31.01.2020

Corporates, Startups, Kollaborationen: Das war das Finale des weXelerate Batch 5

Am 29.1. wurden die Erfolgsgeschichten des Batch 5 von weXelerate präsentiert. Zu Wort kamen dabei die Startups selbst ebenso wie die im Innovationsnetzwerk vertretenen Corporates.
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weXelerate Batch 5 Panel Diskussion
Neue Corporate Partner: Hansjörg Rogen, BTV, und Cornelia Nussbaumer, Wiener Linien, im Gespräch mit Rozaliia Pait. (links). © Raphael Moser/Optical Engineers
kooperation

Am 21. Oktober startete der Batch 5 des Wiener weXelerate, am 29. Jänner wurde die aktuelle Runde des Innovationsnetzwerks erfolgreich abgeschlossen. Dabei lief in diesem Batch vieles anders als in vorherigen Runden. Bereits in der Auswahl ist der frühere Plan, Corporate-Startup- Matches zu suchen, weiterentwickelt worden: Denn nun wurden Startups und Projekte in den Fokus gerückt, die mit mehreren Corporate Partnern gemeinsam arbeiten können – um so mehr Synergien zu ermöglichen. Auch das Programm wurde dieses Mal weiterentwickelt.

+++2,5 Millionen Euro Investment für weXelerate-Startup Neticle+++

Im Batch 5 lag ein großer Schwerpunkt auf den Sales- und Pitch-Tranings für die Startups. “Diese wurden sehr gut angenommen. Das positive Feedback hat uns darin bestätigt, dass das genau die Formate sind, die Startups brauchen und ihnen wirklich etwas bringen”, sagt Awi Lifshitz, Geschäftsführer von weXelerate.

21 Startups im weXelerate Batch 5

Aus vielen Bewerbungen nationaler und internationaler Startups qualifizierten sich 251 Startups für die Shortlist des Batch 5. Und aus diesen wurden 21 ausgewählt, die am dreimonatigen Batch teilgenommen haben. Events waren unter anderem die Startup Fair in der ersten Woche und Speed-Datings zwischen Startup und Startup. Hinzu kamen Networking Events, Präsentationstrainings und Corporate-Startup Workshops. Der Batch 5 in Zahlen zusammengefasst: 18 Corporates, 21 Startups, 15 Events und mehr als 100 involvierte Personen.

+++So verlief die Eröffnung des zweiten weXelerate-Standorts in Dornbirn+++

Diese Startups waren im Batch 5 mit dabei:

  • Accordium (Dänemark)
  • actesy (Schweiz)
  • Aircloak (Deutschland)
  • Branch (USA)
  • CyStellar (Großbritannien)
  • Enging (Portugal)
  • Fitpuli (Ungarn)
  • Futurae (Schweiz)
  • Interactive Paper (Österreich)
  • KMS Lighthouse (Israel)
  • Loopline (Deutschland)
  • NoamAI (USA)
  • Remerge (Deutschland)
  • RePhil (Österreich)
  • Ryte (Deutschland)
  • Scolvo (Ungarn)
  • SecAttack (Österreich)
  • Smartlook (Tschechien)
  • Solgenium (Österreich)
  • VivaBack (Österreich)
  • YUKKA Lab (Deutschland)

 

+++Mehr über die Startups des Batch 5 unter diesem Link+++

Erstmalig fand auch am Ende ein ganz neues Eventformat statt: Die Success Roadshow. Rund 80 Besucher kamen, um sich darüber zu informieren, was in den letzten Monaten im Batch 5 passiert ist. Es gab Corporate-Startup Success Stories, die Vorstellung neuer Corporate Partner und vier Startups präsentieren ihre Erfahrungen mit dem Batch 5.

Interactive Paper im Innovation Hub

Das Wiener Startup Interactive Paper zum Beispiel profitierte vom umfangreichen Angebot des Batch 5. So konnte das Startup in den vergangenen Monaten neue Kunden und Projekte für sich gewinnen und ist aktuell mit mehreren Corporates aus dem weXelerate-Ecosystem vernetzt.

Mit der Technologie des Startups können rein durch Berührung von Papier interaktive Inhalte auf dem Handy aufgerufen werden. Der User legt sein Smartphone auf das Papier, und durch Berührung markierter Touchpoints am Papier wird die entsprechende Anwendung automatisch auf dem Smartphone gestartet. Durch die Verbindung von Analog und Digital möchte Interactive Paper komplexe Prozesse für den Endnutzer spielerisch und einfach machen und für Unternehmen die Möglichkeit bieten, analoge Bereiche auf eine neue und effektive Weise zu nutzen. Marketing, Retail, Weiterbildung und Recruiting sind einige der vielen Anwendungsmöglichkeiten. Auf technologischer Ebene kommt hier eine Kombination aus NFC und leitender Tinte zur Anwendung, wie die Gründer bei der Präsentation erläutern.

