05.02.2020

Weltkrebstag: Gesundheitsdaten müssen ein öffentliches Gut sein!

Kommentar. Daten-basierte Technologien können der Krebsforschung dabei helfen, sowohl in der Heilung als auch in der Prävention große Durchbrüche zu erreichen. Wir blockieren das mit Datensilos und Regulierung.
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Dejan Jovicevic - Gesundheitsdaten Weltkrebstag
(c) A1 Telekom Austria/APA-Fotoservice/Hinterramskogler

Gestern war der Weltkrebstag. Eine Krebsdiagnose bedeutet heute glücklicherweise kein Todesurteil mehr. Bei den beiden häufigsten Formen – Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern, bestehen schon sehr hohe Überlebenschancen. Bei Lungenkrebs sind die Überlebenschancen in den vergangenen Jahren von 14 Prozent auf 20 Prozent gestiegen. Dennoch stirbt noch immer jede vierte Person in Europa an einer Form der Krankheit. Es werden viele Themen in diesem Zusammenhang diskutiert, nur eines geht völlig unter: Die Rolle von Technologie und Gesundheitsdaten-Nutzung bei der Lösungssuche, sowohl für die Heilung als auch für die Prävention.

+++ der brutkasten Meetup #opendata2020 +++

Künstliche Intelligenz und Daten als “Pille der Zukunft”

Künstliche Intelligenz kann Pharma-Konzernen und auch neuen Playern einerseits dabei helfen, exponentiell schneller – und somit auch günstiger – neue Medikamente zu entwickeln. Je mehr Daten verglichen werden können, desto größer wird das Wissen über die Krankheit und desto gezielter und effektiver kann darauf reagieren werden. Dabei verspricht etwa auch die Individualisierung der Behandlungsmethode große Erfolgschancen. Andererseits schlummern enorme Potentiale im Bereich Prävention. Auch hier gilt: Daten sind die “Pille der Zukunft”. Gesundheitsdaten, mit denen Pharma-Unternehmen und Startups neue Erkenntnisse gewinnen und Produkte bauen können.

Podiumsdiskussion zum Thema Gesundheitsdaten und HealthTech

brutkasten Meetup #HealthTech – Impulse Talk von Philipp Albrecht und Podiumsdiskussion

Nach einem spannenden Impulse Talk von Philipp Albrecht, Founder & CEO von HappyMed, wird es mit der heutigen Podiumsdiskussion weitergehen – „Daten – die Pille der Zukunft“ – mit Andreas Nemeth von UNIQA-Ventures, Lucanus Polagnoli von Speedinvest, Lukas Zinnagl von Diagnosia, Sasha Mundstein von Pfizer, Michaela Fritz von Medizinische Universität Wien und Anita Frauwallner von Allergosan.

Gepostet von DerBrutkasten am Montag, 22. Oktober 2018

Auch in Österreich gibt es diese so wichtigen Daten  – doch sie liegen größtenteils in Silos. Die Spitäler sitzen auf ganzen Bergen davon und halten die Daten (oft gezwungenermaßen) unter Verschluss – geben sie auch anonymisiert nicht frei. Doch jede Sekunde die dieser Zustand anhält, bedeutet vergeudete potentielle Chancen für (Krebs-)Patienten.

Gesundheitsdaten als öffentliches Gut: Es braucht eine Opt-Out Regelung

Gesundheitsdaten müssen in einer solidarischen Gesellschaft ein öffentliches Gut sein. Anonymisierte Gesundheitsdaten, wohlgemerkt. Oder gar synthetisierte, womit jede auch nur theoretische Rückverfolgbarkeit ausgeschlossen werden würde. In Europa wird darüber diskutiert. In Österreich kennen wir bereits die Opt-Out Regelung bei Organspenden (Eine Organentnahme bei potentiellen Spendern ist nach Feststellung des Hirntodes grundsätzlich zulässig, sofern die Verstorbenen nicht schon zu Lebzeiten einer Organspende widersprochen haben). Das wäre wohl das Minimum.

