31.01.2019

Wien weltweit unter Top-5 Städten bei Startup-Talent-Anziehungskraft

Die internationale Studie "Global Talent Competitiveness Index" des Personaldienstleisters Adecco Group, der Hochschule Insead und von Tata Communications bescheinigt Wien große Anziehungskraft für Startup-Talente.
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Wien unter Top 5 bei Startup-Talent-Anziehungskraft
(c) fotolia.com - vchalup

Wien schneidet in vielen Startup-Städte-Rankings nicht besonders gut ab – zumindest nicht so gut, wie man es sich von politischer Seite (“Vorreiternation”) wünschen würde. Da kann es schon überraschen, wenn eine internationale Studie zu dem Thema die österreichische Hauptstadt auf Platz 4 reiht. So passiert nun beim “Global Talent Competitiveness Index” des Personaldienstleisters Adecco Group, der Hochschule Insead und von Tata Communications, der am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos präsentiert wurde.

+++ Wien schafft es nicht unter Top 15 europäische Startup Hubs +++

Startup-Talent-Anziehungskraft als wichtigster Faktor

Die Studie will, wie der Name erahnen lässt, die Wettbewerbsfähigkeit bei der Anziehung von Talenten messen. Ein besonderer Fokus liegt dabei dieses Jahr auf unternehmerischen Talenten. Diese seien “zum Hauptunterscheidungsmerkmal für die relative Talent-Wettbewerbsfähigkeit geworden”, heißt es in einer Aussendung zur Studie. 68 Variablen wurden in den Vergleich von 114 Städten (bzw. 125 Volkswirtschaften für das Länderranking) herangezogen. Abgedeckt wurden dabei die Felder Forschung, Internationalität, Attraktivität, Entwicklungschancen und die Bedingungen im Umfeld.

San Francisco, London und Berlin nicht unter Top 10

Nicht nur der vierte Platz Wiens im Städte-Ranking mag an dieser Stelle überraschen. Mit Washington DC steht zwar eine US-Stadt an der Spitze. Der gefühlte Spitzenreiter San Francisco (Platz 12) findet sich jedoch nicht unter den Top 10 – ebenso wenig wie die europäischen Top-Startup-Hubs London (Platz 14) und Berlin (Platz 32). Auch eine chinesische Stadt sucht man vergebens (Hong Kong – Platz 27 bzw. Peking – Platz 58). Die einzige asiatische Stadt in den Top 10 ist Seoul mit Platz 10. Die Frage, warum das Ergebnis der Studie derartig von der öffentlichen Wahrnehmung divergiert, bleibt offen.

Schramböck: “Österreich ist besser als sein Ruf”

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck zeigt sich jedenfalls – wenig überraschend – erfreut über das Ergebnis. “Der Startup-Standort Österreich ist besser als sein Ruf. Es wird international gesehen, dass hier seitens der Politik viel getan wurde und regelmäßig Maßnahmen für ein attraktiveres Umfeld gesetzt werden”, sagt sie in einem Statement für den brutkasten. Gerade Wien besteche durch seine geopolitische Lage und die Anbindung an den Hochschulsektor. Generell seien die Qualität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und das stabile Umfeld Erfolgsfaktoren für Österreich. Dabei räumt die Ministerin ein: “Die Baustellen sind auch bekannt, etwa wenn es um den Zugang zu Wachstumskapital oder schnellere bürokratische Abläufe geht. Hier sind wir noch nicht da, wo wir sein wollen und werden entsprechende Maßnahmen setzen, grundsätzlich stimmt der eingeschlagene Weg”

Das Städteranking – Top 10

  1. Washington DC (Vereinigte Staaten)
  2. Kopenhagen (Dänemark)
  3. Oslo (Norwegen)
  4. Wien (Österreich)
  5. Zürich (Schweiz)
  6. Boston (Vereinigte Staaten)
  7. Helsinki (Finnland)
  8. New York (Vereinigte Staaten)
  9. Paris (Frankreich)
  10. Seoul (Rep. Korea)

“Kein komparativer Vorteil kann als irreversibel gesehen werden”

Im Zuge der Studie wurde auch ein Länderranking zur Startup-Talent-Anziehungskraft erstellt, in dem Österreich auf Platz 18 landet. Unter den Top 10 für Talent-Wettbewerbsfähigkeit befinden sich nur zwei außereuropäische Länder: Singapur und die USA. “Dies verdeutlicht, dass Europa weiterhin eine Talentschmiede bleibt, und zeigt gleichzeitig, dass Länder mit hervorragenden Universitäten und einem ausgeprägten Bildungssektor am einfachsten Talente anziehen”, kommentiert Bruno Lanvin, Executive Director, Global Indices, Insead, und Mitherausgeber des Berichts. Und er ergänzt: “Da große Talente jedoch auch international mobiler sind, kann kein komparativer Vorteil als irreversibel gesehen werden, da diese Länder weiterhin offen und innovativ bleiben müssen, um ihre Führungsposition zu wahren”.

Das Länderranking – Top 20

  1. Schweiz
  2. Singapur
  3. Vereinigte Staaten von Amerika
  4. Norwegen
  5. Dänemark
  6. Finnland
  7. Schweden
  8. Niederlande
  9. Großbritannien
  10. Luxemburg
  11. Neuseeland
  12. Australien
  13. Island
  14. Deutschland
  15. Kanada
  16. Irland
  17. Belgien
  18. Österreich
  19. Vereinigte Arabische Emirate
  20. Israel

⇒ Die Rankings als interaktive Grafiken

⇒ Die komplette Studie als pdf

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Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

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