Casinos Austria & Österreichische Lotterien als Partner

Interactive Paper hat im Rahmen des Batch 5 Casinos Austria und die Österreichischen Lotterien als Partner gewinnen können. Melanie Bukovski von den Österreichischen Lotterien, Casinos Austria erläutert hier die gemeinsame Vorgehensweise: “Als Innovationsteam der Casinos Austria & Österreichischen Lotterien haben wir für jede Business Unit einen Use Case mit Interactive Paper ausgearbeitet. PoCs mit Interactive Paper sind in den Annahmestellen in Planung”, sagt sie: “Im Innovation Hub in unserem Haus wird ein Aufsteller mit Interactive Paper kommen, wo man sich für den externen Newsletter und die Events anmelden kann. Das wird in zwei Wochen sein. Wir wollen auch die Brand Interactive Paper mit dem Kontakt in unserem Hub präsent machen. Da wir immer wieder externe Besucher im Hub haben, wollen wir dieses Startup pushen, weil wir an ihr Produkt glauben.”

Melanie Bukovski von den Österreichischen Lotterien, Casinos Austria mit Interactive Paper
Eine Success Story: Melanie Bukovski von den Österreichischen Lotterien, Casinos Austria mit Interactive Paper. © Raphael Moser/Optical Engineers

Für Raphael Besnier, Geschäftsführer und Co-Founder von Interactive Paper, hat weXelerate sehr viel gebracht. “Die Teilnahme am Batch 5 hat uns in eine andere Dimension gehoben. Profitiert haben wir vor allem vom Networking, der Öffentlichkeitsarbeit und das Präsentieren haben wir hier gelernt”, so Besnier. Auch die Startup Fair hob er sehr positiv hervor, “da es für uns die perfekte Möglichkeit war, innerhalb kürzester Zeit sehr viele Kontakte zu knüpfen”.

+++weXelerate Dornbirn-Eröffnung: Reaktionen aus Wirtschaft und Politik+++

Und noch eine kommende Kooperation wurde vorgestern bekanntgegeben: weXelerate wird mit Interactive Paper ebenfalls eine Anwendung umsetzen. Es wird bereits an einem digitalen Hub-Guide für den weXelerate Standort in Wien gearbeitet. Einen weiteren digitalen Infodesk für den Standort weXelerate Dornbirn wird es in Folge ebenfalls geben.

“Der Batch 5 hat unsere Erwartungen erfüllt und wir haben zwei mögliche Kandidaten, mit denen derzeit intensive Gespräche laufen. Das Scouting dieses Batches war für uns optimal. Es wurden gleich mehrere Kandidaten und Lösungsmöglichkeiten für die von uns eingemeldeten Themen gefunden“, ergänzt auch Thomas Jagereder, Innovationsmanager  der OeKB Gruppe – ein Corporate Partner aus dem Batch 5, die vorgestern auch ihre Success Story präsentierten.

Neue Corporate Partner im weXelerate

Neben den bestehenden Corporate Partnern, die über ihre Kooperationen mit den Startups berichteten, kamen am Podium auch zwei neue weXelerate Unternehmen zu Wort. Mit den Wiener Linien und der BTV – Bank für Tirol und Vorarlberg – konnten zwei weitere Corporates gewonnen werden.

“Wir als Wiener Linien haben eine sehr lange Tradition im Bereich Forschung und Innovation. Von der ersten Pferdetramway 1865 bis zum autonomen Bus der Gegenwart: Die Geschichte der Wiener Linien ist ein Gradmesser für die Entwicklung der Stadt Wien. Ziel ist, neue Mobilitätsformen miteinander zu vernetzen und unser Unternehmen noch umweltfreundlicher und innovativer zu machen. Wir waren bereits im Batch 5 mit dabei und haben für uns jede Menge Erfahrung und neue Kontakte mitgenommen”, sagt Cornelia Nussbaumer von den Wiener Linien. “Wir sind erst seit Herbst 2019 Corporate Partner,” ergänzt Hansjörg Rogen von der BTV, die Corporate Partner bei weXelerate Dornbirn sind: “Wir sind jetzt aktiv in der Scouting Phase und starten jetzt mit dem Batch 6, auf den wir uns schon sehr freuen.”