Auch Digital-Experte Michael Hirschbrich machte unlängst in einem Gastkommentar für den brutkasten auf die Thematik aufmerksam. Im konkreten Fall wollte ein Krankenhaus einem Künstliche Intelligenz-Anbieter Mammographiebilder nicht anonymisiert überlassen, obwohl damit ein KI-Algorithmus Brustkrebs deutlich besser diagnostizieren und dem Arzt helfen könnte, weniger Fehler zu machen und damit Leid und Folgekosten zu sparen. Unsere (EU-)Regulatorik, verbunden mit der allgemeinen Daten-Angstmache, stand dem im Wege.

Experten betonen, dass sich gerade in letzter Zeit in der Krebsforschung glücklicherweise viel tut. Auch Chirurgen sehen eine Operation nicht mehr notwendigerweise als die beste (einzige) Heilungsmethode. Es kommen immer mehr Medikamente auf den Markt, wir verstehe die Krankheit immer besser. Vor allem Dank der Technologie-unterstützen Forschung, die wir in Europa mit regulatorischen Blockaden aber bremsen.

“solidarisches Datenverständis” statt Daten-Angst-Apostel

Mir ist aber kein Kommentar zu dieser Thematik untergekommen. Es ist immer wieder erschreckend, wie fern die positiven Möglichkeiten der Technologie und der Datennutzung von der öffentlichen Wahrnehmung sind. Stattdessen füllen die Daten-Angst-Aposteln die Talkshows und werden medial weitergereicht – wegen dieser grandiosen Leistung, Angst verbreitet zu haben.

Ich appelliere im Sinne aller Betroffenen an die Verantwortlichen für ein “solidarisches Datenverständis”, wie es Prof. Mag. Dr. Peter Parycek nennt. Und Ich lasse das Thema absichtlich ausgeklammert, dass Europa überdies auch in diesem Bereich das Marktpotential wieder dem “Rest der Welt” überlässt…

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Movevo, movevo4kids, Bewegung in Volksschulen
(c) motion4kids - Die Klasse bewältigt gemeinsam Bewegungschallenges und Aufgaben.

Movevo ist ein Villacher Startup, das eine App entwickelt hat, die Bewegung und Gesundheit spielerisch in den Arbeitsalltag integrieren und zu gemeinsamen Pausen im Team animieren soll – brutkasten berichtete. Die App wird in zwei Versionen angeboten: Move App für Unternehmen (betriebliche Gesundheitsförderung) und movevo4kids für Kinder bzw. Schulen (angepasstes Konzept: Lehrpersonen bekommen die App und machen die digitalen Übungen mit der Klasse). Nun ist man Teil der kostenlosen Initiative “Servus bewegt Kinder – Die Bewegte Schule”. Daran nehmen österreichweit 100 Volksschulen teil – mehr als 16.000 Kinder in über 784 Klassen sollen von dem Bewegungsprogramm profitieren, welches auch die Webapp von movevo4kids umfasst.

Movevo: Gamification-Ansatz im Schulalltag

Ziel ist es, dem zunehmenden Bewegungsmangel bei Kindern entgegenzuwirken und Gesundheit spielerisch im Schulalltag zu fördern. Movevo-Geschäftsführer und Founder Michael Omann dazu: “Turnstunden sind wichtig. Aber wir wollen Bewegung in kurzen Einheiten zu einem fixen Bestandteil des Unterrichts machen.”

