06.03.2020

Ein Startup holt zum Weltfrauentag berühmte Wiener Frauen vor den Vorhang

Mit "Stadt der Frauen" bietet das Edutainment-Startup ArchäoNow eine Tour an, die Wissen über berühmte Wiener Frauen vermittelt. Außerdem soll es ab Herbst eine "Extended-Reality-Tour" durch die Stadt geben.
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Statue in Wien am Weltfrauentag
Wer ist das? Wer es nicht weiß, kann es auf der "Stadt der Frauen"-Tour herausfinden. (c) ArchäoNow

Ursprünglich hat Miriam Weberstorfer, Gründerin und CEO von ArchäoNow, Archäologie mit Fokus auf Ur- und Frühgeschichte studiert; nach dem Studium verbrachte sie somit viel Zeit mit Skeletten. “Irgendwann wollte ich aber lieber Zeit mit Lebenden als mit Toten verbringen”, sagt sie im Gespräch mit dem brutkasten. Und so war die Idee zu ArchäoNow geboren: Ein Startup, das Touren mit historischem Kontext in Wien anbietet. Mit “Stadt der Frauen” startet am kommenden Sonntag, also pünktlich zum Weltfrauentag, eine neue Tour, die speziell Wissen über weibliche Persönlichkeiten vermittelt.

+++„Für Accenture ist Diversity kein reines Frauenthema“ | Bettina Türk von Accenture+++

“Stadt der Frauen”-Tour führt durch Wiens Geschichte

Die Tour startet bei der Statue der Maria Theresia, zwischen dem Kunsthistorischen Museum und dem Naturhistorischen Museum. Anschließend ist das Team zwei Stunden lang unterwegs und besucht in Summe 16 Stationen, an denen es diverse Rätsel zu lösen gilt. Dazu zählt zum Beispiel das Parlamentsgebäude. “Denn auch die Austria ist weiblich”, sagt Weberstorfer. Im Volksgarten wird die Statue der Kaiserin Elisabeth besucht, in der Nibelungengasse liegt der Fokus auf den starken Frauen der Nibelungensage.

ArchäoNow
Ein Team beim Test der “Stadt der Frauen”-Tour. (c) ArchäoNow

Doch auch queere Persönlichkeiten und Frauen mit homosexuellen Liebschaften werden dargestellt, ebenso wie teils unbekannte Politikerinnen und Revoluzzerinnen. “Meistens verbindet man die Stadt Wien mit männlichen Persönlichkeiten, sie sind viel präsenter als die Frauen”, sagt Weberstorfer: “Wir versuchen nun die Frauen sichtbarer zu machen.” Dabei sei im Rahmen der Recherche auch aufgefallen, dass es in Wien viel mehr beeindruckende weibliche Persönlichkeiten gibt, als man ursprünglich glauben mag: “Theoretisch hätten wir noch drei weitere Frauen-Touren machen können”, sagt die Gründerin.

Augmented Reality-Touren durch Wien

ArchäoNow
(c) Franco Lanfur

Die “Stadt der Frauen”-Tour anlässlich des Weltrfrauentags bedient sich rein analoger Mittel – im Gegensatz etwa zu einer speziellen AR/VR-Tour, welche das Startup ebenfalls im Portfolio hat. Hier werden alte Gebäude sichtbar gemacht, indem man ein Handy auf bestehende Gebäude hält – zum Beispiel die Virgilkapelle in ihrer ursprünglichen Bauweise unter dem Stephansdom. Der brutkasten wurde dies im Rahmen der TEDxVienna 2019 demonstriert: Eindrucksvoll ist dabei vor allem, dass die AR-Objekte auf den Zentimeter genau dargestellt werden – im Gegensatz zu anderen AR-Lösungen auf GPS-Basis, die teils nur auf ein paar Meter genau arbeiten.

Möglich wird dies durch einige technische Kniffe. Erstens gibt ArchäoNow an die Teams spezielle AR-Handy saus, die über eine Time-of-Flight-Kamera verfügen – diese können die Tiefe der Umgebung besser messen und somit Objekte genauer darstellen. Zudem wurde für jede der acht Stationen gemeinsam mit dem Unternehmen VARS eine eigene AR-App entwickelt. Somit ist man nicht auf GPS angewiesen, was entsprechend die Genauigkeit erhöht.

aws-Förderung für eine Extended-Reality-Tour durch Wien

Miriam Weberstorfer erklärt eines der Spiele (c) ArchäoNow

Inzwischen arbeitet das Team schon am nächsten Projekt: Eine “Extended-Reality-Tour” durch Wien, bei der AR- und VR-Technologien miteinander vernetzt werden. Im Rahmen eines “Escape the Hofburg”-Spiels wird somit der “Room Escape”-Gedanke in das Wiener Wahrzeichen gebracht. Zudem soll eine Gruft gescannt werden, so dass sie von oben virtuell begehbar wird. “Das kann man sich so vorstellen, als würde man mit dem Handy wie durch ein Fenster in die Vergangenheit schauen”, sagt Weberstorfer. Die Tour soll ab Herbst verfügbar sein.

Dass “Stadt der Frauen” kein AR-Projekt geworden ist, hat unter anderem auch Kostengründe: Denn die Entwicklung der ersten AR-Tour hat, inklusive historischer Recherche, hätte als Auftragsarbeit 35- bis 40.000 Euro gekostet. Ähnliche Kosten erwartet die Gründerin auch für die Extended-Reality-Tour. Hierfür hat das Team die aws-Förderung “aws impulse XS” beantragt, die maximal 50.000 Euro der Kosten abdeckt.