Die Entrepreneurial Journeys der Startups

Neben den Corporates präsentierten sich auch die Startups dem Publikum – darunter das auf Rückengesundheit spezialisierte Team von VivaBack: Ein Physiotherapeut und ein Allgemeinmediziner haben eine Technologie entwickelt, um Rückengesundheit mobil messbar zu machen. Mithilfe von tragbaren Sensoren analysiert das Startup die Belastungen des Rückens über einen Tag und leitet daraus eine individuelle Bewegungs-Strategie ab, um Rückenbeschwerden vorzubeugen.

+++N26 zieht ins Wiener Startup-Hub weXelerate ein+++

Für Valentin Rosegger, Geschäftsführer von VivaBack, hat die Zusammenarbeit mit weXelerate “die Sichtbarkeit deutlich erhöht”. Auch für ihn lag der wesentliche Nutzen im Training der Präsentationen, “denn genau das ist in der Startup Welt sehr wichtig. Das war ein wesentlicher Vorteil des Batches, dass man hier eine Bühne bekommt.” Das Mehr an Sichtbarkeit habe zu Kooperationsanfragen geführt und “es gibt mehrere Corporates, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind”.

Anmeldung für Batch 6 bis 14. Februar

“Der Batch 5 war so wie noch kein Batch davor. Und wir können ein überaus positives Resümee ziehen. Es waren viele spannende Veranstaltungen, interessante Gespräche, tolle Kooperationen und vor allem viel positives Feedback. Für uns die Bestätigung, dass wir darauf aufbauen können und auch in den nächsten Batches vermehrt dieses Angebot ausbauen,” sagt Lifshitz.

Bisher haben mehr als 200 Startups aus aller Welt am weXelerate Startup Programm teilgenommen. Dies ist mit keinen Teilnahmekosten oder der Abgabe von Gesellschaftsanteilen verbunden. Seit dem Start im Jahr 2017 konnten durch dieses Programm bereits viele Kooperationen zwischen Startups und Corporates geschaffen werden.

Und es geht weiter: Der Batch 6 folgt. Die Anmeldungen dafür sind bereits (noch bis 14.2.2020) unter diesen Link möglich.

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Mental Health, mentale Gesundheit, willhaben
(c) willhaben - Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben.

Für Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben, markiert das Jahr 2025 in mancherlei Hinsicht einen Wendepunkt am österreichischen Arbeitsmarkt. Die Integration von Künstlicher Intelligenz in Human Resources-Prozesse eröffne neue Möglichkeiten für Effizienz und Innovation, bringe jedoch auch Herausforderungen mit sich. Der anhaltende Fachkräftemangel erfordere zudem nachhaltige Strategien in der Personalplanung, im Employer Branding und im Bereich der Diversität.

Attraktive Arbeitgeber:innen

Gleichzeitig würden die Bedürfnisse der Mitarbeitenden stärker in den Fokus rücken: Employee Experience, mentale Gesundheit und hybride Arbeitsmodelle spielen eine zentrale Rolle, um Unternehmen als attraktive Arbeitgeber:innen zu positionieren, heißt es.

Künstliche Intelligenz schaffte außerdem sukzessive immer mehr Möglichkeiten, um Routineaufgaben wie die Anwesenheitserfassung oder die Gehaltsabrechnung effizienter zu gestalten. KI-gestützte Tools, darunter Chatbots und Systeme für das Bewerber:innen-Management, sollen Zeit und Ressourcen sparen, die in strategische Aufgaben und den Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen investiert werden könnten.

Und das sei von maßgeblicher Bedeutung, denn: “Nur Unternehmen, die ethische Aspekte, Datenschutz und vor allem den Menschen in den Fokus rücken, können langfristig von diesen Entwicklungen profitieren”, sagt er.

Das Zeitalter der KI verlange allen neue Fähigkeiten ab. Führungskräfte stünden dabei in der Pflicht, Mitarbeitende gezielt zu fördern, kreative Fähigkeiten zu stärken und klare Grenzen zwischen menschlicher und maschineller Arbeit zu ziehen.

“Es gilt, Vertrauen aufzubauen, indem Unternehmen KI transparent und verantwortungsvoll einsetzen, um das Potenzial ihrer Teams bestmöglich auszuschöpfen. Dieses Zusammenspiel aus Technologie und Menschlichkeit wird 2025 die Grundlage für nachhaltigen Erfolg sein”, sagt Zink weiters.

