✨ AI Kontextualisierung
Seit über zehn Jahren arbeite ich als Venture Capitalist in Amerika und es gab in unserem Geschäft immer diese alte goldene Regel, dass man nur in Startups investieren sollte, die man innerhalb einer Stunde per Auto erreichen kann. Ursprünglich machte diese Regel auch total Sinn, damit man nahe an den Startups dran ist, deren Team und Kunden versteht und ihnen auch mit Rat und Tat helfen kann .
Aber macht in der heutigen Zeit mit Skype und billigen Flügen diese Regel wirklich noch Sinn? Sollte es nicht die einzige echte Regel eines VC sein, in die besten Startups wo auch immer zu investieren und ihnen beim Wachsen zu helfen? Ich folge dieser neue Regel, denn als US Investor suche und investiere ich in die besten europäischen Startups und helfe ihnen dann, den riesigen amerikanischen Markt zu erobern, wo sie wachsen können und auch signifikante Exits finden.
Vor ein paar Wochen war ich zu Besuch in ein paar europäischen Städten, um die lokalen Tech-Szenen zu verstehen, wie die dortigen Gründer ticken und herauszufinden, wer sie in der ersten Runde finanziert. Ich war überrascht und bin begeistert von der Kreativität, dem Erfindergeist und der Zielstrebigkeit von Gründern in Berlin, London, München und Barcelona. Hier ist, was ich von ihnen gelernt habe:
Globales Denken, wie deine Kunden
Wie Josef Brunner zu mir in München sagte: “Deine Kunden sind global, also solltest du auch von Anfang an global sein.” Josef weiß sehr genau, wovon er spricht; sein Münchener Startup Joulex wurde von Cisco um mehr als 100 Millionen Dollar gekauft und er schloss gerade eine 11 Millionen- Series-A Runde mit seinem Berliner Startup Relayr.io ab – mit Kleiner Perkins aus dem Silicon Valley.
Redaktionstipps
Chancen ausgleichen gegenüber US Startups
Christian Bogatu, ein junger Unternehmer in Kalifornien und Berlin, gab uns bei einem Event mit einer Gruppe von Berlinern Startups die Einsicht mit, dass “die Chancen hoch sind, dass es im Moment ein ähnliches Startup wie deines im Silicon Valley gibt, das 10 Millionen mehr eingesammelt hat als du und dich besiegen wird, wenn du nicht global denkst. ”
Meilensteine setzen
Ich erkannte bei einem Münchner Event, dass US-Investoren dazu neigen, größere Schecks zu schreiben und Gründer ermutigen, in größeren Sphären zu denken. Eine typische Konversation mit einem deutschen VC geht so, dass er versucht, eine niedrigere Bewertung und niedrigere Investitionen zu verhandeln, während ein US-Investor fragt: “Welche Meilensteine könntest du mit zehn Millionen extra schneller erreichen? Wie wirst du ein Milliarden-Dollar-Unternehmen? ”
Zugang zu US-Geld ist nicht einfach
Oft sehen die deutschen Gründer, mit denen ich gesprochen habe, viele Hürden, um amerikanische Investoren für ihre Startups zu finden. Mein Rat für alle anspruchsvollen Unternehmer in Europa ist, nach US-VCs zu suchen, die bereits in Europa investieren. Fonds wie wir, Connecticut Innovations, haben sogar einen fünf Millionen Dollar Wettbewerb, um Startups aus der ganzen Welt zu gewinnen. Bei VentureClash ist es uns egal, welches Format eure juristische Person hat (Inc, GmbH, SA, Ltd) oder ob diese europäischen Startups bereits irgendwelche US-Kunden haben.
DACH ist nicht global
Ein Münchner VC fasste beim Royal Jungle Startup Event die Situation gut zusammen: “Deutsche Startups haben ein Dilemma, da ihr lokaler DACH Markt von 100 Millionen Menschen groß genug ist, um eine lokale Lösung zu rechtfertigen. Aber genau dieser mittel-große Markt hält sie oft davon ab, ein wirklich globales Unternehmen zu werden.” Wenn man diese lokale Mentalität mit israelischen Startups vergleicht, erkennt man, dass diese vom ersten Tag an schon ein globales Unternehmen bauen, um erfolgreich sein zu müssen.
Ich hoffe daher, es segeln mehr europäische Startups nach Amerika und wenn ihr es tut, dann werden US Investoren wie ich euch freudig erwarten und in euch investieren.