweit über 150 Mitarbeitende eingestellt, hieß es. Neben seiner Wiener Zentrale betreibt das PropTech mittlerweile 15 Standorte weltweit und ist in 75 Märkten aktiv. Die SaaS-Lösung des IT-Unternehmen gibt es in 25 Sprachen – und genutzt wird die Software des PropTechs von rund 150.000 Endnutzenden.

Das 2013 gegründete Scaleup – im Founderteam sitzen Co-CEO Sander van de Rijdt, Group-Co-CEO Ibrahim Imam, CTO Constantin Köck, CPO Clemens Hammerl und Domagoj Dolinsek – präsentierte damit Zahlen, die sich durchaus lesen lassen. Mit seiner Softwarelösung hilft PlanRadar, Arbeitsprozesse – vor allem Dokumentations- und Kommunikationsprozesse – bei Bau- und Immobilienprojekten zu vereinfachen.

Im Geschäftsjahr 2023 soll sich die Anzahl der Unternehmenskunden verdoppelt haben – Wachstumstreiber seien indes die MENA-Region (Middle East und Northern Africa) sowie die APAC-Gegend (Asia Pacific). Dieses Jahr wolle PlanRadar einen Fokus auf KI-Funktionen setzen und eine Vielzahl davon in seinen Zielmärkten einführen, berichtete brutkasten.

PlanRadar als einziges österreichisches Scaleup von GP Bullhound gelistet

Nun erreicht das in Wien gegründete PropTech-Scaleup einen weiteren Meilenstein – dieses Mal dank der jährlich ausgeschriebenen “Top 100 Next Unicorns Liste” des Technologie- und Innovationsforums Viva Technology in Paris und der Investmentbank GP Bullhound. Das Viva Technology Forum widmet sich seit seiner Gründung der Auszeichnung von aufstrebenden Scaleups in Europa.

Seine jährliche Next-Unicorns-Liste zeigt die “100 vielversprechendsten Scaleups in Europa auf”. Gelistet werden in erster Linie “schnell wachsende Technologieunternehmen, die das Potenzial haben in naher Zukunft eine Bewertung von einer Milliarde US-Dollar oder mehr zu erreichen” – sprich als Unicorn bezeichnet zu werden – schreibt Viva Technology.

Die Liste der Top 100 Next Unicorns wird in Zusammenarbeit mit der Investmentbank GP Bullhound und mit Beiträgen von vier globalen Investmentfonds erstellt (Accel, Eurazeo, NorthZone und Partech). Ausgewählt werden gelistete Soonicorns unter anderem nach ihrem tatsächlichen und potenziellen Wachstum, nach ihren aufgebrachten Mitteln sowie dem Wachstum ihrer Mitarbeiterzahl, ihrer geografischen Verteilung und ihrem Einfluss auf die Gesellschaft.

Großbritannien führt vor Frankreich und Deutschland

Als einziges österreichisches Scaleup findet sich PlanRadar auf der internationalen Liste der Top 100 Next Unicorns 2024. Unternehmen aus 16 Ländern wurden von Viva Technology und GP Bullhound ausgewählt. Unter den Top-Sektoren finden sich die Branchen Entreprise-SaaS – hier ist auch PlanRadar als Key Player vertreten – sowie den Geschäftszweigen Big Data und Künstliche Intelligenz, Digital Media, FinTech und Marketplace.

Je ein vertretendes Unternehmen zählen auch Finnland, Polen, Irland und Italien. Den größten Anteil der Top 100 Next Unicorn Liste macht das Vereinigte Königreich (Grobritannien) aus – mit 22 Listenplätze. Gefolgt von Frankreich (21 Listenplätze). Deutschland belegt 14 Plätze der Listenplätze, gefolgt von Israel (7), Spanien (6), Schweden (5) und Norwegen (4). Dänemark stellt drei Listenplätze. Aus Ungarn und der Ukraine schaffen es zwei Soonicorns auf die Top 100 Next Unicorns Liste.

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Christopher Helf und Constantin Dißelkamp | Bild: pagent.ai

Christopher Helf war CTO und CO-Founder beim Wiener Krypto-Trading-Startup Trality. Im August des Vorjahres musste dieses Konkurs anmelden. Bereits ein Monat zuvor musste die Trading-Plattform ihren Service einstellen. Damals sei es dem Startup “aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht möglich gewesen, die Plattform und Dienstleistungen weiterhin anzubieten” – brutkasten berichtete.

Mit Januar 2024 startete Helf eine neue Challenge als CTO und Co-Founder des in Bonn sitzenden AI-Startups pagent.ai – gemeinsam mit CEO und Co-Founder Constantin Dißelkamp. Am gestrigen Montag vermeldete das Startup positive Nachrichten: Nämlich den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 900.000 US-Dollar – umgerechnet etwa 857.000 Euro.

AI-basierte Hyperpersonalisierung

Pagent.ai befasst sich mit der “AI-basierten Hyperpersonalisierung von Websites”. Das nun frische Kapital stammt vom teilstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF) – einem der größten deutschen Seed-Investoren, ebenfalls mit Sitz in Bonn.

Mit der generativen KI von pagent.ai können personalisierte Webinhalte erstellt und damit eine bessere Nutzeransprache ermöglicht werden. Wie das deutsche Medium startbase.de berichtet, soll pagent.ai “Webseiten automatisch auf die Bedürfnisse und Vorlieben bestimmter Zielgruppen abstimmen”, wodurch diese Marketingziele effizienter erreichen können.

Die Lösung von pagent.ai eigne sich insofern für Unternehmen, als dass diese keine A/B-Testungen mehr durchführen bräuchten, so das Startup. Das AI-System des Startups soll “automatisch die effektivste Variante der Website” identifizieren und “sie den Nutzern ausspielen, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt”, heißt es auf starbase.de. Die Lösung soll überdies auf die “Verbesserung von Text- und Bildelementen” setzen.

Telekom und E-Commerce im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plane das Startup, die Funktionalitäten seiner Technologie auf Struktur, Design und Video-Inhalte auszudehnen. Aktuell würden Testungen mit Pilotkunden durchgeführt, wobei sie die sogenannten “pagents” von pagent.ai testen. Diese “pagents” ermöglichen es, Website-Elemente automatisiert zu optimieren und die beste Version für Nutzer:innen auszuspielen, heißt es.

“Unser langfristiges Ziel ist es, das führende AI-Modell für personalisierte Kommunikation zu entwickeln und Online-Erfahrungen völlig neu zu gestalten”, wird Co-Founder Dißelkamp von startbase.de zitiert.

Die Lösung zeige sich bislang – nach Angaben des Startups – besonders für Unternehmen aus den Bereichen der Telekom und des Mode-Online-Handels interessant. Co-Founder Helf bestätigt: “Besonders Telekommunikations- und Fashion-E-Commerce-Unternehmen zeigen großes Interesse für die Automatisierungslösung. Für jede Organisation mit Onlinepräsenz liegt großes Potenzial in der Marketingautomatisierung mit AI, um ihre Ziele besser zu erreichen.”

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