Langfristige Personalplanung gegen Fachkräftemangel

Der vielzitierte Fachkräftemangel stellt auch 2025 eine der größten Herausforderungen am Arbeitsmarkt dar. Besonders stark betroffen sind dabei weiterhin Bereiche wie die öffentliche Sicherheit, Energiewirtschaft, das Gesundheitswesen und die Pflege, wobei in manchen Bundesländern – etwa Vorarlberg, Tirol und Salzburg – besonders händeringend nach Personal gesucht wird. Befeuert wird diese Entwicklung durch den demografischen Wandel, unzureichende Umschulungsangebote und die eher geringe Mobilität am österreichischen Arbeitsmarkt; aber auch durch fehlende Strategien, um nachhaltige Lösungen zu etablieren.

Essenziell sei hierbei unter anderem eine langfristige Personalplanung, wie Zink skizziert: “Wenn Unternehmen vorausschauend planen, statt überstürzt Stellen auszuschreiben, können sie Engpässe frühzeitig eindämmen bzw. vermeiden. Wesentlich sind außerdem Employer Branding, um das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren, zielgruppenorientierte Stellenanzeigen und die Förderung von Diversität und von Quereinsteiger:innen.”

“Nicht von der Hand zu weisen ist letztlich auch die Tatsache, dass gewisse Branchen aufgrund herausfordernder Arbeitsbedingungen und vergleichsweise niedriger Gehälter mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Weil höhere Löhne aufgrund der schwächelnden Konjunktur oftmals schwer zu implementieren sind, plädieren Expert:innen hier für gezielte Weiterbildungsmaßnahmen im Sinne von Höherqualifizierung”, heißt es laut Aussendung.

Employee Experience

Der Begriff Employee Experience indes umfasst alle Interaktionen, Erlebnisse und Eindrücke, die Mitarbeiter:innen während ihrer Zeit im Unternehmen sammeln – von der Einstellung bis zum Austritt. Dabei handele es sich nicht nur um ein fancy Buzzword, so Zink, sondern um ein Konzept, das über kurzfristige Maßnahmen hinausgehe. Vielmehr geht es darum, langfristig ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende engagiert und möglichst selbstbestimmt zur Unternehmenskultur und dem Unternehmenserfolg beitragen.

“Eine positive Employee Experience basiert auf individueller Wertschätzung und gezielten Entwicklungsmöglichkeiten. Unternehmen können dies unter anderem durch flexible Arbeitsmodelle, die Förderung von Work-Life-Balance sowie durch Programme für mentale Gesundheit priorisieren. Ein wesentlicher, jedoch oftmals vernachlässigter Baustein ist in diesem Zusammenhang vor allem eine gesunde und gelebte Feedbackkultur, in der der Austausch von konstruktivem Feedback zwischen Führungskräften, Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen selbstverständlich ist”, gibt Zink zu bedenken.

Auch Krisen von außen – wie beispielsweise politische Konflikte, Kriege und das Stagnieren der Wirtschaft – erzeugen Druck. In Kombination mit privaten Herausforderungen, aber auch Stress, Überlastung und fehlender Wertschätzung im Beruf können die mentale Gesundheit erheblich beeinträchtigt werden. Lange galt es als Tabu, darüber am Arbeitsplatz – also ausgerechnet an jenem Ort, an dem man einen Großteil seiner Zeit verbringt – zu sprechen. Heute ist immer mehr die Rede davon, dass der Umgang mit dem Thema “Mental Health” im Berufsleben offener geworden ist.

“Das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen, oftmals auch als ‚Employee well-being‘ bezeichnet, umfasst drei Dimensionen: Die physische, die mentale und die finanzielle Dimension. Wie heimische Arbeitgeber:innen das Thema Mental Health handhaben, haben wir kürzlich im Rahmen einer repräsentativen Studie in Zusammenarbeit mit marketagent erörtert”, sagt Zink und ergänzt: “Dabei zeigt sich, dass mentale Gesundheit am Arbeitsplatz in Österreich zunehmend enttabuisiert wird. 68,2 Prozent der Befragten geben an, dass das Thema bei ihrem aktuellen oder letzten Arbeitgeber einen sehr hohen (28,3 Prozent) oder eher hohen Stellenwert (39,9 Prozent) hat.

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“Damit einhergeht jedoch unter anderem, dass Unternehmen Maßnahmen zur Förderung des Teambuildings priorisieren müssen”, sagt Zink abschließend. “Denn diese sind in Zeiten des hybriden Arbeitens wichtiger denn je.”

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