Oft fehlen im Unterricht die nötigen Ressourcen, den Schülerinnen und Schülern ausreichend Bewegung zu ermöglichen. Mit der Anwendung von movevo4kids sollen Lehrerinnen und Lehrer einen aktiven Unterricht gestalten. Die Klasse wird dabei durch die von Expertinnen und Experten entwickelten Übungen, spielerisch zum Mitmachen motiviert. Dabei fördere man die Konzentration und Leistung der Kinder und verbessere so die Unterrichtsqualität. Die kurzen (fünf bis zehn Minuten) und flexibel einsetzbaren Bewegungseinheiten sind dazu gedacht, den Turnunterricht im Schulalltag zu ergänzen.

Denn, jedes dritte schulpflichtige Kind ist übergewichtig und nur zwei von zehn Kindern erfüllen die WHO-Empfehlung von einer Stunde Bewegung pro Tag. Das zeigen die alarmierenden Zahlen des aktuellen Gesundheitsberichts vom Gesundheitsministerium. Bewegungsmangel ist eine der Hauptursachen für chronische und psychische Krankheiten und führt in weiterer Folge zu enormen Kosten für das Gesundheitssystem.

“Es muss nicht immer eine volle Stunde Bewegung sein”

“Wir brauchen eine neue Bewegungskultur und mehr Bewegungsbewusstsein in Österreich. Es muss nicht immer eine volle Stunde Bewegung sein, schon kurze aktive Pausen sind wirksam. Die Auswirkungen von zu wenig Bewegung wie Übergewicht sind bereits deutlich sichtbar. Hier darf die Politik nicht länger wegschauen“, so Omann weiter.

Öffentliche und private Volksschulen aus ganz Österreich konnten sich im Oktober über ein Online-Formular für das Projekt anmelden. Das Paket umfasst neben Bewegungsmaterialien und Webinaren zur Bewegungsförderung, Zugänge zu den digitalen Abenteuerwelten von movevo4kids, Break it Kids und Sport-attack. Das Programm wird den Schulen für das Schuljahr 2024/25 zur Verfügung gestellt.

Auszeichnung für Movevo

Abseits der Teilnahme an dieser Initiative belegte die movevo4kids-App diese Woche bei dem “ausgezeichnet regional“-Award in Klagenfurt den zweiten Platz in der Kategorie “Gesundheit & Pflege”. Die zugehörige App für betriebliche Gesundheitsförderung Movevo erreichte den dritten Platz in der Rubrik “Kärnten Digital”.

“Wir freuen uns besonders über die Auszeichnung für movevo4kids und sehen den Award als Bestätigung, dass wir mit unserer Vision auf dem richtigen Weg sind, Kinder auf spielerische Weise zu mehr Bewegung zu motivieren”, sagt Omann.

Die kostenlose Bewegungs-Initiative für 100 Volksschulen in Österreich im Schuljahr 2024/25 wird von der Bildungsstiftung motion4kids in Kooperation mit Red Bull Media House und der Täglichen Bewegungseinheit umgesetzt. Movevo4kids ist Partner des Projekts und stellt dafür die innovativen digitalen Inhalte zur Verfügung.

“Es freut uns sehr, dass Volksschulen aus allen neun Bundesländer vertreten sind”, sagt Marion Kanalz, COO und Co-Founderin von Movevo. “Mit movevo4kids wollen wir allen Kindern positive Bewegungserfahrungen ermöglichen und langfristig zu einem gesunden Lebensstil beitragen.”

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AI Summaries

Weltkrebstag: Gesundheitsdaten müssen ein öffentliches Gut sein!

Noch immer stirbt jede vierte Person in Europa an Krebs. Künstliche Intelligenz kann mit den richtigen Gesundheitsdaten Pharma-Konzernen und auch neuen Playern dabei helfen, exponentiell schneller – und somit auch günstiger – neue Medikamente zu entwickeln und die Prävention zu stärken. Doch diese Daten liegen in Österreich meist in Datensilos und bleiben unter Verschluss. Gesundheitsdaten müssen ein öffentliches Gut sein. Ein Appell im Sinne aller Betroffenen an die Verantwortlichen für ein “solidarisches Datenverständis”.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

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