04.12.2015

Wer viel arbeitet, ist nicht automatisch erfolgreicher

Top-Managern und erfolgreichen Unternehmern sagt man nach, dass sie besonders viel arbeiten und sich wenig Auszeit gönnen. Pausen sind aber wichtig. Nur, weil man viel arbeitet, bedeutet das nicht, dass man deswegen erfolgreicher ist.
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Auch Manager sollten sich zwischendurch Freizeit gönnen.

Elisabeth Walch, auf Work-Life-Balance spezialisierter Coach, warnt Vielarbeiter davor, sich allzu viel zuzumuten. Vor allem Kleinunternehmer: „Nur durch viel arbeiten wird man nicht erfolgreich.” Sie weiß, dass viele Unternehmer und Führungskräfte sich zu spät Hilfe suchen, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben geht. „Die sind dann oft schon im Burn-out”, so Walch.

Weniger ist mehr

Für das wichtigste Tool hält sie ein strenges Zeitmanagement und eine Einteilung der Termine in dringend, wichtig und weniger wichtig. Ein dringender Termin wäre etwa eine Überweisung an das Finanzamt, und „dringend geht vor wichtig”, sagt Walch. Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr. „Oft nimmt man sich viel zu viel vor, und das erzeugt Stress.” Auch private Termine rät sie, in den Kalender einzutragen und nicht mehr zu verwerfen. Wer merkt, dass die Work-Life-Balance aus dem Ruder gerät, solle sich Kurse, etwa für Stressmanagement, auferlegen.

Wo setzen Menschen, die viel arbeiten, Prioritäten? Wie viel Auszeit nehmen sie – und, wann? Nachfolgend ein paar Beispiele von Unternehmern:

Energie-Tankstellen

“Ich beginne um sechs Uhr und sitze bis 22 oder 24 Uhr – fast jeden Tag. Es kann aber sein, dass ich am Sonntagvormittag nur wenig mache.” So beschreibt Michael Leitner seinen Arbeitsalltag. Der Gründer der LME GmbH, die in Walding Energiesparheizsysteme baut und vertreibt, hat nach eigenen Angaben seit 25 Jahren keinen Sport mehr betrieben. Seine Familie sieht er in der Früh und mittags. Dreimal im Jahr macht er Urlaub. „Derzeit gibt es nicht viele Energie-Tankstellen”, sagt Leitner.

Der Unternehmer, der fünf Mitarbeiter in der Produktion beschäftigt, ist sich bewusst, „dass die Arbeit weniger werden muss”. Nächstes Jahr soll ihm eine Sekretärin unter die Arme greifen.

Work-Life-Balance

Für Barbara Krahwinkler, Geschäftsführerin der Linzer Werbeagentur Createam, geht es bei Work-Life-Balance „nicht so sehr um Arbeitszeiten, sondern darum, glücklich zu sein”. Deshalb ist für sie am wichtigsten, „dass die Arbeit Spaß macht”. Circa 50 bis 60 Stunden pro Woche sitzt sie im Büro oder bei beruflichen Terminen. Sie schafft sich aber auch Auszeiten. Diese seien gerade in der Kreativbranche nötig, „um den Kopf freizubekommen”. Krahwinkler findet den Ausgleich im Sport: Drei- bis viermal die Woche geht die Agenturchefin laufen oder powert sich beim Kampfsport aus. Sie ist überzeugt, dass das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in Unternehmen in Zukunft bedeutender wird, vor allem, um sich qualifiziertes Personal zu angeln.

Als „eines der innovativsten Unternehmen, was die Work-Life-Balance betrifft” bezeichnet Wolfgang Detzer Hali Büromöbel. Detzer ist für das Unternehmen in Eferding seit Jahresanfang als Marketingleiter tätig. Vom mittleren Management aufwärts „arbeiten wir, wo und wann wir wollen. Es gibt keine Anwesenheitspflicht”, schwärmt er. Detzer ist überzeugt, dass gewisse Zugeständnisse an Manager auch deren Arbeitseifer erhöhen.

Familie zuerst

Er selbst arbeitet viel – er möchte nicht verraten, wie viel –, „aber es fällt nicht so ins Gewicht, weil man es sich frei einteilen kann”. Trotzdem steht die Familie an erster Stelle. Bewegung versucht er mit einem Schrittzähler in den Alltag einzubinden: „Der macht mich aufmerksam, dass ich pro Tag 15.000 Schritte machen muss.”

Bernhard Kittel, Chef der Happy-Foto-GmbH in Freistadt, steht mittlerweile täglich auf dem Crosstrainer. „Ich arbeite oft nur vier Tage die Woche und ver­suche, das Wochenende zu verlängern”, erzählt der 63-Jährige. Das war früher anders: „Ich habe mindestens 120 Stunden die Woche gearbeitet und hatte keine Work-Life-Balance.”

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v.l. Kilian Kaminsiki und Markus Linder

Neben der Klimakrise erleben wir eine ebenso Biodiversitätskrise. Während der Fokus meist auf der Reduktion von CO₂-Emissionen liegt, gerät der rasante Verlust an Artenvielfalt oftmals in den Hintergrund. Dabei sind beide Krisen eng miteinander verwoben: Intakte Ökosysteme wie Wälder, Moore oder Korallenriffe sind nicht nur Lebensräume für unzählige Arten, sondern auch essenzielle Kohlenstoffspeicher.

Um die Biodiversitätskrise wirksam anzugehen, ist ein umfassendes Monitoring entscheidend, um den Zustand der Ökosysteme zu bewerten, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen ergreifen zu können. Eine Lösung dafür bietet das Münchner Startup Hula Earth.

Die Lösung von Hula Earth

Hula Earth hat sich auf das Echtzeit-Monitoring von Biodiversität spezialisiert. Durch die Kombination von Satellitendaten mit vor Ort installierten IoT-Sensoren das Unternehmen eine präzise Erfassung und Analyse von Umweltparametern. Diese Sensoren sind solarbetrieben und sammeln kontinuierlich Daten, die über ein Funknetzwerk übertragen werden, selbst in abgelegenen Waldgebieten.

Die gesammelten Daten werden mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ausgewertet und in eine benutzerfreundliche Plattform integriert. Dies ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, ihre Auswirkungen auf die Biodiversität zu messen, zu überwachen und transparente Berichte zu erstellen. Zudem unterstützt Hula Earth laut eigenen Angaben auch die Ausstellung von Biodiversitätszertifikaten, die gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) anrechenbar sind.

Hula Earth holt bekannte Investoren an Bord

Für das weitere Wachstum konnte sich Hula Earth im Rahmen einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde ein 1,6-Millionen-Euro-Investment sichern. Die Runde wurde von Point Nine Capital angeführt, mit Beteiligung von Climate Founders, Partners in Clime, WithEarth sowie Tier Mobility Gründer. Lawrence Leuschne.

Mit Kilian Kaminski, Gründer von refurbed, und Inoqo-Gründer Markus Linder, beide bekannt für ihr Engagement in der Nachhaltigkeit, beteiligen sich auch zwei bekannte Investoren aus Österreich am Unternehmen.

Neben dem Aufbau von inoqo war Linder bereits in der Vergangenheit als Angel Investor aktiv und investiere in diverse Startups, die sich mit skalierbaren Geschäftsmodellen dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben. Unter anderem hat er dafür das Investment-Vehikel Triple Impact Ventures gegründet. Zum Portfolio zählen unter anderem die zwei bekannten FoodTech-Startups Arkeon und Fermify (brutkasten berichtete).


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