Trotz dieser Kosten schreibt das im November 2016 gegründete Startup übrigens seit dem Jahr 2017 Gewinne. Der Umsatz wurde bis jetzt jedes Jahr verdoppelt, im Jahr 2019 sogar verdreifacht. Für 2020 ist wieder eine Verdopplung des Umsatzes geplant. Derzeit besteht das Team aus drei Kernpersonen im Back Office, hinzu kommt eine saisonal schwankende Zahl an Tourguides – denn jede einzele Person wird von einer Person begleitet, die Anleitungen gibt uns Fotos macht.

Start zum Weltfrauentag

Die “Stadt der Frauen”-Tour startet am Weltfrauentag, also am 8. März. Ab dann ist die Teilnahme durchgehend möglich. Gruppen können die Termine flexibel buchen, für Einzelpersonen finden die Abenteuer immer samstags und sonntags statt. Mehr dazu unter diesem Link. Mehr über die AR-Tour unter diesem Link

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Das OroraTech-Führungsteam mit dem Kärntner Co-Founder Thomas Grübler (3.v.l.) | (c) OroraTech

Angesichts der Zunahme von Naturkatastrophen gewinnt die Entwicklung innovativer Technologien in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung. Eine dieser Technologien ist die „satellitengestützte Thermalsensorik“ von OroraTech. Mithilfe ihrer Nanosatelliten-Technologie kann das Startup Temperaturen auf der Erdoberfläche direkt aus dem Weltall messen und analysieren.

OroraTech wurde 2018 in München von dem österreichischen Co-Founder Thomas Grübler gegründet. Nach mehreren Finanzierungsrunden in Millionenhöhe gab Grübler im Oktober 2023 seinen Posten als CEO ab und übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer (CSO). Nun verkündet OroraTech seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR).

OroraTech stellt “hochwertige Wärmedaten” für die Forschung zur Verfügung

Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, einem breiten Netzwerk aus Forscher:innen und Wissenschaftler:innen entscheidende Daten zur Landoberflächentemperatur bereitzustellen. Grundlage dafür sind Informationen, die von OroraTechs Satelliten Forest-2 sowie dem bald startenden Otc-P1 im Orbit gesammelt werden.

„Durch die Partnerschaft mit OroraTech können wir deutschen Wissenschaftlern und Anwendungsentwicklern die hochwertigen Wärmedaten zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um wirkungsvolle Forschung voranzutreiben und ihren innovativen Wert zu erkunden, während wir eine nachhaltigere Zukunft für alle Bürger aufbauen”, erklärt Godela Roßner, Leiterin der Erdbeobachtung bei der DLR.

Landoberflächentemperatur als wichtiges Instrument

OroraTech will mit seinen Echtzeitdaten Forscher:innen dabei unterstützen, „kritische Umweltprobleme besser zu verstehen und anzugehen“, erklärt das Startup.

„Daten zur Landoberflächentemperatur sind ein wichtiges Instrument, um zu verstehen, wie sich Umweltveränderungen auf Ökosysteme und städtische Gebiete auswirken. Wir sind stolz darauf, dass unsere Daten Wissenschaftlern in ganz Deutschland ermöglichen, innovative Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln“, sagt Lisa-Katharina Habich, Leiterin der Geschäftsentwicklung bei OroraTech.

Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor

Diese Daten leisten einen wertvollen Beitrag für Forschung und Wissenschaft. Sie eröffnen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von der Überwachung städtischer Wärmemuster zur Förderung einer nachhaltigen Stadtplanung, über Waldbrandprävention bis hin zur Beobachtung der Bewässerung von Nutzpflanzen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität.

Mit der „Integration der fortschrittlichen Wärmedaten von OroraTech in ihr Ökosystem“ will die DLR die zentrale Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor betonen. Diese Partnerschaft sei ein entscheidender Schritt für die erfolgreiche Umsetzung umfassender nationaler Klimainitiativen, heißt es in der Aussendung.

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Ein Startup holt zum Weltfrauentag berühmte Wiener Frauen vor den Vorhang

  • Ursprünglich hat Miriam Weberstorfer, Gründerin und CEO von ArchäoNow, Archäologie mit Fokus auf Ur- und Frühgeschichte studiert; nach dem Studium verbrachte sie somit viel Zeit mit Skeletten.
  • “Irgendwann wollte ich aber lieber Zeit mit Lebenden als mit Toten verbringen”, sagt sie im Gespräch mit dem brutkasten.
  • Und so war die Idee zu ArchäoNow geboren: Ein Startup, das Touren mit historischem Kontext in Wien anbietet.
  • Mit “Stadt der Frauen” startet am kommenden Sonntag, also am Weltfrauentag, eine neue Tour, die speziell Wissen über weibliche Persönlichkeiten vermittelt.
  • “Meistens verbindet man die Stadt Wien mit männlichen Persönlichkeiten, sie sind viel präsenter als die Frauen”, sagt Weberstorfer: “Wir versuchen nun die Frauen sichtbarer zu machen.

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Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

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  • Und so war die Idee zu ArchäoNow geboren: Ein Startup, das Touren mit historischem Kontext in Wien anbietet.
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